Kapitel 2

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Nach unserer herzlichen Knuddelaktion erzählte Jin mir bis ins kleinste Detail, was sich im Falle von Sukis Stalker ergeben hatte. Es war zwar nicht viel, aber von dem was passiert war, wusste ich nach seiner ausführlichen Erklärung alles, was vorgefallen war. Auf den Brief folgten zwei weitere, deren Wortlaut Jin mir zititerte. Sie waren noch erschreckender als der Erste. In Grausamkeit kam es Nahe einem viel zu ausführlichen Thriller.
"Danach fanden wir nur noch ein Bild von Suki in ihrem Bett. Ein Messer steckte in ihrem Gesicht. Auf dem ganzen Bettlaken war Tierblut ausgeleert und 'Stirb' stand neben einer aus einem Punkt startenden Welle an die Wand geschmiert. Natürlich habe ich sie von da an überhaupt nicht mehr aus den Augen gelassen. Aber ich glaube es macht sie psychisch noch mehr fertig, als sie es mir gegenüber zugeben will. Ich weiss auch nicht, ob ich ihr langsam auf die Nerven gehe. Ich bin schon ziemlich paranoid. Vielleicht könntest du mit ihr sprechen. Unter Frauen redet es sich doch leichter..." Ich schenkte dem verliebten Schwarzhaarigen ein aufmunterndes Lächeln, welches er ein wenig gequält erwiderte.
"Ich werde mich mit ihr unterhalten."
"Ansonsten ist nichts mehr passiert. Es gab auch keine direkten Angriffe. Keine Spuren. Keine Anzeichen darauf, wer in ihrem Zimmer war. Nichts!" Nickend gab ich ihm zu verstehen, dass ich verstanden hatte. Nachdenklich legte ich den Kopf in den Nacken und genoss die warmen Sonnenstrahlen auf meiner Haut. Erleichtert über den Verlauf der Geschehnisse verabschiedete ich mich von Jin.
"Naja, ich will dich nicht noch länger aufhalten", meinte der Uniformierte, wobei ein verschmitztes Grinsen auf seinen Lippen entstand.
"Wovon?"
"Von Hisoka." Mit einem Zwinkern verschwand er in einem gelben Blitz. Kopfschüttelnd blickte ich an die Stelle, an welchem er vor kurzem noch gestanden hatte. Dann machte auch ich mich auf den Weg zurück.

Wieder in der Realität angekommen, drang das bekannte Geräusch von laufendem Wasser an mein Ohr. Da der Magier nirgends zu sehen war, schloss ich darauf, dass er im Bad war. Gerissen, wie ich mich selbst betitelte, schlich ich an die Türe. Zu meinem Glück war sie nur angelehnt. Ob es aber Glück oder Absicht des Zauberers war, stellte ich erst fest, als ich mich hineinstahl. Den Rücken zu mir, stand Hisoka nackt vor der Badewanne. Die Hände in die Hüften gestützt, schaute er dabei zu, wie sich der Wasserpegel gemächlich anhob. Einen kurzen Moment genoss ich die Aussicht die sich mir bot. Seinen breiten Schultern, die muskulösen Arme, der knackige Po. Bei dessen Betrachtung konnte ich mir ein Grinsen nicht verkneifen. Vorsichtig wie ich war, behielt ich mein Zetsu aufrecht. Während ich mir auf die Lippen biss, trat ich näher. Mein Herz pochte schnell, dennoch hielt ich meine Atmung unter Kontrolle. Ganz langsam legte ich meine Arme auf seine Seiten. Obwohl sein Körper die Ruhe selbst schien, zuckte seine Aura zusammen, kapierte dennoch in Millisekunden, dass ich es war. Sachte drückte ich ihm einen Kuss auf das linke Schulterblatt. Federleicht strich ich mit den Fingerkuppen über die blasse Haut. Zeichnete Formen auf sie. Genoss die Wärme, die er verstrahlte.
"Hisoka", murmelte ich leise in sein Ohr, hauchte einen Kuss darunter.
"Darf ich dich begleiten?" Jetzt lag es an mir, meine Auswirkung auf ihn zu beobachten. Eine Gänsehaut breitete sich über seinen Hals aus. Ziemlich genau an der Stelle, die ich zuvor berührt hatte.

In einer schnellen Drehung schnappte er meine Hände in einer der seinen. Presste mich mit der anderen an sich. Hielt mich in seinem Blick gefangen. Ungeduldig fuhr seine Zunge über die Lippen, wobei seine Augen sich in meine bohrten.
"Wie ernst ist dieses Angebot?" Das Gold seiner Iriden strahlte mir hell entgegen, während er auf eine Antwort wartete. Ich lächelte. Behutsam löste ich eine Hand aus seiner Umklammerung und legte sie ihm an eine Wange. Verträumt streichelte ich diese.
"Ziemlich ernst", lächelte ich leicht, seufzte dann aber und entfernte mich von ihm. Den Kopf ein wenig abgewandt redete ich weiter.
"Aber wenn du nicht willst..." Den Rest liess ich offen. Dennoch dauerte es keine zwei Sekunden, bis ich wieder in Hisokas Armen gefangen war. Seinen Mund an meinem Ohr schnurrte er leise hinein.
"Dann darf ich dich endlich auspacken?" Das Grinsen auf seinen Lippen war deutlich zu spüren. Und es liess mein Herz schneller schlagen. Bewusst was passieren würde, wenn ich jetzt zustimmte, entschied ich mich. Nickend gab ich ihm mein Einverständnis. Sofort fuhren gierige Hände unter mein Shirt und streiften es über meinen Kopf. Hose und Socken folgten sogleich. Obwohl er vollständig entblösst war, trat der Magier einen Schritt zurück um mich vollständig zu begutachten. Meine Augen hüpften von dem gutaussehenden Rothaarigen zu meinem Spiegelbild. Auch wenn ich diese Gestalt schon seit einer langen Zeit innewohnte, fühlte es sich gerade mehr als seltsam an. Ich blickte geradeaus in meine schwarzen Augen, registrierte ein feuriges Verlangen, das mich zurückschreckte. Aber genau dieses Gefühl löste Hisoka nunmal in mir aus. Meinen Fokus wieder auf den muskulösen Todesgott gerichtet bemerkte ich nun auch seine Lust. Trotz des verspielten Ausdrucks in seinem Gesicht war sie ganz klar zu sehen. Plötzlich drang das Rauschen des Wasserhahnes wieder in den Vordergrund. Ich zwinkerte dem Zauberer zu, bevor ich mich umdrehte. Sein Grinsen verbreiterte sich.

Forever him... // Hisoka ff HxHWo Geschichten leben. Entdecke jetzt