Kapitel 47

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(Der Song passt wieder sehr gut, finde ich🫢 : Hotel : Montell Fish)

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E n z o   H e n i n g t o n

Mein Atem kam stoßweise, als ich durch den Flur lief, weg von Aurora, weg von der Versuchung, die sie war. Jeder Schritt fühlte sich an, als würde mein Körper explodieren, mein Puls hämmerte in meinen Ohren, meine Muskeln waren bis zum Zerreißen gespannt. Ich musste hier raus, sofort, bevor ich etwas tat, das wir beide bereuen würden.

Die kühle Luft der Tiefgarage traf mich wie eine Welle, doch sie brachte keine Erleichterung. Stattdessen schürte sie das brennende Feuer in mir nur weiter an. Vor mir stand mein mattschwarzer Jeep.

Ich griff nach den Schlüsseln in meiner Tasche, meine Hand zitterte unkontrolliert. Als ich die Türen des Jeeps aufschloss, spürte ich, wie der Schmerz in meiner Hose nur noch intensiver wurde. Verdammt, ich war kurz davor, den Verstand zu verlieren wegen der Kleinen.

„Mierda," zischte ich zwischen zusammengebissenen Zähnen und warf mich in den Fahrersitz, das kalte Leder fühlte sich wie eine Erlösung an. Aber es brachte nichts. Mein gesamter Körper brannte. Mein Kopf war ein einziges Chaos, Bilder von ihr, von ihrem Gesicht, ihren Lippen, wie sie mich angesehen hatte. Diese unschuldigen Blicke, was mich um den Verstand brachte.

Ich fühlte mich wie ein Teenager, der seinen eigenen Schwanz nicht unter Kontrolle hat. Wie konnte ich so weit kommen, so kurz davor sein, die Beherrschung zu verlieren, wegen ein paar unschuldiger Blicke, wegen einem Hauch von Nähe?

Ich knurrte leise vor mich hin und riss mit zitternden Händen meinen Gürtel auf. Die Enge meiner Hose hatte die Situation nur noch schlimmer gemacht, und als ich endlich den Reißverschluss öffnete, atmete ich erleichtert aus. Der Schmerz ließ ein wenig nach, aber das Brennen in mir war noch immer da. Mein ganzer Körper schrie danach, zurückzugehen, sie zu packen und... verdammt.

Mit einem scharfen Ausatmen lehnte ich meinen Kopf gegen die kühle Lederkopflehne und schloss die Augen. Doch es half nichts. Das Bild von ihr, wie sie mich angesehen hatte, wie ihre Lippen nur einen Hauch von meinen entfernt gewesen waren, ging mir nicht aus dem Kopf. Scheiße, sie hatte mich in einen Zustand gebracht, den ich nicht mehr beherrschen konnte. Und das machte mich wütend. Auf sie. Auf mich.

Ich schloss erneut die Augen, doch sofort kam dieses Bild von ihr zurück – wie sie mich unschuldig und zugleich provozierend ansah, ohne zu wissen, was sie in mir auslöste. Meine Hand verkrampfte sich um das Lenkrad, die Adern traten hervor, während ich mich gegen das Verlangen stemmte, das mich beinahe zerriss.

Sie war zu unschuldig, viel zu unschuldig, um auch nur im Geringsten zu ahnen, was für abgründige, verdorbene Gedanken mir durch den Kopf gingen. Ich war ein verdammtes Tier, und so etwas wie das, was sie in mir auslöste, hatte ich noch nie zuvor erlebt. Andere Frauen? Die waren eine kurze Ablenkung, nichts, was Spuren hinterlassen hätte. Aber sie? Aurora riss etwas in mir auf, das ich nicht mehr kontrollieren konnte.

Mein Atem ging schwer, als ich gegen das Lenkrad drückte, versuchte, mich zu beruhigen, mich wieder zu fangen. Doch das Adrenalin, das durch meinen Körper pumpte, machte alles nur schlimmer. Zum ersten Mal in meinen dreißig Jahren hatte jemand meine eiserne Kontrolle gebrochen – und das allein durch ihre unschuldige Präsenz. Sie hatte keine Ahnung, welche gewaltige Macht sie über mich hatte, und das machte sie noch gefährlicher.

Mit zittrigen Fingern griff ich nach meinem Laptop, zog ihn aus dem Fach und klappte ihn auf. Als der Bildschirm aufleuchtete, schalteten sich sofort die Live-Feeds der Überwachungskameras in meiner Wohnung ein. Jede Ecke, jedes Zimmer, sogar die Badezimmer waren lückenlos erfasst. Es war meine Art, Kontrolle zu behalten, immer alles im Blick zu haben – doch in diesem Moment entglitt mir genau diese Kontrolle.

Dark PassionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt