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ᎷᏆΝᏀᏆ

Minutenlang saßen wir still auf dem Sofa, nachdem San und Wooyoung wieder in der Küche waren und gemeinsam neuen Tee kochten.

Sich leise räuspernd stand Seonghwa auf und sah Hongjoong und mich entschuldigend an.

"Ich muss leider los.
Yeosang wartet", sagte er.

Eigentlich war er als moralische Unterstützung für mich und für Herrn Kims Sicherheitsgefühl in meiner Gegenwart mitgekommen, doch ich verstand auch, dass er nach langer Zeit wieder etwas mit seinem Partner unternehmen wollte.

"Schafft ihr es alleine?", wollte er wissen.

"Also ich habe kein Problem damit... Du?", wandte ich mich an Herrn Kim.

Dieser schien kurz zu überlegen, doch stimmte Hwa dann mit einem einfachen Nicken zu.

Erleichtert lächelte Seonghwa und lief zu Wooyoung und Herr Choi, um ihnen Bescheid zu geben.

Mir war klar, dass der Rothaarige nur zugestimmt hatte, um nicht zwischen Yeosang und Seonghwa zu stehen.
Ich wusste, dass es ihm nicht angenehm war, mit mir alleine in einem Raum zu verweilen und dass deine Entscheidung nichts mit vermeintlicher Sympathie mir gegenüber zu tun haben konnte.
Er kümmerte sich zu sehr um die Anderen und ließ sein Wohl meistens außen vor.

"Ich bin dann weg, ja?
Woo und Herr Choi kommen ab und an nach euch schauen.
Bis später!"

Damit war der Schwarzhaarige auch schon verschwunden; ließ uns hier komplett alleine.

"Das war wirklich mutig von dir!", erkannte ich ihm an.

Überrascht blickte er mich an, nickte kurz und lächelte mich für einen Moment schmal und weniger überzeugend an, bevor er auf seine Hände starrte.

Dennoch wollte ich nicht so schnell aufgeben, denn ich war nicht hier, um stumm auf dem anderen Ende der Couch zu sitzen.
Ich war hier, um ihn davon zu überzeugen, dass ich kein schlechter Mensch war und dass er keine Angst vor mir haben musste... auch wenn ich dies inzwischen selbst anzweifelte.

"Ich weiß, wie schwer es dir fallen muss, mit mir in einem Raum zu sein - und dazu noch alleine!
Zumindest nach all dem, was passiert ist... Aber ich kann dir wirklich versichern, dass ich mit guten Absichten hergekommen bin und dass ich alles dafür tun werde, damit du dich in meiner Gegenwart nicht mehr unwohl fühlst... Oder zumindest keine schreckliche Angst mehr hast.
Versprochen!"

Er schien sich das Gesagte kurz durch den Kopf gehen zu lassen, bis er wieder nickte.

Sein Mund öffnete sich kurzzeitig, als wollte er etwas sagen, doch er beließ es dabei.

"Sag' ruhig.
Du musst dich vor mir nicht zurückhalten.
Wirklich nicht!"

Unsicher blickte er mich an, atmete dann einmal tief durch.

"Ich... Ich frag' mich nur, was das alles soll", entkam es ihm leise.

Verstehend, was er meinte, überlegte ich, was ich antworten könnte, denn es war nicht einfach, dies zu erklären.

"E-Es ist... Nicht so einfach... Kommst du damit klar, wenn ich nur sage, dass ich alles, was ich dir angetan habe, bereue und es wiedergutmachen möchte? Reicht dir das als Antwort?", fragte ich ihn.

Still nickte er, doch ich ahnte, dass es ihn weiterhin beschäftigen würde, solange er keine genaueren Hintergründe kannte.

Um ihn davon abzulenken und um ein Gespräch aufzubauen, ließ ich mir schnellstmöglich ein neues Thema einfallen, über welches wir vielleicht reden konnten - sofern er natürlich wollte.

ᏴᎡᎬᎪᏦᎪᏴᏞᎬ ͲᎬᎪᏟᎻᎬᎡ •ᎷᏆΝᎫϴϴΝᏀ//ᏔϴϴՏᎪΝ• || ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt