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ՏᎪΝ

Wie jeden Morgen goss ich mir das heiße Schwarz in die blaue Kaffeetasse und genoss kurz darauf den herben Geschmack des Gebräus.

Es war fast wie jeder andere Morgen, nur mit dem Unterschied, dass Yunho bei uns war und heute auf Hongjoong aufpassen würde, da ich wieder zur Arbeit musste.

Ich hatte mich nicht damit anfreunden können, meinen besten Freund alleine zu lassen, denn es könnte ihm jederzeit etwas passieren, wofür er momentan sehr anfällig war, und ich wäre nicht da, um ihm zu helfen. Dazu noch hatte sich sein Zustand in der Nacht rapide verschlechtert, was mir große Sorgen bereitete.

Ich hatte eben eine ganze Kanne Tee gekocht und den nun leeren Suppentopf in die Spülmaschine verräumt, als ich hörte, wie Yunho zu mir in die Küche kam und sich an den Küchentisch setzte.

"Wie geht es dir?"

Seufzend legte ich den Löffel weg, mit dem ich den Honig im Tee nochmals umgerührt hatte, und überlegte einige Sekunden, wie ich darauf antworten konnte.

"Es geht", meinte ich vage.

Da er stumm blieb und mir somit Zeit gab, darüber nachzudenken, atmete ich einmal tief durch und drehte mich dann um; lehnte mich dabei gegen die Küchenzeile.

"Es ist schwierig...
Ich weiß einfach nicht, wohin mit mir.
Es ist so viel passiert in der letzten Zeit und ich habe kaum die Möglichkeit, es zu verarbeiten, weil ich immer irgendetwas anderes im Kopf habe", gab ich zu.

"Und wenn du dir mal einen Tag nur für dich nimmst?
Kannst du dir einen Tag freinehmen oder am Wochenende wegfahren?
Ich würde mich auch freiwillig zum Babysitten melden", meinte er überlegend, wobei er zum Ende hin ein Grinsen aufsetzte.

Schmunzelnd schüttelte ich den Kopf.

"Freinehmen kann ich mir jetzt definitiv nichts.
Meine Klasse und zwei weitere stehen vor ihrem Abschluss und ich bin voll eingetaktet.
Ich kann sie nicht einfach hängen lassen.
Was das Wochenende angeht... hast du Recht.
Also nur, wenn du dann auch wirklich noch willst und kannst.
Es wäre nur mal schön, einen Tag für mich zu haben und über alles nachzudenken", merkte ich an.

"Du hast doch noch ein bisschen Zeit, oder?
Ich habe gern ein offenes Ohr für dich, bis du zur Arbeit musst", bot er mir an.

Grübelnd ließ ich mir die Sache durch den Kopf gehen. Ich wollte eigentlich niemanden mit meinen Schwierigkeiten nerven, doch ich war nie eine Person, die solche Dinge nur mit sich selbst ausmachte.

"Ich möchte eh die ganze Geschichte noch einmal hören... beziehungsweise beide Geschichten – oder wie viele Probleme es in deinem Leben auch momentan gibt.
Du hast ja schon Einiges in den letzten Gesprächen durchleuchten lassen, aber ich habe manchmal nicht so ganz folgen können", sagte er schmunzelnd, doch ich wusste, dass er es ernst meinte.

"Naja... wo soll ich anfangen?", fragte ich mich selbst.

"Am besten am Anfang", kommentierte Yunho.

"Spinner!", lachte ich, ehe ich nach Worten suchte.

"Es fing alles damit an, dass bei meinem Vater wieder Krebs festgestellt wurde, wie du bereits weißt.
Wir dachten, dass er es beim ersten Mal überstanden hatte, doch wir hatten uns gewaltig geirrt.
Der Krebs kam schneller und heftiger zurück.
Er hatte so lange gekämpft... bis es nicht mehr ging", erzählte ich.

Es hatte sich bereits mit den ersten Worten ein dicker Kloß in meinem Hals festgesetzt, Tränen hatten sich in meinen Augen gebildet.
Es fiel mir eindeutig schwer, darüber zu reden.

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