Kapitel 4

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E n z o H e n i n g t o n

„Was war denn heute mit dir los, mein Süßer?" fragte Dean zum zehnten Mal. Mein Blut kochte, und ich knurrte wütend, während ich meine schweren Stiefel auszog, der Dreck und Staub des Tages fiel wie eine zweite Haut von ihnen ab.

„Solltest du mich noch einmal Süßer nennen, werde ich dir eine Kugel in den Kopf jagen", zischte ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.

Die Spannung in meiner Stimme war unüberhörbar, und meine Augen blitzten gefährlich im Schein des Feuers.
Dean lehnte sich entspannt gegen einen der Holztische, sein selbstgefälliges Grinsen spiegelte sich in den Flammen wider.

„Dafür bist du viel zu loyal. Auch wenn du immer so tust, als würdest du jeden hassen, weiß ich, dass du mich liebst, da wir Best Buddies sind."

„Wir sind keine Best Buddies", zischte ich genervt, meine Stimme war ein scharfes Messer in der angespannten Luft. Die Vorstellung, Dean eine zu verpassen, war verlockend. Seit er vor drei Jahren bei der Delta Force angefangen hatte, war er wie ein lästiger Schatten, der nicht von meiner Seite wich. Er hatte ständig versucht, sich mit mir anzufreunden, als wäre ich ein verdammter Kindergartenfreund.

Ich konnte den Drang kaum unterdrücken, ihm einfach eine reinzuhauen. Für mich gab es nur die Arbeit, und das würde sich bis zu meinem letzten Atemzug nicht ändern. Das sollte dieser Vollidiot endlich verstehen.

Dean stand vor mir, seine Haltung war locker, während er mich mit einem frechen Grinsen ansah. Die Hitze des Tages hing noch in der Luft, gemischt mit dem Geruch von Schweiß und Staub. Die kantigen Schatten der Gebäude und Zelte des Lagers legten sich über uns, wie Zeugen eines stummen Dramas.

„Sag was du willst, tief im inneren weisst du, dass wir Buddies for Life sind", begann Dean zu sprechen, was mich nur still meine Augen schließen lies. „Wir sind doch wie Brüder, wir haben zusammen so viel durchgemacht."

„Brüder?" Ich spuckte das Wort aus, als wäre es Gift. Meine Augen funkelten gefährlich, und ich spürte, wie meine Muskeln sich anspannten, bereit zum Schlag. „Für mich gibt es nur die Arbeit. Keine Freunde, keine Bindungen. Das solltest du endlich verstehen."

Ich spürte, wie sich meine Hände zu Fäusten ballten, die Knöchel traten weiß hervor. Deans anhaltende Provokationen brachten mich an den Rand meiner Selbstbeherrschung. Das Knistern des Feuers schien meine Wut zu unterstreichen, und das unaufhörliche Klirren von Metall und Rüstungen aus den umliegenden Zelten verstärkte nur die Anspannung.

Meine Augen verengten sich, während ich Deans Worte verarbeitete. Mein Atem ging schneller, und ich konnte den Puls in meinen Ohren spüren, ein rhythmisches Dröhnen, das meinen Zorn noch verstärkte.

Dean ließ nicht locker, sein Grinsen wurde breiter, als er meine Wut bemerkte. „Beleidige und verprügele mich so viel du willst, Enzoline, doch die Liebe die ich zu dir habe, wird niemals verschwinden "

„Du fickst mein Leben", knurrte ich, meine Stimme war ein tieferes Grollen als zuvor. Mit einem letzten, verzweifelten Versuch, meine Fassung zu wahren, drehte ich mich von ihm weg und warf meine Stiefel in eine Ecke des Zeltes. Jeder Muskel in meinem Körper war angespannt, bereit zum Zuschlagen.

Die Flammen des Lagerfeuers warfen tanzende Lichtspiele auf Deans Gesicht, als er einen Schritt näher trat.

„Dean hat recht, Enzo. Du warst bei der heutigen Mission nicht ganz bei der Sache, was bei uns nichts außergewöhnliches ist, bei dir jedoch schon, da du für die Delta Force lebst", mischte sich auf einmal James ein, der sich neben Dean gestellt hatte und mich mit einem leichten schmunzeln ansah.

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