Kapitel 17

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Alter... 6459 Wörter!!!!!!! Und das mit genau 0 Stunden schlaf! Ich und mein Mann konnten nicht schlafen und haben um 3 Uhr morgens auf einmal Hunger bekommen😂 sind was essen und waren noch bis 5 Uhr wach, hab dann somit die Nacht durchgemacht und das Kapitel zu Ende geschrieben. Ob ich nun ohne Schlaf zu Arbeit gehe? Ja. Ob ich ein wichtiges Meeting mit wichtigen Geschäftsleuten habe? Ja. Ob ich das Meeting trotz 0 Stunden Schlaf dennoch rocken werde? Ja.

Viel Spaß beim Lesen....

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E n z o H e n i n t o n



„Dean, steh auf."

Dean rührte sich kaum, murmelte etwas Unverständliches, während er versuchte, sich aus den Fängen des Schlafs zu befreien. Doch als seine Augen sich langsam öffneten und auf mich fokussierten, weiteten sie sich in einer Mischung aus Schock und Verwirrung. „Heilige Mutter Gottes, Enzo Henington, was tust du mitten in der Nacht, halbnackt vor mir?!" Seine Stimme war voll gespielter Entrüstung, aber selbst im Halbschlaf schien er es nicht lassen zu können, seine dummen Scherze zu machen. Er zwinkerte mir zu, was mich laut zischen lies.

„Steh auf," wiederholte ich, dieses Mal mit einem schärferen Unterton, und setzte mich mit einem ungeduldigen Zungenschnalzen auf meine Schlafliege. Das Adrenalin pumpte durch meine Adern, meine Gedanken rasten.

Dean blinzelte ein paar Mal, seine Schläfrigkeit wich langsam einem ernsten Ausdruck, den ich bei ihm nur selten sah. „Was ist passiert?" Zum ersten Mal, seit ich ihn kannte, war kein Anflug von Humor in seiner Stimme. Er setzte sich auf und griff nach der kleinen Lampe neben ihm, deren schwaches Licht das Zelt in ein schummriges, fast geisterhaftes Leuchten tauchte.

„Antworte einfach auf meine Fragen," knurrte ich und spürte, wie sich meine Hände unbewusst zu Fäusten ballten. Die Spannung in mir war kaum zu ertragen, als hätte ich einen brennenden Knoten in meinem Magen, der sich immer fester zog.

Seit meiner Kindheit hatte der Schlaf mich gemieden wie ein Feind, aber die letzten vier Tage waren die Hölle. Nicht eine Sekunde hatte ich die Augen geschlossen, seit ich Aurora zum letzten Mal gesehen hatte. Es fühlte sich an, als ob mein Verstand sich aufzulösen begann, als ob die Realität in einem grauen Schleier verschwand, der mich unerbittlich erstickte. Jede Nacht, sobald ich die Augen schloss, tauchte ihr Gesicht vor mir auf – tränenüberströmt und voller Schmerz. Ich sah sie vor mir, wie sie dem kleinen Jungen Worte über mich ins Ohr flüsterte, Worte, die sich in meinen Geist eingebrannt hatten. Noch nie in meinem Leben hatte jemand solche netten Dinge über mich gesagt. Es war, als ob sie die Kontrolle über mein Denken übernommen hatte, als ob sie mit jedem Atemzug, den ich tat, tiefer in meinen Kopf eindrang.

Doch was mich wirklich in den Wahnsinn trieb, war die Tatsache, dass ich Aurora seit vier Tagen nicht mehr gesehen hatte. Sie war wie vom Erdboden verschluckt. Kein einziges Mal hatte sie die Kantine betreten, war nicht auf dem Hof oder in der Nähe der Basis hinter den Zelten gewesen, wo ich sie zuletzt mit den anderen Kindern hatte tanzen sehen. Sie versuchte, unsichtbar für mich zu sein, und das brachte mich zur Weißglut. Es ging mir nicht um sie. Es ging um das Prinzip. Warum versuchte sie, sich vor mir zu verstecken? Denn selbst wenn ich sie sehen würde, würde ich sie nicht beachten.

„Stell deine Fragen, Enzoline. Ich lieb dich wirklich wie einen Bruder, den ich nie hatte, aber mein Schlaf ist leider wichtiger," riss mich Deans Stimme aus meinen wirren Gedanken. Er sprach in seinem üblichen, lässigen Tonfall, aber ich konnte den Schlafmangel in seinen Augen sehen.

Ich blickte ihn stumm an, mein Herz schlug unkontrolliert schneller, als ich schließlich fragte: „Lügt man Kinder an?"

Dean starrte mich verwirrt an, als hätte ich etwas völlig Absurdes gesagt. „Em... also..." Er stammelte, und ich spürte, wie die Unruhe in mir wuchs, meine Hände ballten sich unbewusst zu Fäusten. „Antworte," knurrte ich, während meine Gedanken in einem unerbittlichen Strudel wirbelten. Ich konnte nicht aufhören, an jede noch so kleine Andeutung zu denken, die Aurora gemacht hatte. Was bedeutete all das?

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