»Wollen wir Shadow Hunters weiterschauen?«, frage ich und steige aus dem Auto.
»Unbedingt. Ich will endlich sehen, wie es mit Alec und Magnus weitergeht«, erwidert Ruby stöhnend und ich muss lachen. Sie liebt dieses Paar wirklich abgöttisch.
»Ich bin mal auf Clary und Jace gespannt.« Daraufhin rollt sie mit den Augen.
»Wie kann man die besser als Alec und Magnus finden?«
»Indem man nicht total in sie verschossen ist«, entgegne ich und ignoriere ihr erneutes Augenrollen, »Du hast dich so was von in Alec verguckt.«
»Er ist aber auch heiß, oder nicht?«, kontert Ruby und ich zucke nur mit den Schultern, »Lesbisch oder nicht, selbst du musst rein objektiv betrachtet zugeben, dass er attraktiv ist. Verdammt attraktiv«, sie verschränkt ihre Arme vor der Brust, als wir die Auffahrt hochgehen, »Und du stehst total auf Clary.«
Jetzt ist es an mir, mit den Augen zu rollen. »Na klar. Nur weil sie eine Frau ist, steh' ich auf sie. Natürlich.«
Ruby schnaubt, während sie wie immer die wenigen Treppenstufen emporsprintet. Es ist zu ihrer Routine geworden und irgendwie fühlt sich das ein Stück weit wie Zuhause an. »Manchmal frage ich mich, ob du immer noch von mir denkst, ich wäre diese eingebildete Zicke, die nichts im Gehirn hat. Denkst du wirklich, deswegen würde ich denken, du stehst auf sie?«, sie schüttelt enttäuscht den Kopf, aber ich kann ihr ansehen, dass sie nicht beleidigt ist, »Ich denke das, weil du mehr über sie als über alle anderen Charaktere redest. Und ich habe Augen im Kopf, Thea. Ich sehe, wie du sie anschaust.«
»Das-«
»Leugne es nicht.«
»Von mir aus!«, ich atme geräuschvoll aus und klimpere mit dem Schlüsselbund in meiner Hand, »Ich mag sie.«
Als Ruby daraufhin breit zu grinsen beginnt, als würde sie mir sagen wollen ›Ich wusste doch, dass ich recht habe‹, kann ich gerade so dem Impuls widerstehen, die Augen zum wiederholten Mal zu verdrehen. »Na geht doch.« Ich ignoriere sie. »Izzy ist eher mein Typ«, fügt Ruby hinzu. Jetzt rolle ich doch mit den Augen.
»Du bleibst eben in der Familie, was?« Ihr Grinsen wird breiter.
»Genau.«
Ich öffne die Haustür und stutze, als ich den Fernseher im Wohnzimmer hören kann. Meine Eltern sind beide um diese Uhrzeit arbeiten und Nora und Ben haben mir keine Nachricht hinterlassen, dass sie heute vorbeikommen würden. Deshalb werfen Ruby und ich uns verwirrte Blicke zu, weil sie genauso weiß, dass eigentlich niemand Zuhause sein sollte. Vielleicht haben die Zwillinge nur vergessen, zu schreiben? Oder es sollte eine Überraschung sein?
Deshalb trete ich vorsichtig ein, ziehe meine Schuhe aus und wage mich ins Wohnzimmer vor. Dicht gefolgt von Ruby. Ich gehe nicht von einem Einbrecher aus, denn der wäre schon selten dämlich, wenn er sich so stark bemerkbar machen würde.
Auf dem Sofa sitzt ein hochgewachsener junger Mann, der mir einen kurzen Blick zuwirft, ehe er mir ein knappes ›Hey‹ zuwirft und dann eine riesige Ladung Chips in seinen Mund schaufelt, als wäre all das gerade überhaupt nichts. Seine Augen sind so moosgrün wie meine, sein blondes Haar ein paar Nuancen dunkler als meines. Seine Gesichtszüge sehen reifer – auch ein Ticken härter – als damals aus, aber ich werde dieses Gesicht niemals vergessen.
»Was machst du hier, Finn?«, frage ich atemlos – kann es kaum fassen. Wie kommt es, dass er hier ist? Gerade jetzt? Ist irgendwas passiert? Aber wenn das der Fall wäre, würde er dann gerade so ausgelassen auf unserer Couch sitzen und sich ein Basketballspiel anschauen? Auf der anderen Seite...
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Unbreakable
RomanceDu kannst mich schlagen, mich aber niemals brechen. Selbst wenn du mit erhobener Faust vor mir stehst, werde ich nicht mehr zurückweichen. Du wirst mich nicht klein kriegen, egal, wie sehr du es auch versuchen magst. Kein Schmerz der Welt wird mich...