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ᎻϴΝᏀᎫϴϴΝᏀ

Den Geruch des Kaffees inhalierend, welcher frisch gebrüht vor mir in seiner Tasse verweilte, genoss ich den Moment.

Es ging mir endlich besser.

Endlich, nach so vielen Tagen.

Es wurde Zeit.

Es war bereits Mittwoch und ich hatte mich schon ausgehfertig gemacht für die Arbeit.

Ich würde keinen Tag länger auf der Couch herumlungern und darauf warten, dass es noch besser wurde, als es eh schon war.

Meine Schützlinge brauchten mich – und ich brauchte endlich wieder meinen Alltag.

Nachdem ich mir am Samstag die Seele aus dem Leib gekotzt hatte, ging es mir stetig besser.
Es hatte noch einen Tag gebraucht, doch das war wohl der letzte Rest, der sich von mir verabschiedet hatte.

Seitdem hatte ich die drei Schüler nicht mehr gesehen, denn sie hatten entweder etwas mit ihrer Familie oder ihrem festen Freund vor oder sie mussten lernen.

Dafür hatte sich San noch ein wenig um mich gekümmert, da er Angst hatte, dass ich mir zu schnell zu viel zumutete.

Ihm hatte der eine Tag nur für sich wirklich gut getan!

Es war das, was er schlussendlich nach den ganzen Ereignissen wirklich gebraucht hatte, auch wenn mir klar war, dass das noch lange keine Wunder schaffte. Er würde natürlich noch einige Zeit brauchen, bis er über den Tod seines Vaters hinweggekommen war, doch es war ein Fortschritt.

Tatsächlich hatten sich auch Jongho und Yunho bei uns blicken lassen.
Sie hatten den Schaden in ihrer Wohnung begrenzen können und waren froh, dass es nicht schlimmer gekommen war. Dementsprechend gingen sie uns mit aller Freude auf die Nerven.

Wenn man vom Teufel sprach-...

"Einen herzallerliebst wunderschönen guten Morgen, Lieblingsbruder."

"Gleichfalls, Giftnudel."

"Sitzt du etwa immer noch hier rum?
Hopp Hopp, der Tag versaut sich nicht von selbst!", ertönte die Stimme des Riesen-Clowns.

"Willst du mich loswerden, Jeong Yunho?
Mich verscheuchen?
Aus meinem eigenen Haus?"

Die Augenbrauen hochziehend blickte ich ihn mehr oder weniger gespielt missbilligend an, wartete auf seine Antwort, die typisch für ihn ausfiel.

"Nur zu gerne, Liebster."

"Ich muss ihm recht geben. Deine Schülerschaft ist doch quasi auf Kim-Entzug.
Du solltest dich ihnen nicht länger vorenthalten und sie mit deiner Anwesenheit beehren", gab Jongho seinen Senf dazu.

Die Augen verdrehend schüttete ich den Rest des Kaffees hinunter und schnappte mir meine Tasche, nachdem ich mich dick eingepackt hatte, um nicht erneut Krank zu werden.

"Wir haben dir extra Tee gekocht. Damit du nicht frierst."
"Und damit du nicht krank wirst."
"Und damit du nicht dehydrierst!"

So schnell wie möglich flüchtete ich vor den beiden; hörte sie nur noch kichern.

Da San heute erst eine Stunde später in die Schule kommen musste, brauchte ich auf ihn keine Rücksicht zu nehmen.

***

In der Schule angekommen verspürte ich tatsächlich Freude, wieder hier sein zu können.

Ich hatte es wirklich vermisst!

So sehr, dass mir klar wurde, dass es nicht nur an meinem Job lag, sondern auch an der Schule an sich sowie den SchülerInnen und der Kollegschaft.

Ich konnte es mir plötzlich kaum ohne sie vorstellen.

ᏴᎡᎬᎪᏦᎪᏴᏞᎬ ͲᎬᎪᏟᎻᎬᎡ •ᎷᏆΝᎫϴϴΝᏀ//ᏔϴϴՏᎪΝ• || ⏳Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt