Kapitel 29

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„Mhm..." Verschlafen öffnete ich meine Augen und wurde sofort von einer Welle der Panik erfasst. Ich rang nach Luft, mein Brustkorb hob sich hektisch, als mir bewusst wurde, warum ich kaum atmen konnte. Nicht schon wieder!

Enzo hatte mich fest in seinen muskulösen Armen eingeklemmt, doch dieses Mal war es anders. Sein massiver Arm lag um meinen Hals, fest und schwer, als hätte er unbewusst Angst, ich könnte ihm entgleiten. Meine Kehle fühlte sich eingeengt an, und ich kämpfte darum, genug Sauerstoff zu bekommen, aber es war nicht nur sein Arm, der mich festhielt. Er hatte mich komplett an seine Brust gezogen, so nah, dass ich den festen Rhythmus seines ruhigen Atems spüren konnte. Jeder Atemzug von ihm war tief und gleichmäßig, als würde er in einen tiefen, traumlosen Schlaf versinken.

Mein Herz hämmerte in meiner Brust, als ich versuchte, mich aus seinem Griff zu befreien, aber es war, als hätte ich gegen Steinwände gekämpft. Mierda, wie kann jemand so stark sein, selbst im Schlaf? Seine Arme waren wie Eisenketten um mich geschlungen, und ich hatte keine Chance, mich zu befreien. Es fühlte sich so erdrückend an, so unfassbar eng, dass ich für einen Moment dachte, ich würde ohnmächtig werden.

Und als wäre das nicht schon schlimm genug, bemerkte ich, dass sein Gesicht in meine Schulter vergraben war. Ich spürte den warmen Atem auf meiner Haut, sein Atem ließ meine Haare leicht kitzeln, was mich im Normalfall eigentlich vor Freude aufspringen lassen würde, da ich seine Nähe mochte doch in diesem Moment kämpfte ich gerade mit meinem Leben. Er hielt mich so fest an sich gedrückt, dass es beinahe den Eindruck erweckte, als ob er befürchtete, ich könnte im Schlaf entkommen. Wie konnte jemand so bedrohlich und gleichzeitig so... beschützend wirken?

Doch jetzt war nicht der Moment, um darüber nachzudenken. Ich musste Luft bekommen. Meine Finger gruben sich in seine muskulösen Arme, doch es war, als würde ich gegen einen Berg drücken. „Wach auf, Enzo!", ich wollte schreien, aber die Worte blieben mir im Hals stecken, meine Stimme versagte, als ich erneut nach Atem schnappte.

„Enzo..." hauchte ich schließlich schwach, in der Hoffnung, dass er mich hörte, dass irgendetwas von dem, was ich sagte, durch den Schleier seines Schlafes drang. Doch nichts. Er atmete weiter gleichmäßig, vollkommen in seinem eigenen Traum gefangen, während ich langsam aber sicher an meiner eigenen Ohnmacht kratzte.

Der Gedanke, dass er sich vielleicht nicht einmal darüber im Klaren war, was er tat, schoss mir durch den Kopf. Vielleicht war es ein Reflex, ein Teil von ihm, der mich nicht gehen lassen wollte – egal, ob bewusst oder unbewusst.

Doch in diesem Moment war mir das egal. Alles, was zählte, war, endlich wieder Luft zu bekommen – bevor es zu spät war.

Panisch versuchte ich, tiefer Luft zu holen, aber Enzos Griff wurde nicht lockerer. Meine Hände zitterten, als ich ihn an den Armen packte und verzweifelt dagegen ankämpfte. „Enzo..." flüsterte ich schwach, meine Stimme kaum mehr als ein Krächzen. Doch er reagierte nicht, seine Atmung blieb tief und ruhig, als wäre er in einem friedlichen Schlaf versunken – ein Kontrast zu dem Sturm, der in mir tobte.

Mit meiner letzten Kraft drückte ich erneut gegen seinen Arm, doch plötzlich stöhnte er im Schlaf auf, ein tiefes, kehliges Geräusch, das durch seinen Körper vibrierte. Statt mich loszulassen, zog er mich jedoch noch näher an sich. Seine Arme umschlossen mich jetzt wie eiserne Fesseln, und ich spürte, wie mein Kopf förmlich gegen seine harte Brust gedrückt wurde.

Sein Gesicht, das schon in meine Schulter vergraben war, schob sich nun noch tiefer in den Hohlraum zwischen meinem Nacken und meinen Haaren. Es war, als würde er sich in mir vergraben, sich an mich schmiegen, als wäre ich sein persönliches Kissen. Sein Atem kitzelte meine Haut, warm und ruhig, während ich weiterhin nach Luft rang. Warum ließ er nicht einfach los?!

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