Prolog: Nora & Zoe

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   Es vergeht kein Tag, keine Stunde, keine Minute, keine Sekunde auf dieser Welt, in der ich mir nicht wünschen würde, wieder in ihren Armen liegen zu dürfen, die ich einst so lieben gelernt habe. Stattdessen sitze ich hier mit einem Glas Sekt an diesem Esstisch, der für uns beide hätte bestimmt sein sollen – den wir für eine gemeinsame Wohnung in Betracht gezogen hatten.

Alleine.

Der Alkohol lässt mich die Realität vergessen und driftet mich doch zugleich in die Arme dieser bösen Gedanken: »Was wäre passiert, wenn ich besser zu ihr gewesen wäre? Wenn ich sie einfach mehr geliebt hätte? Wenn ich gleich gemerkt hätte, was nicht stimmt, um das Problem direkt anzugehen? Hätten wir dann eine Zukunft gehabt?« Ich würde nie aufhören, mir Vorwürfe zu machen, solange mein Herz noch für diese eine Frau schlägt. Und das tut es bis heute noch. Selbst nach all den Jahren sehne ich mir die alten Zeiten zurück, in denen wir einfach nur glücklich und verliebt waren – zu nichtsahnend, was die Monate danach für uns bereithalten würden –, aber ich weiß, dass es bereits zu spät ist. Ich bin zu spät.

Jahre zu spät.

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