⭐️Kapitel 27💧

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"Hisoka, hörst du überhaupt zu!?", sprach Chrollo mich genervt an. Teilnahmslos sah ich auf.
"Nein", antwortete ich wahrheitsgetreu, worauf ich eine Welle an verärgerten Seufzern kassierte. Aber das war mir total egal. Natürlich war ich mit meinen Gedanken ganz wo anders. Vor knapp zwei Stunden hatte ich Yoriko an den Luftschiffhafen gebracht und mich von ihr verabschiedet. Obwohl sie mir ihre Gefühle versichert hatte, wusste ich nicht, ob ich ihr glauben konnte. Immerhin wäre es nicht das erste Mal, dass sie vor mir flieht. Jedoch würde ich davon nicht ausgehen. Denn Yori hatte nicht einmal versucht, ihre wahren Absichten zu verstecken. Ihr ging es in dieser Ansicht gleich wie mir. Wir wollten nicht voneinander getrennt sein. Dennoch konnte ich ihren Standpunkt nachvollziehen. Es war zwar nicht mein Plan, sie hier die ganze Zeit alleine zu lassen. Aber lieber hielt ich sie ganz aus der Sache raus. Je mehr Chrollo über die Kupferhaarene wusste, desto wahrscheinlicher durchschaute er auch die Aktion vor gut zwei Jahren. Es reichte schon, dass Machi über ihre Existenz Bescheid wusste. Da vertraute ich jedoch auf die Hübsche. Ihre trügerischen Fähigkeiten sollten dazu ausreichen. Und eigentlich war es so besser. Mehr Abstand hiess mehr Sicherheit und das wiederum grösseres Vertrauen. Zudem erhöhte Jin ihre Überlebenschancen einer Enthüllung um ein Vielfaches. Chrollo rieb sich die Stirn.
"Okay, dann wiederhole ich das Ganze für dich..."

Gelangweilt sass ich neben Phinks auf dem Beifahrersitz eines schwarzen Autos und tippte auf meinem Telefon herum. Einen kurzen Moment öffnete ich den Messenger und las die Worte, die mir meine Freundin gesendet hatte. Meine Freundin..., dachte ich mit einem Lächeln. Eigentlich wollte ich ihr Antworten, doch Pakunoda riss die Hintertür auf. Sofort wischte ich die App aus meiner aktiven Liste. Gleich darauf quetschten sich die Blonde, Feitan und Franklin auf den Rücksitz.
"Hisoka, lass Franklin vorne sitzen! Ich habe kein Platz", fauchte der Schwarzhaarige sofort. Ich drehte meinen Kopf und betrachtete diabolisch grinsend das Spektakel. Der Riese brauchte alleine schon fast drei viertel des Platzes.
"Nö..." Wütend funkelten mich die dunklen Augen über den Rand seines Kragens an.
"Benehmt euch!", brummte Phinks und setzte den Blinker. Sogleich entstand eine hitzige Diskussion zwischen den beiden Kumpanen. Die Nummer Fünf drückte das Gaspedal durch und kurbelte in gekonnten schnellen Zügen das Steuerrad herum. So schlitterten wir durch die Strassen, wodurch Feitan verstummte, da ihn der Grössere andauernd erdrückte. Ich erfreute mich stillheimlich daran. Zurück im Versteck hatte ich keine freie Minute. Andauernd sollte ich irgendjemandem helfen irgendetwas zu tun. Mir schien es, als ob mich der Boss extra in alles miteinbezog.
"Damit du nicht abhaust", meinte Shalnark, ohne seinen Blick vom Computer abzuwenden. Seine Finger flogen gekonnt über die Tastatur. Ein paar Minuten vergingen, in denen ich ihn schweigend dabei beobachtete. Danach drehte er einen seiner Bildschirme in meine Richtung. Desinteressiert suchte ich auf der Liste nach den gewünschten Zahlen oder Angaben. Wenn ich eine gefunden hatte, gab ich dem Blonden die Hallennummer an.

Chrollo bestand darauf, dass wir alle im Versteck übernachteten. Zuhause wartet seinetwegen jetzt eh niemand mehr auf mich... Seufzend plumste ich aufs Bett. Ich könnte sie aber anrufen! Mit dieser Idee, suchte ich nach meinem Handy. Doch ich fand es weder an seinem üblichen Platz, noch sonst irgendwo an mir. Augenverdrehend erhob ich mich und stürmte in die Bibliothek. Hier sassen die meisten der Spinnen zusammen. Unterhielten sich oder lasen ein Buch.
"Wer hat mein Telefon!", forderte ich ein Geständnis, sobald ich durch den Türrahmen trat.
"Ich. Anweisung vom Boss", richtete sich Shalnark an mich und sah von seinem Buch auf, als ich mich vor ihm aufplusterte.
"Erwartest du eine Nachricht von deiner kleinen Schlampe?", mischte sich Machi von der anderen Seite des Raumes ein. Ich biss die Zähne zusammen. Wenn ich Yoriko jetzt in Schutz nahm, dann wusste die ganze Troupe, wie wichtig sie mir war.
"Keine Antwort ist auch eine Antwort", grinste die Pinkhaarige schadenfroh.
"Kriege ich mein Handy zurück!?"
"Morgen", erwiderte mein Zimmernachbar. Auf dem Absatz machte ich kehrt und stampfte entrüstet in mein Privatraum zurück. Ich fühlte meine Verfolgerin trotzdem.
"Ich kann nachvollziehen, was dich an ihr reizt-", versuchte mich die Pinkhaarige in ein Gespräch zu ziehen.
"-Sie ist hübsch... Aber zu mehr als gut aussehen, taugt sie nicht!" Ich ignorierte ihre Versuche, meine Freundin schlechtzureden gekonnt. Aber Machi liess sich von ihrem niederträchtigen Pfad nicht abbringen.

Forever him... // Hisoka ff HxHWo Geschichten leben. Entdecke jetzt