Kapitel 5

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Das Kapitel ist sooo lang... einfach 5300 Wörter... lasst liebe da. Kommentiert und Votet fleißig💗

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A u r o r a

Mein Herz hämmerte in meiner Brust, als ich Enzo dabei beobachtete, wie er die Kantine mit angespannten Körper und geballten Fäusten verließ. Blut tropfte in dicken, roten Flecken von seiner Hand, was ihn keineswegs zu interessieren schien. Sein Gesicht war eine Maske aus Zorn, seine Augen blitzten vor unkontrollierter Wut.

Warum hatte er diesen armen Kerl so zugerichtet? Was war nur sein verdammtes Problem?

Die Fragen wirbelten durch meinen Kopf, während ich mich hastig von Lucia und den anderen Mädels abwandte. „Ich bin gleich wieder da", rief ich über die Schulter, ohne auf ihre verwirrten Blicke oder Fragen zu achten. Meine Gedanken waren nur auf Enzo fokussiert, der bereits aus der Kantine getreten war. Ich musste ihn finden und sicherstellen, dass die Wunde nicht so schlimm war, wie sie aussah. Das war ich ihm schuldig, nach dem er derjenige gewesen war, der mich drei Mal gerettet hatte.

Außer Atem trat ich aus der überfüllten Kantine in die dunkle Nacht hinaus und fröstelte leicht, als der kalte Wüstenwind meine nackte Haut streifte. Der Boden war uneben, und jeder Schritt war ein Kampf gegen den sandigen Untergrund, der sich wie ein lebendiges Wesen unter meinen Füßen wand. Die Sterne funkelten am Himmel, doch sie boten nur wenig Orientierung in der unübersichtlichen Dunkelheit. Der Mond stand hoch, sein schwaches Licht verlieh der Wüste eine gespenstische, silberne Färbung und ließ die Schatten der Felsen noch bedrohlicher erscheinen. Mit jeder Sekunde wuchs die Panik in mir. Wo konnte er nur sein? Hatte ich ihn vielleicht verpasst? Die Gedanken wirbelten in meinem Kopf, als ich weiter suchte, mein Herz schlug wild, und der Schweiß rann mir über das Gesicht. Die Aussicht, ihn zu verlieren, ließ mich verzweifeln, während ich mich durch die Dunkelheit schleppte, die sich wie ein undurchdringlicher Schleier um mich legte.

Plötzlich entdeckte ich eine Bewegung in der Ferne, eine Silhouette, die sich gegen das schwache Mondlicht abhob. Ich setzte alles auf eine Karte und sprintete in diese Richtung, mein Herz hämmerte so laut, dass es fast meine Atmung übertönte. Der Sand wirbelte um mich herum, während ich mich durch die Wüste kämpfte.

Als ich näher kam, erkannte ich endlich Enzo. Er stand abseits der Kantine, weit von den hell erleuchteten Gebäuden entfernt. In der Dunkelheit wirkte er noch imposanter, seine große Statur zeichnete sich durch die Umrisse der Schatten ab. Er war ein massiger Kerl, seine breite Schulterpartie und seine muskulösen Arme ließen ihn wie einen unaufhaltsamen Berg erscheinen, der selbst die Wüste vor ihm klein erscheinen ließ.

Mein Herz hämmerte in meinem Brustkorb, als ich mich vorsichtig auf Enzo zubewegte. Jeder Schritt in der kühlen Wüste schien sich endlos zu ziehen, und ich begann, meine impulsive Entscheidung, ohne nachzudenken hinausgerannt zu sein, zu bereuen. Die Dunkelheit der Wüste hüllte uns in ein undurchdringliches Tuch aus Schatten und Sternenlicht, und die Stille um uns herum war fast erdrückend. Ich wusste genau, wie explosiv Enzo nach den Ereignissen von gestern sein konnte, und die Angst vor seinem unberechenbaren Temperament ließ mich frösteln.

Trotz meiner Bedenken zwang ich mich dazu, die letzten Meter zwischen uns zu überwinden. Der Sand unter meinen Füßen knirschte leise, und jeder Schritt fühlte sich wie ein kleiner Triumph über die aufkeimende Panik an. Schließlich stand ich nur noch wenige Schritte von ihm entfernt, und mein Mut begann, mir langsam zu schwinden.

„Pass auf", sagte ich mit einem schiefen Lächeln, das mir schwerfiel. „Es gibt viele von den Gelben Mittelasiatischen Skorpionen, die sehr giftig sind", wiederholte ich genau den Satz, den Enzo mir am Vorabend gesagt hatte, als ich mir den Fuß verletzt hatte. Die Ironie, dass nun er der Verletzte war und allein in der Dunkelheit stand.

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