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ᏔϴϴᎽϴႮΝᏀ

Es waren inzwischen vier Tage vergangen.

Am selben Tag, wie wir Jongho und Yunho kennenlernten, ergab sich uns zum späten Nachmittag die Möglichkeit, nach Hause zu gehen, denn der Sturm hatte eine zweistündige Pause eingelegt.

Der Sonntag daraufhin war langweilig und der Montag schulfrei.

Wir waren allesamt froh, dass wir nicht bei dem Wetter nach draußen gehen mussten, denn das wäre viel zu gefährlich, doch wir bekamen Aufgaben, die wir zu lösen hatten, was nicht weniger anstrengend war.

Die ganze Zeit klebten meine Gedanken an San.

Seit Samstag hatten wir nichts mehr voneinander gehört – ich wusste nur von Hongjoong, dessen Nummer ich nun offiziell bekommen hatte, dass er plötzlich sehr ruhig war und sich überwiegend um Byeol kümmerte.

Ich konnte mir denken, wieso.

Wir hatten nochmal über die Nacht reden wollen, denn es war klar, dass es San Angst gemacht hatte.
Das Offizielle.
Die eindeutige Grenzüberschreitung.

Natürlich wollte ich nicht, dass er sich wegen mir unwohl fühlte oder dass wir uns auseinanderlebten, doch ich hatte das Gefühl, dass genau das gerade passierte.

Seit ich Jongho kennengelernt hatte, hatten wir kaum noch miteinander gesprochen.

Wie auch?

Ich war zu sehr mit dem Sänger beschäftigt, den ich seit seinem Debüt in seiner Karriere verfolgte.

Es tat mir inzwischen leid, dass ich nur noch Augen für Jongho gehabt hatte – und das war eigentlich nicht Ich.
Ich hatte nicht bemerkt, wie sehr ich San außen vor gelassen hatte, bis Mingi mich darauf hinwies.

Anscheinend hatten die beiden miteinander geredet und verstanden sich zunehmend besser – ebenso hatte Mingi sich noch am selben Tag mit Yunho angefreundet.

Die beiden schienen nur aufeinander gewartet zu haben, wenn man es so sagen konnte.

Wenigstens eine gute Nachricht.

Ich hoffte einfach nur, dass wir wieder miteinander redeten, sobald wir uns sahen.
Dass alles wieder so werden würde, wie vor Jongho, wie vor der Nacht.

Bereuen tat ich es dennoch nicht.
Ich würde, wenn ich denn durfte, ihm jederzeit wieder nahe kommen; seinen Hals mit Küssen bedecken; ihn markieren; ihn wohlfühlen lassen...

Ob er es genauso sah, vermochte ich jedoch zu bezweifeln.

Seine Haut war so unglaublich weich, dass ich mich kaum hatte von ihm lösen können.
Seine leisen, heißeren Keucher hörte ich noch immer klar und deutlich und die Art und Weise, wie er sich an mich gedrückt hatte, als ich hinter ihm stand, blieb fest in meinem Gedächtnis.

Ich war kurz davor, ihm meine Gefühle zu gestehen.

Kurz davor, Ich liebe dich zu sagen.

Dass Byeol uns unterbrochen hatte, war zu Beginn etwas unglücklich, doch im Nachhinein war es besser so, denn er fühlte sich offensichtlich alleine mit meinen Berührungen nicht wohl.

Schmerzhaft kniff ich die Augen zusammen.

Es tat weh, darüber nachzudenken.

Der stechende Schmerz in meiner Brust wollte nicht nachlassen.

Das war also Herzschmerz.

Viel schlimmer, als ich es mir hatte vorstellen können, wenn ich ehrlich war.

ᏴᎡᎬᎪᏦᎪᏴᏞᎬ ͲᎬᎪᏟᎻᎬᎡ •ᎷᏆΝᎫϴϴΝᏀ//ᏔϴϴՏᎪΝ• || ⏳Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt