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ᎻϴΝᏀᎫϴϴΝᏀ

Gespannt sah ich zu meinem Freund, dem in kürzester Zeit jegliche Farbe aus dem Gesicht gewichen war und nun äußerst angespannt neben mir auf der Couch saß.

Ich wusste nicht, was los war, da ich nichts verstehen konnte und er nur unabhängige Wortfetzen von sich gab, doch langsam breitete sich Sorge in mir aus, denn ich bekam eine unschöne Ahnung, worum es ging.

"Ja okay i-ich... Ich komme sofort!"

"Was ist los?
Ist etwas passiert?", fragte ich besorgt und sah zu, wie er regungslos vor mir saß und seine Hände betrachtete, die er auf seinem Schoß zusammengefaltet hatte.

"Es wird schlimmer... der Krebs hat sich verschlimmert und die ehh... die Chemotherapie schlägt kaum an.
Sie werden die Dosis der Medikamente jetzt erhöhen, was a-aber zufolge hat, dass sich die Nebenwirkungen ebenso verstärken..."

Gedrückt sprach er diese Woche aus.
Für einen Moment klang es beinahe so, als bekäme er keine Luft, als läge ein Gewicht, schwer wie Blei, auf seiner Brust.

Sans Vater war ein liebevoller Mann, der sich stets um seine Familie kümmerte.
Vor einigen Jahren stellte man in seiner Bauchregion einen bösartigen Krebs fest, der erfolgreich bekämpft wurde.
Doch vor einigen Monaten kam dieser Krebs zurück - stärker als beim ersten Mal.

Die Ärztin vermutete, dass er bereits zu weit gestreut hatte.
Eine Operation brachte nichts.

Dass sie jetzt die Medikamente erhöhen wollten, überraschte mich beinahe schon, denn die Nebenwirkungen waren stark und Siwoo war ein Mann, welcher sich nicht an solchen Mitteln bedienen würde, wenn es nicht die einzig letztverbliebene Möglichkeit auf Besserung war.
Doch ich ahnte auch, was passieren würde, wenn dies nicht half, weshalb ich besser hoffte, dass es das tat.

"Soll ich mitkommen?
Du musst das nicht alleine machen, ja?", meinte ich leise, legte dabei meine Hand auf sein Bein.

"Ich weiß, Joong, aber ich brauche kurz Zeit für mich. Ruh dich aus."
Ich sah ihm deutlich an, wie schwer ihm diese Worte fielen und ihn an Überwindung kosteten, nicht in Tränen auszubrechen und sich schutzsuchend an mich zu drücken.

Er schluckte fest und mir wurde klar, dass ich diese Entscheidung akzeptieren musste, selbst wenn es an meinem Gewissen nagte, ihn in solch einer Situation alleine gehen zu lassen.

"Es ist doch okay, wenn wir morgen reden, oder?", wisperte er halblaut, blickte mir fragend in die Augen.

"Natürlich!
Dein Vater geht jetzt erst einmal vor.
Nur pass' auf dich auf und gebe Bescheid, wenn ich dich doch abholen soll oder du mich brauchst," meinte ich noch, bevor ich ihn drückte und er dann nickend zur Tür ging.

Ich hörte noch ein leises 'Versprochen', dann dauerte es keine Minute, bis ich die Tür zuknallen hörte und ich alleine in unserem Haus zurückblieb.

Siwoo war ein guter Mann und hatte dieses Schicksal nicht verdient.
Er sollte mit seiner Frau, Haneul, und seinem Sohn ein sorgloses Leben führen können und nicht mit solch einem Krebs zu kämpfen haben.

Das war nicht fair.

Nicht faire Herr Choi gegenüber und auch nicht dessen Familie, zu der eben auch San gehörte.
Ich wünschte, ich könnte helfen.

San traf diese Sache ziemlich und er brauchte damals schon eine Woche, alleine um zu realisieren, dass der Tumor zurückgekommen war.

In dieser Zeit ging es ihm nicht gut und dass die Medikamente jetzt nicht anschlugen, macht die Sache auch nicht besser.

ᏴᎡᎬᎪᏦᎪᏴᏞᎬ ͲᎬᎪᏟᎻᎬᎡ •ᎷᏆΝᎫϴϴΝᏀ//ᏔϴϴՏᎪΝ• || ⏳Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt