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ᎻϴΝᏀᎫϴϴΝᏀ

Mit zitternden Händen stand ich nun im Lehrerzimmer der Schule.
Bald schon würde die erste Stunde beginnen und da die drei Wochen der Suspendierung nun vorbei waren und ich geplant hatte, wieder vollständig eingesetzt zu werden im Unterricht, um den Fachkräftemangel zu kompensieren, war ein Aufeinandertreffen vorherzusehen und nahezu unvermeidbar.

Zwar sagten mir alle Lehrkräfte zu, insbesondere San, Lisa und der Direktor, dass ich noch nicht arbeiten musste, wenn ich mich nicht dazu bereit fühlte, doch ich wollte es.

Die Schule konnte es sich nicht mehr leisten, eine weitere Lehrkraft zu entbehren, und vor allem die Abschlussklassen konnten in Anbetracht der anstehenden Prüfungen keinesfalls auf Unterricht verzichten.
Und zudem... Zuhause bleiben und herumsitzen machte mich irre!

Es machte mich nur ebenso unglaublich nervös und beängstigte mich, wogegen leider niemand etwas anrichten konnte.

Doch ich wollte es versuchen.
Unbedingt.

Schluckend nahm ich also meine Tasche vom Boden und zischte dabei auf, da sich noch etliche Hämatome auf meinem Körper befanden und einige meiner Rippen, wie mir die Ärztin bestätigte, geprellt waren.

Die schwerwiegenderen Verletzungen, was in dem Fall vor allem die Rippen betraf, verheilten nur sehr langsam und es schränkte mich unglaublich im Alltag ein, wie ich zugeben musste.

Aber was wollte ich auch erwarten?
Es war erst drei Wochen her und ich wurde übel zugerichtet, was das angeht.
Ich konnte froh sein, dass es mich nicht schlimmer getroffen hatte und es allmählich zu verheilen schien.

Den Schmerz im Oberkörper würde ich deshalb bei den meisten Bewegungen noch einige Zeit spüren, doch ich behielt mir im Hinterkopf, dass die Ärztin meinte, die Heiligung der Rippen würde drei bis vier Wochen andauern, wobei der Großteils der Zeit ja schon vergangen war.

Bald würde es besser sein.

"Wollen wir?", hörte ich die Stimme Lisas vor mir.
Sie stand bereits an der Tür, hielt ihre Tasche lässig umschlungen und wartete nur darauf, dass ich ebenfalls in Bewegung kam.

Fest umgriff ich den schwarzen Stoff, ehe ich ihr zögerlich folgte.

Trocken schluckte ich, als ich die SchülerInnen sah, die auf den Gängen lungerten und sich unterhielten.

Mehr bewusst als unbewusst suchten meine Augen nach einer gewissen Person, in der Hoffnung, mich dann doch noch rechtzeitig zu verstecken oder doch kehrtmachen zu können.

Ich wusste, dass ich ihm nicht ewig aus dem Weg gehen konnte, wenn ich meinen Job erfüllen wollte, doch es war einen Versuch wert, es so lange wie möglich hinauszuzögern.

Tatsächlich versteckte ich mich auch größtenteils hinter meiner Kollegin, welche dies kommentarlos hinnahm.

Wir wurden auf unserem Weg von vielen Schüler und Schülerinnen gegrüßt, wie ich es nicht anders gewohnt war und weshalb ich mich allmählich zu entspannen schien und ich langsam die Hoffnung bekam, dass das Glück auf meiner Seite stand, doch bald schon wusste ich, dass dem nicht so war.

Scharf die Luft einziehend betrachtete ich Mingi, blieb stocksteif auf der Stelle stehen.

Der besagte Schüler sah sich suchend um und wenn ich es nicht besser wüsste, dann würde ich sagen, dass er nach mir Ausschau hielt, was mir einen kalten Schauer über den Rücken jagte, welcher sich nach und nach über meinen ganzen Körper zog.

Abwehrend die Arme vor mir verschränkend wusste ich nicht, was ich tun sollte, da kam mir Hyein zu Hilfe.

Die Braunhaarige hatte meine Missgunst anscheinend verstanden, denn sie griff nach meinem Arm und zog mich zu den Treppen, um einen mit mir einen Gang nach unten zu gelangen; Lisa an Ort und Stelle zurücklassend.

ᏴᎡᎬᎪᏦᎪᏴᏞᎬ ͲᎬᎪᏟᎻᎬᎡ •ᎷᏆΝᎫϴϴΝᏀ//ᏔϴϴՏᎪΝ• || ⏳Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt