Forever him... // Hisoka ff HxH

👥Kapitel 97🧬

Ohne etwas zu verlangen, ohne Forderungen zu stellen, drückte mich Jin fest an sich. Es dauerte eine Ewigkeit, bis meine Tränen langsam verebbten. Eine Ewigkeit in welcher ich mich nur eines fragte. Wie kann er mich lieben? MICH!? Währenddessen kraulte mir mein Freund sanft den Kopf und redete mir gut zu.
"Jin...", meine Stimme war kratzig. Behutsam löste er sich von mir. Beide Hände an meine Wangen gelegt, strich er mit seinen Daumen meine Tränen weg.
"Weisst du, dass du auch so wunderschön aussiehst?" Selbst jetzt war sein Blick so voller Faszination, dass es mir das Herz zusammenzog. Für ihn schien jede noch so minime Reaktion ein kleines Wunder. Er schenkte mir ein warmes Lächeln, woraufhin ich nicht anders konnte, als ihm ebenfalls eines zu schenken. Tief atmete ich durch. Ich wollte ihn fragen- Nein. Ich musste ihn fragen! Ich musste ihn fragen, was es mit Hisoka auf sich hatte. Ich musste wissen, ob ich ihm vertrauen konnte. Als meinem Freund... oder zukünftigem Ehemann. Den Mund etwas gespitzt, atmete ich leise aus, bevor sich unsere Augen wieder trafen.
"Willst du mir erzählten, was los ist?" Jins Stimme war sanft. Tastete vorsichtig nach der Wahrheit, ohne mich in Bedrängnis zu bringen.
"Kann ich dich etwas fragen?"
"Natürlich! Alles, was du willst." Beruhigend streichelte der Schwarzhaarige meine Wange. Kaum merklich lehnte ich mich in die Berührung. Ich fühlte mich so gut in seiner Umgebung. Wenn er mich berührte, fühlte ich mich geborgen. Zuhause, schossen mir Jins Worte durch den Kopf. Bei ihm war ich angekommen. Da konnte ich sein, wie ich war, ohne mich verstecken zu müssen. Er wusste darüber Bescheid, was ich durchgemacht hatte, und akzeptierte mich so wie ich war.

"Versprich mir, dass du ehrlich antwortest!"
"Versprochen", schoss es sogleich aus ihm heraus. Meine Augen wanderten zu seinen. Ich versuchte ihn zu lesen, so wie er es bei mir tat. Aber das war schwieriger als gedacht. Denn sein Lächeln war liebend und dennoch konnte es sein Pokerface sein. Also musste ich ihm einfach vertrauen. Die nächsten Worte wählte ich mit Bedacht. Immerhin betraf es seinen Meister gleichermassen wie seine Schülerin.
"Betrügt Hisoka Yoriko mit Akane?", sprach ich leise aus, was mir schon lange durch den Kopf spukte. Jins Gesichtsausdruck fiel. Sein Blick wanderte zu Boden, während er darüber nachdachte, wie er mir am besten antworten konnte.
"Warum fragst du das?"
"Weil er sich in Akanes Gegenwart komisch benimmt", erklärte ich mich und legte den Kopf schief. Mein Freund war mir noch nie so lange ausgewichen. Aufmerksam wägte er seine Worte ab.
"Die beiden verhalten sich schon so, seit ich sie kenne. Diese Anziehung ist schon seit Jahren vorhanden. Aber Hisoka hat sich für Yoriko entschieden...", redete der Schwarzhaarige vor sich her, ohne mich anzusehen.
"Jin, sieh mir bitte in die Augen... Sieh mir in die Augen und sag mir, ob Hisoka Yori betrügt!?" Ich konnte meine Verzweiflung nicht mehr verstecken. Was wusste er darüber!? Und warum konnte er nicht ehrlich mit mir sein!?

Jin schaute auf. Die roten Iriden bohrten sich in meine. Der ernsthafte Ausdruck auf seinem Gesicht liess ihn das erste Mal bedrohlich erscheinen, seit ich ihn kannte.
"Ich weiss nicht alles, was zwischen den beiden vorgefallen ist-"
"Das will ich auch nicht wissen!", unterbrach ich ihn aufgebracht. Es war doch eine einfache Frage. Ein einfaches Ja oder Nein! Je länger die Situation andauerte, desto unwohler fühlte ich mich. Wieder kamen gegen meinen Willen Tränen auf.
"Ich will nur nicht, dass du mich anlügst!", fügte ich erstickt hinzu. Augenblicklich erweichten Jins Augen.
"Ich weiss nicht, was zwischen den beiden läuft... Aber ich verspreche dir, dass ich Yori darüber in Kenntnis setzen werde. Ist das ein Kompromiss?" Ich schüttelte den Kopf und wischte mir mit der Rückhand die Tränen aus den Augen.
"Siehst du es denn nicht auch!? Wie er sie ansieht! Wie er sie mit seinen Blicken auszieht! Wie Hisoka mit Akane flirtet, obwohl er verlobt ist!? Wie kannst du das gutheissen und gleichzeitig verlangen, dass ich dir bedingungslos vertraue! Wenn deine Bekannten sich schon so benehmen, wie kann ich dann wissen, dass du dich nicht genauso verhältst!?"