Kapitel 16

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A u r o r a L ó p e z

"Dich."

Das Wort ließ die Welt um mich herum stillstehen. Mein Herz schlug wie wild in meiner Brust, mein Puls raste, und ich spürte, wie mir die Röte ins Gesicht schoss. Für einen Augenblick glaubte ich, die Antwort zu hören, die ich so verzweifelt wollte, die Antwort, die all die Widersprüche in seinem Verhalten erklären könnte. Doch bevor ich auch nur einen klaren Gedanken fassen konnte, sprach er weiter.

"Ich möchte dich für deine Lügen am liebsten umbringen."

Das Gewicht dieser Worte traf mich mit voller Wucht. Die Schmetterlinge, die gerade noch in meinem Bauch getobt hatten, erstarben augenblicklich, als mein Herz in tausend Stücke brach. Jegliche Hoffnung, die sich in mir geregt hatte, wurde in einem einzigen Atemzug ausgelöscht.

"Du bist arrogant, überheblich, naiv und nervig." Enzos Stimme war kalt, seine Worte scharf wie Rasierklingen, die mühelos durch die dünne Schicht meiner Selbstachtung schnitten. Es war, als hätte er den ganzen Ekel, den er für mich empfand, in diesen einen Satz gepackt, und ich stand wie erstarrt da, unfähig zu reagieren. Sein Blick brannte sich in meine Haut, als wollte er mich allein durch seine Verachtung vernichten.

"So verdammt nervig," fuhr er fort, seine Stimme ein gefährliches Zischen, "mit deinem viel zu lauten und hohen Lachen. Wieso lachst du so laut, huh? Brauchst du so sehr die Aufmerksamkeit von anderen Männern?" Die Worte tropften wie Gift von seinen Lippen, und ich spürte, wie meine Kehle sich zuschnürte, während Tränen unkontrolliert in meine Augen stiegen. Jede Silbe war wie ein Schlag ins Gesicht, und ich konnte nicht begreifen, wie es soweit gekommen war, dass ich mich ihm so oft und so tief hatte erniedrigen lassen. Nicht nur einmal, sondern immer wieder.

"Du denkst, wenn du ein verdammtes kurzes rotes Kleid anziehst, das gerade so deinen Arsch bedeckt, kannst du jeden Mann um den Finger wickeln, huh?" Enzo machte einen Schritt auf mich zu, seine Stimme jetzt ein tiefes, gefährliches Grollen. Er beugte sich zu mir hinunter, bis wir auf Augenhöhe waren, und ich konnte die Wut und den Hass in seinen Augen sehen, die mich wie ein Schlag ins Gesicht trafen. "Du glaubst, nur weil ich ein loyaler Mann bin, dass ich dir sofort unterwürfig bin, huh?"

Mein Herz krampfte sich zusammen, als er das sagte, und ich konnte kaum atmen. Die Nähe, die einst eine trügerische Sicherheit versprochen hatte, war nun eine Quelle purer Angst. Ich fühlte, wie mein Herz in tausend Stücke zerbrach, als er meine Tränen bemerkte und unruhig mit der Zunge schnalzte, als würde er einen bitteren Geschmack in seinem Mund loswerden wollen.

"Ich würde mich lieber von einem Terroristen umbringen lassen, als dich zu mögen," flüsterte er, jedes Wort scharf wie ein Dolch, der sich tiefer in mein Herz bohrte.

"Du verkörperst all das, was ich hasse. Du bist laut, du bist nervig, du bist immer gut gelaunt, viel zu nett, arrogant und überheblich." Seine Worte trafen mich mit einer unbarmherzigen Wucht, und ich fühlte, wie meine letzte Hoffnung, einen Funken Menschlichkeit in ihm zu finden, in Asche zerfiel.

"Denk nie wieder, dass du mich durchschauen könntest. Nie wieder." Seine Stimme war nun nicht mehr nur eine Drohung, sondern ein Befehl, den er mit einer gefährlichen Ruhe aussprach. Ohne Vorwarnung griff er nach meinem Kinn, seine Hand grob und unbarmherzig. Er zwang meinen Blick in seine Richtung, seine Augen ein kalter Sturm, der jede Wärme in mir erstickte. Es war nichts Sanftes in seiner Berührung, nichts, das an Zuneigung erinnerte – nur pure, ungebremste Verachtung.

Ich konnte nicht anders, als den Schmerz zu spüren, den seine Worte und sein Griff in mir auslösten. Mein ganzer Körper bebte, und doch war ich unfähig, mich zu rühren. Alles in mir schrie nach Flucht, nach einem Ausweg, doch ich war gefangen in diesem Moment, in diesem Albtraum, den seine Worte heraufbeschworen hatten.

Dark PassionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt