Kapitel 67

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"Verschwindet!", zischte ich die Frauen an seiner Seite an. Daraufhin schmiegten sich die beiden, welche ihre Arme sowieso schon um meinen Geliebten hatten, noch fester an ihn. Eine andere, die daneben sass und mit ihren hellblauen Haaren spielte, schaute mich abwertend an.
"Warum sollten wir, Schätzchen?" Meine Geduld befand sich auf einem Minimum.
"Weil ich seine Verlobte bin... Schätzchen!", äffte ich sie nach. Ungläubig musterte sie mich. Klar, ein brauner Trenchcoat mit hohen roten Schuhen war jetzt nicht unbedingt das eleganteste Outfit. Doch ausziehen würde ich mich hier garantiert nicht.
"Geht! Ich will mit ihr allein sein!", verlangte Hisoka. Empört drehte sich die Blauhaarige zu ihm um. Der Magier nahm seine Arme von den Lehnen. Auch seine Augen wanderten über meinen Körper. Gierig darauf, was sich unter seinem Mantel verborgen hielt.
"Los!", wiederholte er seine Anweisung. Schliesslich setzten sich die billigen Frauen in Bewegung.
"Was soll das?!", giftete ich ihn an. Ich war stinksauer. In Hisokas Ausdruck las ich noch immer dieselben Begierden. Wortlos stand er auf. Nah vor mir versuchte der Zauberer, einen Blick unter die Jacke zu werfen. Da ich mich aber von oben herab blickgeschützt verpackt hatte, wandte er sich enttäuscht ab. Noch bevor ich erneut fragen konnte, umschlossen seine Finger mein Handgelenk. Sogleich stolperte ich ihm hinterher. Rempelte Leute an. Konnte ihre Flüche nur am Rande wahrnehmen. Wichtiger war herauszufinden, wohin mich der Rothaarige führte. Dieser zog mich unaufhaltsam hinter sich her. Die Treppe hoch. Drückte sich an anderen Besuchern vorbei.
"Hisoka, wo-" Mitten auf den Stufen machte er Halt. Drehte sich zu mir um. Sein Gesicht ganz nah vor meines geführt, zischte er nur zwei Worte.
"Sei still!" Ich schluckte. Der Kloss in meinem Hals wurde noch grösser. Ich fühlte mich, als ob dieser mir die Luft abschnürte. Danach zwang er mich weiter mit sich.

Als wir vor einer verschlossenen Tür stehen blieben, zitterte ich am ganzen Körper. Hisoka in diesem Zustand zu erleben machte mir Angst. Geschickt öffnete er den Zugang. Schubste mich unsanft hinein. Im stockfinsteren Zimmer konnte ich lediglich eine Scheibe erkennen, durch welche Licht in den Raum blinkte. Langsam näherte ich mich ihr an. Schräg darunter feierten die fröhlichen Gäste zu der lauten Musik. Ich hörte zwei Klicken. Hinter uns abgeschlossen, kam mir der Magier nach. Seine Arme um mich und den Kopf auf meiner Schulter abgelegt, begann er zu sprechen.
"Weisst du wo wir sind?"
"In einer Lounge-" Hisoka packte meinen Hals. Unwillkürlich keuchte ich auf.
"Sprich nur, wenn ich dir sage, dass du es tun sollst. Ansonsten nur nicken und Kopf schütteln!", wies er mich an.
"Verstanden?" Meine Augen weit aufgerissen nickte ich. So liess er mich wieder los.
"Also... Versuchen wir es nochmals. Weisst du, wo wir sind?" Wieder bewegte ich meinen Kopf hoch und runter.
"Gut." Zufrieden trennte er sich ganz von mir. Seine Wärme verschwand und liess mich frösteln.

"Komm her!" Ich folgte der Stimme meines Geliebten. Die Rauheit in ihr löste in mir eine unerwartete Vorfreude aus. Im pulsierenden Licht erkannte ich den Rothaarigen. Er hatte es sich auf einem Sessel bequem gemacht und stützte seine Ellenbogen auf den Knien ab. Das Kinn auf die Hände abgelegt, beobachtete mich der Zauberer mit aufgewecktem Blick. Als ich vor ihm zum Stillstand kam, pochte mein Herz so hart, dass ich befürchtete, er würde es hören. Falls er es tat, sagte er nichts dazu. Stattdessen setzten seine Hände an meinen Knien an. Langsam fuhren sie über meine Haut nach oben. Mit einem Ruck packte er meinen nackten Arsch. Ich stolperte ihm einen Schritt entgegen. Hisoka leckte sich über die Lippen. Seine Augen wanderten meinem Körper entlang. Ein Grinsen entstand auf seinem Gesicht.
"Du hast ja tatsächlich an, was ich dir aufgetragen habe..." Ich biss mir auf die Unterlippe und nickte. Beherrscht nahm er seine Finger von mir. Lehnte sich dominant im Sessel zurück. Mit einer Geste deutete er auf das Kleidungsstück, das ihm den Ausblick verwehrte.
"Zieh die Jacke aus!" Ich zögerte. Wartete auf den Moment, in welchem sich unsere Augen trafen. Mein Herz hämmerte wild gegen meine Brust, als die goldenen Iriden mich manisch fixierten.
"Jetzt!", fügte er zischend an. Ich schluckte hart. Mit zitternden Fingern, begann ich die Knöpfe von oben nach unten zu öffnen. Nahm mir Zeit. Liess den Trenchcoat über meine Schultern fallen, hielt ihn vorne aber mit meinen Händen zu.

Forever him... // Hisoka ff HxHWo Geschichten leben. Entdecke jetzt