Kapitel 39

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~~~ Natsumi 16. Geburtstag ~~~

Voller Freude öffnete ich meine Augen. Vor mir in der Dunkelheit leuchteten Kerzen auf einer Torte. Mit einem breiten Lächeln auf den Lippen zählte ich sie.
"Da sind aber nur 15 drauf", meckerte ich gespielt. Kazus Gesichtsausdruck nahm sofort einen panischen Schimmer an.
"Was nein! Ich habe extra zwei mal nachgezählt..." Während er nochmals die Anzahl überprüfte, brach ich in schallendes Gelächter aus. Onkel Kei rang sich nur ein müdes Lächeln ab. Auch die letzten zwei Geburtstage hatte ich diese Nummer schon abgezogen.
"Es sind 16. Garantiert!", meinte nun mein Vater.
"Natürlich sind es 16. Ich habe doch nur einen Witz gemacht", lachte ich. Einen Arm um ihn gelegt, zog ich ihn an mich und knuddelte ihn durch.
"Du freches kleines Mädchen", grinste Kazu und schüttelte mich spielerisch durch.
"Ich bin nicht mehr klein! Ich bin 16!", erwiderte ich und schob schmollend meine Unterlippe hervor.
"Klein bist du trotzdem noch." Amüsiert verdrehte ich die Augen. Legte meinen Fokus auf den Kuchen. Schief und überhaupt nicht im Rhythmus des eigentlichen Liedes, sangen die Beiden ein Geburtstagsständchen für mich.

"Du kannst die Kerzen auspusten." Kazu blickte mich ungeduldig an. Er liebte Geburtstage... und Weihnachten. Und alles was um Schenken und Geschenke ging. Kei hingegen hielt die Kamera auf uns gerichtet. Das rot blinkende Lämpchen zeigte an, dass sie gerade aufnahm. Tief atmete ich ein und versuchte, alle Kerzen in einem Zug auszublasen. Erstaunlicherweise schaffte ich es sogar, wenn auch mit dem letzten bisschen Luft in meinen Lungen. Begeistert applaudierte der Langhaarige.
"Was hast du dir gewünscht?", wollte mein Onkel wissen.
"Dass ich für immer bei euch bleiben kann-"
"Nicht laut aussprechen!", fiel mir Kazu ins Wort und hielt mir den Mund zu. Die Augen böse zusammengekniffen, starrte er seinen Bruder an.
"Sonst geht es nicht in Erfüllung..." Vergnügt lachte ich und zupfte die Kerzen aus der Torte.
"Was soll schon passieren?"

Mit einer kuscheligen Winterjacke über dem beigen Kleid und kniehohe Stiefel montiert, hatte ich beide Arme an meinen Begleitern eingehakt. Zu dritt schritten wir von Auto bis zum Eingang. Ich wollte schon immer einmal in die Arcade. Doch die in unserer Nähe war erst ab 16. Nachdem mein Pass kontrolliert wurde, den Brüdern sahen die Angestellten an, dass sie älter waren, durften wir eintreten. Kei machte sich sofort auf den Weg an die Kasse. Während ich das ganze auf mich einwirken liess und mich überfordert umsah, verweilte Kazu an meiner Seite. Er steckte in einem massgeschneiderten dunkelvioletten Anzug, der perfekt zu seinen Haaren passte. Einen Moment später kehrte Kei zurück und verkündete, dass ich 50'000 Jenny verspielen durfte.
"Wenn du noch mehr spielen willst, dann musst du es von deinem Taschengeld selbst zahlen."
"Natürlich... danke Onkel Kei." Freudig drückte ich ihm einen Kuss auf die Wange. In einem Affenzahn steuerte ich das erste Spiel an, an welchem ich teilnehmen wollte. Pacman, Space Invaders und Formel 1 Simulatoren. Vor allem aber, hatte es mir die Tanzmaschine angetan. Eine Weile stand ich in der Menge daneben. Zwei Frauen folgten lachend den Schrittangaben und schienen den Spass ihres Lebens zu haben. Ich wartete geduldig, bis die Maschine frei wurde, konnte es aber kaum erwarten. Ich tippte auf der Eingabe herum und suchte nach einem Song, der mir gefiel.
"Bist du allein?" Ein süsser rothaariger Typ lehnte sich mit den Ellenbogen an die Haltestange. Seine schwarze Jacke hing offen über einem weissen Shirt und eine Kette zierte seinen Hals. Schüchtern nickte ich, was ihm ein Grinsen ins Gesicht zauberte. Schwungvoll sprang er über die Absperrung. Er war gut einen Kopf grösser als ich.
"Es ist für Duo-Spieler ausgelegt. Zu zweit macht es noch mehr Spass!", grinste er, wobei weisse Eckzähne aufblitzten. Verlegen nickte ich und wandte mich wieder der Auswahl zu. Mein Herz klopfte wie wild. Er war genau mein Typ. Ich drückte mich durch die Musik, schaute hin und wieder zu dem Jungen, auf welchen ich in diesem Moment einen Crush entwickelt hatte. Um uns herum standen einige Leute. Mit ein paar sprach er sogar, weshalb ich annahm, dass das seine Freunde waren. Nach einer gefühlten Ewigkeit hatte ich endlich ein cooles Lied gefunden. Der Rothaarige war so sehr in sein Gespräch vertieft, dass ich ihn nicht unhöflich unterbrechen wollte. Dennoch nahm ich meinen Mut zusammen und tippte ihn an der Schulter an.
"Ist dieser Song okay?" Seinen Fokus auf mich gelegt, hielt ich die Luft an. Er sah wirklich gut aus.
"Klar. Jetzt musst du nur noch Start drücken und dann rocken wir das Ding!" Wieder schenkte er mir ein Grinsen, der meinen Puls erhöhte. Aufgeregt presste ich den grünen Knopf.

Forever him... // Hisoka ff HxHWo Geschichten leben. Entdecke jetzt