🕷️Kapitel 45📕

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Seelenruhig fuhr ich in die Garage. Yoriko lag noch immer betäubt neben mir und hatte keinen Wank gemacht. Lange müsste das Sedativum aber nicht mehr anhalten. Zufrieden stieg ich aus dem Wagen. Es war einfacher als gedacht. Die Beifahrertür geöffnet, durchsuchte ich ihre Tasche nach dem Blood Globe. Fand ihn jedoch nicht. Also würde ich sie wohl oder übel danach fragen müssen.
"Bringt sie in den Speisesaal. Ihr müsst sie nicht fesseln. Sie soll nicht gleich in Panik geraten, wenn sie wieder aufwacht", befahl ich Pakunoda, die bereits auf meine Ankunft gewartet hatte. Ich hingegen zückte mein Handy und ging nach draussen. Nach einigen Klingeln, nahm Phinks ab.
"Wie weit seid ihr?"
"Schon auf dem Rückweg Boss. Sind in etwa drei Stunden da", vernahm ich die Stimme des Blonden durch den Hörer.
"Passt." So legte ich auf. Gemütlich schritt ich in den Raum, in welchem sich unser Gast befand. Machis Nen-Fäden spannten sich um den noch immer regungslosen Körper der Kupferhaarenen.
"Lass das. Sie kann uns noch nützlich werden." Ihre blauen Augen starrten mir kalt entgegen, was mich absolut unbeeindruckt liess. Sie war keine, deren Loyalität zur Spinne ich in Frage stellte. Unzufrieden schnaltzte sie auf und setzte sich ihr gegenüber hin. Trotzdem konnte sie es nicht lassen, ihr Todesblicke zu schicken. Ich ging in die anliegende Küche und füllte zwei Gläser mit Wasser. Eines stellte ich vor der ohnmächtigen Frau ab. Das andere nahm ich mit zu mir. Während ich darauf wartete, dass sie ihr Bewusstsein wieder erlangte, ging mir meine Idee nochmals durch den Kopf. Ich war mir ganz sicher, dass sie keine Schwachstellen hatte. Zu lange hatte ich damit verbracht jedes Detail abzuklären. Der Plan war bombensicher.

Grummelnd lehnte Hisokas Freundin ihren Kopf zur anderen Seite und atmete tief ein. Mühsam kämpfte sie ihre Augen auf. Die Hand vor den Mund gähnte sie. Yoriko blinzelte ein paar Mal. Sah sich dann im Raum um. Ihr Blick fiel auf Machi, die sie noch immer gleich feindselig anstarrte. Unbeeindruckt wandte sich die Kupferhaarene mir zu.
"Was wollen Sie von mir?", fragte sie mit kratziger Stimme.
"Trinken Sie", forderte ich sie mit einer Handgeste auf. Zögerlich nahm sie das Glas in die Hand. Kurz schnupperte sie an dem Getränk und nahm dann einen Schluck.
"Sie haben etwas, das mir gehört", sprach ich bestimmt. Augenblicklich schirmte sie mit ihren Fingern die der linken Hand.
"Hisoka hat mir geschworen, dass er ihn bezahlt hat-", verteidigte sie sich sogleich.
"Wie?" Verwirrt sah ich sie an. Einen Moment schwieg die Kupferhaarene. Ihre Augen hüpften von mir zu Machi und zurück.
"Sie wollen nicht den Ring zurück?" Als ich den Kopf schüttelte, atmete sie erleichtert ein.
"Wozu hat dir Hisoka den gegeben!?" Argwöhnisch begutachtete die Pinkhaarige das Schmuckstück. In Yorikos Gesicht blitzte ein Ausdruck an Arroganz auf, als sie spottend ihren Kopf in die Höhe reckte und die Spinne von oben herab ansah. Jetzt weiss ich, was du an ihr so interessant findest Hisoka...
"Zu unserer Verlobung", lächelte die Kupferhaarene überheblich.
"Wer's glaubt...", verdrehte meine Untergebene die Augen. Auf Yorikos Mund entstand ein Grinsen, während sie den Kopf schief legte.
"Eifersüchtig?" Anscheinend wusste sie ganz genau, wie sie mit Machis Neid umgehen musste. Diese wollte bereits wieder etwas erwidern, als ich zu sprechen begann.

"Sie haben etwas, das mir gehört. Und ich will es zurück!", wiederholte ich meine vorherige Aussage. Der fragende Ausdruck auf ihrem Gesicht zeigte mir, dass sie nicht wusste, wovon ich sprach.
"Die Glaskugel... Ich will sie zurück!"
"Ich habe sie gekauft. In einem Trödelladen", erwiderte der Lockenkopf verwirrt. Ich erinnerte mich an das Bild der Kupferhaarenen an der Theke. Schon lange wusste ich, dass Sano Kazu nicht den echten Blood Globe zerstört hatte. Die Spur aufgenommen, konnten wir sie bis zu diesem alten Schuppen verfolgen. Dann hatte ich Pakunoda und ein paar andere geschickt, um den Inhaber zu verhören. So hatte ich erfahren, dass Hisoka mit ihr da gewesen war. Und, dass sie ihn gekauft hatte.
"Zuvor wurde sie mir entwendet... Sie haben sie doch dabei, nicht wahr?" Unsicher biss sie sich auf die Lippen.
"Nein", sprach sie. Doch die nervöse Art, wie sie mit ihren Fingern spielte, entging mir nicht. Also stand ich von meinem Stuhl auf. Beide Hände breit auf dem Tisch abgestützt, lehnte ich mich in einer mächtigen Geste vor.
"Lügen Sie mich nicht an. Entweder Sie übergeben sie mir freiwillig, oder ich nehme sie mir mit Gewalt. Es obliegt ihrer Entscheidung..." Erneut knabberte sie auf ihrer Unterlippe herum. Dachte dabei angestrengt nach. Eine weitere Aura erschien im Raum. Einen kurzen Moment fixierte Yoriko diese, wandte dann ihren Blick aber ab.

Forever him... // Hisoka ff HxHWo Geschichten leben. Entdecke jetzt