Kapitel 30

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"Hisoka, du errätst nie, was ich gekauft habe!", schrie ich in die Wohnung, die mein Freund bewohnte. Selbst nach dieser Zeit, die wir schon ein Paar waren, stimmte mich dieses Wort fröhlich. Freund. Die Tasche mit dem neuen Dessous in der linken, meine Hausschlüssel in der rechten Hand schlüpfte ich aus meinen Schuhen. Grinsend dachte ich an den Brief, mit welchem mich der Magier nach York New bestellt hatte. Auch wenn Chrollo sein Handy manipuliert, Hisoka findet immer einen Weg, die Regeln zu umgehen. Aufgeheitert hüpfte ich direkt ins Schlafzimmer, da würde ich mich umziehen und erstarrte sogleich. Unter der Bettdecke lugte eine pinke Mähne hervor. Aber nicht irgendeine. Machis Tolle würde ich überall wiedererkennen. Meine Laune sank sofort unter den Gefrierpunkt. Ich schloss die Türe mit einem solchen Ruck, dass der Eindringling aus den süssen Träumen gerissen wurde. Geschieht dieser Bitch recht!, dachte ich wutschnaubend. Meine Beine führten mich ins Wohnzimmer, wo ich hoffte, auf Hisoka zu treffen. Auf dem breiten Sofa sassen Uvogin, Phinks und Feitan. Sie spielten gerade Karten, schauten aber auf, als ich den Raum betrat. Mehr Leute der Troupe zu sehen, beruhigte mich ein wenig. Immerhin bestand dann die Möglichkeit, dass er mich nicht mit dieser pinkhaarigen Hexe betrogen hatte. Als hätten sie noch nie eine Frau gesehen, starrten mich die drei Männer an.
"Wo ist Hisoka?", fragte ich die unerwarteten Gäste. Wie auf mein Stichwort öffnete sich die Türe zu seinem Arbeitszimmer. Hinter dem Rothaarigen, erkannte ich auch den Anführer, der berühmten Phantom Troupe.
"Oh, hi Darling", begrüsste mich mein Freund abwesend und drückte mir einen Kuss auf die Schläfe, bevor er Chrollo antwortete.
"Meines Erachtens wäre es besser, wenn Franklin Shizuku verstärkt, anstatt mit Phinks auf den Putz zu hauen." Abwartend starrte ich ihn an. Es dauerte genau zwei Sekunden, bis er die Lage kapierte.
"Heilige Scheisse... Ich habe dir doch geschrieben, dass du nicht herkommen sollst!", rief er sogleich aus, ohne mich ernsthaft zu tadeln. Sofort zückte ich mein Handy. Es war keine Nachricht von Hisoka eingegangen. Dieser tat es mir gleich und schlug sich vor die Stirn.
"Ich habe mein Handy noch auf Flugmodus", meinte er und blickte mich entschuldigend an. Wir wussten beide, dass es nicht möglich gewesen wäre.

"Wer sind diese Leute?", fragte ich mit einem Blick, der weniger nach dem Wer und mehr nach dem Warum fragte. Hisoka zauberte eine Karte hervor, den Karo-Jungen, danach verwandelte er sie in eine Rose und steckte sie in mein Haar. So tippte er mir auf die Nase.
"Das ist ein Geheimnis", meinte er mysteriös und schenkte mir eines seiner unwiderstehlichen Grinsen. Unbeeindruckt von seiner Zauberei wandte ich mich an den Schwarzhaarigen.
"Wer sind Sie?", forderte ich ihn direkt heraus. Mit einem doppelten Blick zu Hisoka, gab er schliesslich ein Seufzen vom sich.
"Mein Name ist Lucilfer Chrollo. Ich bin Hochzeitsplaner." Zu seinem Glück trug er einen Anzug und versteckte das Tattoo auf seiner Stirn mit einer Bandana. Ansonsten wäre er nicht halb so glaubwürdig rübergekommen. Trotzdem war sein Einfall eine seiner schlechtesten Improvisationen.
"Und was soll Franklin besser Shizuku helfen, anstatt mit Sphinx auf den Putz zu hauen?"
"Mein Kollege Phinks-" Chrollo betonte den Namen extra stark, damit man ihn gut heraushörte.
"-organisiert die Junggesellenabschiede. Aber ihr Verlobter ist der Meinung, dass Franklin sich lieber mit Shizuku um die Dekoration kümmern soll."
"Verstehe, verstehe", nickte ich und biss mir auf die Lippen. Eine passende Ausrede, das musste ich zugeben. Dennoch sah mich Hisoka mit eindringlichen Augen an. Ich wusste, dass er mich von ihnen fernhalten wollte.
"Okay, dann lass ich euch machen", meinte ich eingeschnappt.
"Falls du mich suchst... ich übernachte bei Jin." So wollte ich aus der Wohnung stolzieren.
"Wir können Sie auch in die Planung miteinbeziehen", schlug Shalnark vor, der aus der Küche gelaufen kam.
"Frauen planen doch gerne ihre eigenen Hochzeiten..." Zwischen Tür und Angel drehte ich mich zu den Männern um und hielt meine Hand in die Höhe.
"Solange ich keinen Verlobungsring trage, musst du dich gar nicht mehr blicken lassen!", zischte ich an Hisoka gewandt. Die Gesichter der Jungs waren göttlich. Aber ich durfte meine Maske nicht fallen lassen. Schnippisch drehte ich mich um und knallte die Haustür zu.

Forever him... // Hisoka ff HxHWo Geschichten leben. Entdecke jetzt