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ՏᎪΝ

Murrend schaltete ich den Wecker aus, welcher mich unsanft aus meinen Träumen riss.

Müde schleppte ich mich ins Badezimmer, um mich meiner Morgenroutine hinzugeben, denn ich würde bald schon auf Arbeit müssen.

Ich hatte im Verhältnis zu den letzten Wochen wirklich gut geschlafen, was ich auf jeden Fall meinem besten Freund zu verdanken hatte.

Wir redeten die ganze Nacht, bis in den Morgengrauen.
Wir redeten über meine Gefühle, über die Situation, über Erinnerungen und über die Zukunft.

Es war wundervoll, mit Joong zu reden und ich fragte mich, warum ich die letzten Wochen alles mit mir ausmachte; jedes Detail alleine verarbeitete.

Schon immer war es so gewesen, dass mir das Reden mit Joong gut tat, weshalb ich nun nicht mehr verstand, warum ich es nicht eher getan hatte.

Er war mein bester Freund und er war die ganze Zeit an meiner Seite, doch ich sah mich nur alleine.

Umso glücklicher und ausgelassener war ich also, dass das nun geschafft war.

Natürlich war ich noch unglaublich traurig, dass mein Vater nun von uns gegangen war, und ich würde noch Zeit brauchen, doch es war besser so.
Das sah ich nun auch.

Er würde nun eine schönere Zeit dort oben genießen.
Definitiv schöner, als hier unten zu leiden; die Qualen ertragen zu müssen.

Dennoch musste ich noch meine Wege finden, um nicht bei dem kleinsten Gedanken an ihn Tränen zu vergießen - genau wie meine Mutter, die eine Auszeit und dringend Abstand brauchte.
Sie blieb die letzten Monate für uns alle stark und nun würde sie in Ruhe trauern.

Das konnte sie hier nicht, denn alles erinnerte sie an ihn.

Ich verstand es - sehr sogar.

Tief den Duft des frischgebrühten Kaffees in meine Lungen inhalierend schloss ich die Augen.

Es war ein friedlicher Montagmorgen, den ich zu genießen versuchte - bis Hongjoong die Treppen heruntergestürzt kam.

"Gott, ich habe verpennt!
Ich hab' den Wecker einfach ausgestellt und weitergeschlafen!
Das darf doch nicht wahr sein!
Jedes Mal aufs Neue!"

Kichernd betrachtete ich, wie er sich voller Hektik die Tasse mit Kaffee und einem Schluck Hafermilch füllte und die warme Flüssigkeit herunterschlang.

"Wir haben doch noch Zeit! Außerdem, warum bist du so müde?
So spät sind wir gestern Abend doch gar nicht angekommen", wollte ich wissen.

"Ich hab noch alles aus dem Auto ausgeräumt und wieder an Ort und Stelle gebracht, als du schon geschlafen hast. Ich wollte es nicht auf heute aufschieben", antwortete er, was mir direkt ein schlechtes Gewissen schaffte.

"Du hättest mich wecken können!", erwiderte ich.

Es war keinesfalls ein Vorwurf, was meinem besten Freund auch klar war, doch ich fühlte mich schlichtweg einfach schlecht deswegen.

Ich konnte von Glück reden, dass er körperlich wieder einigermaßen fit zu sein schien.

"Du hast genug um die Ohren zur Zeit und ich wollte dir eine schöne Zeit bescheren. Es ist völlig okay, dass ich das gemacht habe.
Du kannst ja das nächste Mal helfen, wenn du magst", meinte er.

Seufzend nickte ich; gab mich geschlagen.

Dankbar für die Zeit und seine Unterstützung, lächelte ich ihn an.
Er verstand es - das tat er schon immer.

ᏴᎡᎬᎪᏦᎪᏴᏞᎬ ͲᎬᎪᏟᎻᎬᎡ •ᎷᏆΝᎫϴϴΝᏀ//ᏔϴϴՏᎪΝ• || ⏳Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt