Triggerwarnung - zweiter Teil.
Heute erzählt Jeongguk, was ihm alles widerfahren ist.
Wenn Du schlechte Erfahrungen mit Mobbing,
körperlicher Gewalt und/oder Bandenkriminalität hast,
dann lass bitte die Finger von diesem Kapitel. Das geht unter die Haut........................................................................................
Namjoons guter Wunsch für diese Woche geht in Erfüllung. Das einzig Nennenswerte ist nämlich: nichts. Eine ganze Woche ohne Aufregung, Panik, umdisponieren, spontan irgendwo hinflitzen. Für Mittwoch Abend verbieten mir die Jungs schon zwei Tage vorher, mir übers Abendessen Gedanken zu machen. Als ich dort ankomme, ist alles für einen entspannten Grillabend vorbereitet. Am Freitag bewundere ich die nun wieder geschlossenen Zimmerdecken in der Villa. Der Dachdecker ist seit heute Morgen oben mit seinen sämtlichen Angestellten. Er gibt sein altes Wissen weiter und schult sie an einem Modell darin, diese Dachkonstruktion sicher erkennen, berechnen und aufbauen zu können.
Der Fensterbauer spricht mich an, ob ich mir mal Fenster, Türen, Rolläden und Co. aussuchen möchte, damit er planen und Kosten überschlagen kann. Anhand alter Fotos versuche ich, möglichst Modelle zu finden, die die selbe Unterteilung haben. Die ganzen großen Türen von der Wohnzimmerflucht raus auf die Terrasse bekommen im oberen Segment sogar Buntglaseinsätze. Das Portal wird aufgearbeitet werden. Und bei den ungewöhnlich hohen Zimmertüren ist es auch einfacher, sie zu renovieren, als neue zu bestellen.
Dafür ist die Sache mit den Rolläden etwas komplizierter. Ursprünglich hatten alle Fenster an der Front und im Erdgeschoss auch nach hinten hölzerne Fensterläden. Nur oben und an den Seiten gab es Rollläden. Der Fensterbauer würde gerne alle Läden durch Rollos ersetzen. Das sei doch viel angenehmer zu öffnen und zu schließen und mache bei Wind auch nicht so einen Lärm. Ich dagegen hatte schon darüber nachgedacht, ob wir nicht die Rollladenkästen überall beseitigen und stattdessen an allen Fenstern Klappläden anbringen sollen. Das spart auch Energie, weil diese Kästen echte Kältebrücken sind. Also vertagen wir die Beantwortung dieser Frage noch einmal.
Als ich am Samstag ausgeruht und relativ früh mit dem Frühstück komme, schleicht Namjoon grade ins Bett. Idiotischerweise arbeitet er unter der Woche nachts und am Wochenende nachmittags, was bedeutet, dass er samstags zwischen der Nacht und dem Nachmittag Kampfschlafen betreiben muss, um das überhaupt durchhalten zu können. Aber er braucht jeden Won, um seine Schulden abzubezahlen, also hält er den Mund.
Die anderen dagegen tauchen mehr oder weniger wach und zerknittert aus ihren Zimmern auf.
Hoseok brummt.
"Warum kommst du eigentlich jeden Samstag noch früher? Das is echt anstrengend!"
"Guten Morgen, lieber Hobi. Und: das ist doch ganz einfach - weil es so unglaublich viel Spaß macht, euch dabei zuzusehen, wie ihr verzweifelt versucht, wach zu sein, bevor ich wieder nach Hause fahre."
Hihi. Wenn Blicke töten könnten ...Etliche Kannen Kaffee später sind alle satt und geistig anwesend.
"Wie geht es euch inzwischen mit Namjoon? War die Entscheidung richtig?"
Yoongi schüttelt sich.
"Am Donnerstag Vormittag ist der Oberaufseher tatsächlich - wie Sie es vorausgesehen haben - unangekündigt auf der Baustelle rumgestolpert. Zum Glück war ich zu Hause und grade in der Küche, als er buchstäblich durchs Gebüsch gekrochen kam. Für hier im Haus haben wir ein Zeichen mit der Glocke verabredet. Einzelne lange Schläge wie mit einer Sturmglocke. Guk hat sich in seinem Zimmer eingeschlossen, der Typ hat hier durchs Fenster gelunzt, ich hab ihm mit Schwung das Fenster vor der Nase aufgemacht, er ist zu Tode erschrocken und rückwärts gestolpert."
Allgemeines Gekicher in der Tischrunde.
Jei, die sind heute gut drauf!"Jin ist von hinten aufgetaucht, hat mich gefragt, was los ist, hat angefangen hier die Stühle hochzustellen und zu fegen. Ich hab Herrn Kim die Haustür aufgemacht und ihm ein paar trockene Blätter aus der verrutschten Frisur gepflückt. Der wollte sofort auf Namjoons Zimmertür zurennen. Aber nicht mit mir. Ich hab mich breit in den Flur gestellt und ihn zugelabert. Er meinte, er wolle zu seinem Klienten. 'Aber doch nicht um die Uhrzeit?' Er hat sich dumm gestellt, ich habe ihn hier rein gelotst, wo Jin ihm als erstes über die Schuhe gefegt hat. Und dann hab ich Tacheles geredet."
Wir lachen gemeinsam so laut und herzlich, dass ich schon befürchte, dass Namjoon aufwachen könnte.
"Ich habe ihm das Versprechen abgenommen, dass er keinen Pieps sagt oder tut, wenn ich ihm dafür zeige, dass Namjoon vollkommen ordnungsgemäß in seinem Bett liegt. Hat er dann auch brav gemacht. Noch viel lieber hätte ich ihn allerdings in unsere nicht mehr vorhandene Jauche oben im Keller geschubst."
DU LIEST GERADE
STAY GOLD
FanfictionEndstation. Sieben junge Männer stranden in einer alten Ruine, gefangen in Scham, Resignation, Schuld, Wut und Angst vor dem Morgen. Ein Teufelskreis. Spirale abwärts. Der Luxus ist verblasst, ihre Lebensträume sind vor die Wand gefahren - nichts ge...