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ᎷᏆΝᏀᏆ

Nervös saß ich auf dem Küchenstuhl; meine Haltung war kerzengerade.

Ich wurde völlig überrumpelt mit dem Aufeinandertreffen der Eltern.

Natürlich waren sie sehr nett und wir verstanden uns gut, wenn wir miteinander redeten, doch ich hatte das Gefühl, dass sie genau wussten, was ich getan habe und dass dies zwischen uns stand.
Vermutlich hatten Yunho und Jongho ihnen ausreichend erzählt.
Immerhin hatte die Information, dass ich in Hongjoong verliebt war, scheinbar eh die Runde gemacht.
Und dass sie das, was ich vorher getan hatte, wussten war nicht verwunderlich  – immerhin war Joong ihr Sohn.

Ich hoffte nur, dass sie nicht nur Schlechtes von mir gehört hatten, doch ich wusste auch nicht, ob es viel Positives über mich zu erzählen gab.

Dass Jongho mich sichtlich nicht mochte, trug auch nicht positiv dazu bei.

Er starrte mich unentwegt mürrisch an.

Hatten sie eine Ahnung, was zwischen Hongjoong und mir lief?

Ich hoffte inständig, dass dem nicht so war, denn das würde einiges verkomplizieren.

Hongjoong würde sich wahrscheinlich zurückziehen, da er mich nicht liebte und das vermutlich erwartet werden würde, wenn er schon mit mir schlief, Jongho würde mir den Kopf abreißen, bei den Eltern würde ich es mir verspielten, bevor ich die Chance überhaupt hatte und unsere Freunde würden wahrscheinlich versuchen, uns zu verkuppeln, was Joong noch mehr zum Rückzug bewegen würde.

Anders konnte ich es mir nicht vorstellen.

"Und du, Mingi?
Was hast du nach deinem Abschluss vor?"

Blinzelnd blickte ich auf.

Ich hatte absolut nicht zugehört, über was sie geredet haben die letzten Minuten, aber ich wusste auch keine Antwort auf diese Frage.

Natürlich wusste ich, wohin es erstmal gehen sollte nach meinem Abschluss, doch ich wollte noch nichts dazu sagen.

Ich wusste nicht, wie die anderen reagieren würden und ich war mir bei diesem Plan auch noch nicht komplett sicher.

"Das... Ist noch nicht wirklich spruchreif, um ehrlich zu sein", antwortete ich.
Ich hoffte, dass sie Verständnis dafür hatten und wie es schien, würde ich nicht enttäuscht werden – außer natürlich von Jongho, welcher abschätzend die Augenbrauen zuckte.

"Kein Problem.
Es sieht ja eh so aus, als wäre es nicht die letzte Möglichkeit für uns, darüber zu reden, nicht wahr?", meinte Jia.

Ertappt hielt ich die Luft an und wusste nicht, wie ich reagieren sollte.

Ich war zu sehr überfordert mit dieser Situation.

"Leider habe ich angefangen, ihn zu mögen und deshalb werdet auch ihr ihn nicht mehr so schnell los.
Ihr habt also noch viele Chancen dazu", erwiderte Joong schmunzelnd.

"Und wie steht ihr jetzt zueinander?
Nach allem, was passiert ist?"

Kurz wurde es still und Hongjoong räusperte sich unwohl.

Mir war klar, dass Joonwoo das aus reinem Interesse fragte und nicht, um mich bloßzustellen.
Dennoch tat es weh, immerzu zu daran erinnert zu werden.

"Ihr seid mir definitiv zu neugierig!
Ist das die neue Masche, um mir auf die Nerven zu gehen?", fragte Joong seine Eltern frech.

"Es ist eine ganz normale Frage, deren Antwort mich auch brennend interessieren würde, Hongjoong."

Mit zusammengepressten Lippen blickte der Lehrer seinen Bruder an, welcher sich diesen Kommentar natürlich nicht verkneifen konnte.

"Geht dich aber nichts an, Lieblingsbruder", klimperte Joong mit seinen Wimpern, wobei ich das Gefühl hatte, dass er langsam die Geduld verlor.

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