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ᎻϴΝᏀᎫϴϴΝᏀ

"Was macht diese blöde Katze schon wieder hier?
Das ist mein Grundstück - Hausfriedensbruch!", nörgelte ich leise, als ich das helle Fell mit den dunklen Kontrasten sah.

Fragend drehte sich Mingi zu der Terrassentür um.

Sie war im weißen Schnee kaum zu übersehen.

"Was hast du gegen sie?
Sie ist doch niedlich", wollte er wissen, was mich die Hände reiben ließ.

War ich negativ aufgefallen?

Sollte ich mich zurückhalten?

Kurz atmete ich durch; schüttelte den Kopf.

"Ich bin nicht der große Katzenliebhaber.
Hunde mag ich zumindest mehr... und San hat einen Narren an ihr gefressen... Außerdem pinkelt das Vieh uns bestimmt den ganzen Garten voll und dann stinkt es bestialisch!
Das kann ich nicht gebrauchen!", meckerte ich halblaut.

"Hat sie kein Zuhause?"

"Ich weiß nicht...
Sie schleicht seit Wochen hier herum.
Ich hab das Gefühl, dass wir ihr Lieblingsplatz sind, so oft, wie sie hier ist!"

"Warum nehmt ihr sie nicht einfach auf?
Ich meine, wenn San sie doch eh mag...", meinte Mingi.

"Vergiss es!
Ich will keine Katze im Haus haben!
Sie wird bestimmt jemandem gehören und macht nur ihre täglichen Wanderungen... oder so...", protestierte ich stur.

Seitdem ich als Kind auf die Katzen unseres Nachbarn aufpassen musste, war bei mir Schicht im Schacht.

Es war furchtbar!

"Und wenn nicht?
Es ist Winter und sie sieht wirklich ziemlich mager aus... was, wenn sie den Winter nicht überleben wird?
Es soll noch kälter werden die nächsten Wochen..."

Es war zugegebenermaßen liebenswert, wie besorgt er über die Katze sprach, und zu sehen, wie er sich einige Sekunden später vor die Glasscheibe hockte und den Finger vor der Scheibe so hin und her bewegte, dass sie ihn zuerst mit Augen und dann mit Pfoten hektisch aber zielgenau verfolgte, doch es änderte nichts an meiner Entscheidung.

Nie wieder würde ich freiwillig so etwas mitmachen!

"Dann wird bestimmt jemand Anderes ein sehr großes Herz haben, groß genug, damit die Katze dort hineinpasst.
Dort und in deren Heim", entgegnete ich gekonnt.

Schmollenden drehte er sich zu mir; schien auf eine andere Antwort gehofft zu haben.

Für einen kurzen Moment hatte ich Zweifel, ob es die richtige Entscheidung war, ihm seine gewünschte Antwort zu verwehren, doch ich entschied mich dazu, meinen Unsicherheiten keinen Platz zu geben.

Er wollte sich ändern, ich darf meine Meinung sagen und er wird mich nicht verletzen.

Beinahe tat es mir leid, dass ich so dachte, obwohl er sich so viel Mühe gab, aber mir war klar, dass es Zeit brauchen würde, damit die Wunden vollständig verheilen konnten - wenn sie das überhaupt je taten.

"Trinkst du bitte etwas?
Ich möchte dich nicht wegen Dehydrierung ins Krankenhaus fahren müssen... Ich hab noch nicht mal einen Führerschein..."

Still beugte ich mich nach vorne, um nach der Tasse zu greifen, hielt jedoch inne, da es sich so anfühlte, als ob sich der letztverbliebene Nahrungsbrei seinen Weg nach oben erkämpfte.

Als ich mir sicher war, dass es ginge, konnte ich es mir getrauen, einen Schluck zu trinken.

Tatsächlich zeigte der warme Kamillentee seine Wirkung.

ᏴᎡᎬᎪᏦᎪᏴᏞᎬ ͲᎬᎪᏟᎻᎬᎡ •ᎷᏆΝᎫϴϴΝᏀ//ᏔϴϴՏᎪΝ• || ⏳Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt