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ՏᎬϴΝᏀᎻᏔᎪ

Mitfühled blickte ich Wooyoung an.

Er sah so aus, als ob er jeden Moment anfangen würde zu weinen - und das tat mir von Herzen leid.

Ich wusste, dass er den Lehrer mochte, wenn dieses Wort überhaupt noch dem gerecht wurde, was er fühlte, denn ich war mir auch bewusst, dass es bereits viel mehr als nur mögen war - es ging weit darüber hinaus.

Es war tiefe Zuneigung, Vernarrtheit, wildes Herzpochen, das noch am Anfang ihres Weges stand - doch immerhin.

Umso mehr Leid tat es mir für ihn.

Wooyoung und ich waren soeben bei der Turnhalle gewesen - da verbrachten wir die große Pause ständig - und hörten, wie Herr Kim und Herr Choi miteinander redeten.

Herr Kim war völlig aufgelöst und erklärte, was passiert war.

Ich wusste, dass Mingi alles dafür tat, dass Herr Kim ihm verzieh - beziehungsweise wollte er als ersten Schritt erreichen, dass Herr Kim zuerst weniger Angst vor seiner Gegenwart verspürte.

Ich war froh, dass Mingi sich nun aufgerafft hatte und sein Bestes gab, doch es schien nicht zu reichen und zeitgleich zu viel zu sein.

Es war wie ein Schlag ins Gesicht, als wir hörten, Herr Kim wolle kündigen und sich eine neue Arbeitsstelle suchen; in eine andere Schule wechseln.

Da schon blieb uns der Atem weg, denn wir mochten den Lehrer unglaublich sehr, doch als dann auch noch Herr Choi verkündete, dass er seinem besten Freund folgen würde, war es um Wooyoung geschehen.

Still in sich zusammenfallend verweilte er einige Sekunden, um die Bedeutung der Worte zu realisieren, machte dann kehrt.

Direkt folgte ich ihm und nun standen wir hier.
Hier, auf dem Weg zum Hinterhof.
Auch dort gab es Bänke, auf die wir uns setzen konnten, jedoch war mein dunkelhaariger Freund zu aufgewühlt.

"Er kann uns doch nicht einfach verlassen!
Was denkt er sich dabei?!
Nur, weil Mingi zu blöd ist, um ein Mal etwas richtig zu machen, sollen wir jetzt büßen!", regte er sich auf.

Verständnisvoll sah ich ihn an und überlegte, was ich sagen könnte.

"Aber wenn er die Schule wechselt, dann hättest du doch freie Bahn, oder?
Es wäre nicht mehr illegal, wenn etwas zwischen euch laufen würde", argumentierte ich.

Kurz hielt er inne und schien zu überlegen, bis er seufzte.

"Das mag sein, aber ich weiß zum einen nicht mal, ob er sowas wie eine Beziehung überhaupt mit mir führen möchte und zum anderen bringt es uns trotzdem mehr Ärger als alles andere."

Er ist unser Chemie- UND Klassenlehrer.
Wir stehen kurz vor unseren Prüfungen und wir brauchen einen Klassenlehrer, an den wir uns wenden können - genauso wie wir einen Chemielehrer brauchen, der uns vor der Prüfung nochmal alles erklärt.
Ganz zu schweigen von Koreanisch, was wohl kaum nur eine einzige Lehrkraft an der gesamten Schule unterrichten kann", teilte er mir seine Zweifel mit.

"Wir haben doch noch einen anderen Chemielehrer und eine stellvertretende Klassenlehrerin", entgegnete ich.

"Bei dem Chemielehrer versteht niemand auch nur ein Wort - der Typ kann einfach nichts erklären - und die Stellvertreterin hat absolut keinen Bezug zu uns. Ich meine - kennt sie überhaupt unsere Namen? Ich bezweifle es stark."

Seufzend überlegte ich, was wir tun könnten, um es nicht so enden zu lassen, denn ich musste mir eingestehen, dass Wooyoung Recht hatte.

Wir brauchten sie.

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