Kapitel 10

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A u r o r a

„Ich wusste doch, dass Enzoline ein kleiner Casanova ist!"

Die Worte drangen wie ein Donnerschlag durch den Schleier meiner Müdigkeit. Mühsam öffnete ich meine Augen und versuchte, den Ursprung der Stimmen auszumachen. Mein Körper fühlte sich schwer an, als wäre jede Bewegung eine Qual, und ich schnappte nach Luft, als ob ich gerade aus einem tiefen, unruhigen Traum aufgetaucht wäre. Etwas stimmte nicht. Mein Atem ging stoßweise, als ob mir lange Zeit die Luft gefehlt hatte.

Langsam gewöhnten sich meine Augen an das grelle Licht, das in den Raum drang. Doch als mein Blick endlich klar wurde, stieß ich einen panischen Schrei aus. Was ich sah, ließ mein Herz rasen und das Blut in meinen Adern gefrieren.

Ich lag in Enzos Armen. Sein muskulöser Körper war fest um mich geschlungen, als würde er mich in einem Würgegriff gefangen halten. Mein erster Gedanke war, wie dieser Idiot so tief schlafen konnte, während er mich erwürgte. Doch was mich noch mehr schockierte, war die Erkenntnis, dass ich die beste Nacht meines Lebens in seinen Armen verbracht hatte, obwohl er mich im wahrsten Sinne des Wortes am erwürgen war.

Mein Schrei riss Enzo augenblicklich aus seinem Schlaf. In einer blitzschnellen Bewegung setzte er sich auf und packte mein Gesicht mit seinen großen, starken Händen. Sein Griff war fest, aber nicht schmerzhaft, eher besorgt. Seine Augen, die noch halb verschlafen wirkten, suchten panisch nach einer Erklärung. „Was ist los?!", fragte er mit rauer Stimme, die sowohl Alarm als auch Müdigkeit verriet. Sein Blick war intensiv, als ob er jeden Moment bereit war, gegen eine unsichtbare Bedrohung anzutreten.

Dann, plötzlich, wurde die angespannte Stille von einem lauten, schallenden Gelächter durchbrochen. Enzo drehte sich ruckartig um, seine Bewegungen wie die eines Raubtiers, das seine Beute wittert. Ich folgte seinem Blick und erstarrte ebenfalls. Am Eingang des Zeltes standen Lucia und zwei seiner Kameraden, Dean und James. Sie grinsten breit, ihre Augen blitzten vor Amüsement, während sie sich kaum noch auf den Beinen halten konnten vor Lachen.

Der Schock war wie ein Schlag ins Gesicht. Enzo, der sonst immer die Kontrolle über jede Situation hatte, war für einen Moment vollkommen sprachlos. Sein Körper spannte sich an, jeder Muskel in Alarmbereitschaft. Sein markantes Gesicht, das normalerweise eine eisige Gelassenheit ausstrahlte, zeigte nun eine Mischung aus Wut und Verlegenheit.

„Was wollt ihr, huh?!", murmelte er, während sein Blick zwischen mir und den anderen hin- und herschoss. Seine Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen, und ich konnte förmlich sehen, wie sein Verstand auf Hochtouren lief, um die Situation zu begreifen. Doch bevor er etwas sagen konnte, brach Dean erneut in schallendes Gelächter aus, seine Stimme durchdrang die Stille des Morgens.

„Ich hab's doch gesagt, der Typ ist nicht so eiskalt, wie er tut! Er kann auch süß sein. Habt ihr gesehen, wie er Aurora im Würgegriff hatte? Als wär sie jemand von den Terroristen", rief Dean, während er sich den Bauch hielt vor Lachen. James nickte zustimmend, seine Augen funkelten vor Vergnügen. „Ich mein, schau ihn dir an, er hat geschlafen wie ein verdammtes Baby! Das erste Mal sogar, wenn ich mich nicht täusche, da dieser Typ sonst nie schläft."

Lucia trat näher, ihre Augen funkelten vor Schalk, während sie mich mit einen frechen Grinsen ansah. „Wusste gar nicht, dass du so Wild sein kannst, mi hermosa."

Enzo's Kiefer mahlte, seine Muskeln zuckten unter der Spannung. Für einen Moment schien er kurz davor zu sein, etwas zu sagen, vielleicht um sich zu rechtfertigen oder die Situation zu klären. Doch dann atmete er tief durch, seine Augen glitten langsam über die Gesichter seiner Kameraden, bevor sie schließlich bei mir hängen blieben. Sein Blick war kühl, beinahe undurchdringlich, doch ich konnte das leise Flackern von etwas anderem darin sehen. Vielleicht war es Wut, vielleicht war es Verlegenheit, oder vielleicht war es eine Mischung aus beidem.

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