Enzo! Es war Enzo. Lebendig. Aber anders. Sein Gesicht war blass, fast gespenstisch, seine Augen – dunkel und unergründlich wie der Abgrund – ruhten starr auf mir. Keine Emotion, keine Erleichterung. Nur dieser kalte, durchdringende Blick, der mich festnagelte, als wäre ich ein Insekt unter einem Mikroskop. Sein Körper, der normalerweise vor Energie strotzte, wirkte angespannt, fast steif, als kämpfe er gegen eine unnatürliche Kraft an.„Bleib liegen, Aurora", raunte er, seine Stimme war tief und rau, fast so, als hätte er lange nicht gesprochen. Sein Griff verstärkte sich leicht um meine Hand, ließ keine Widerrede zu. Unter der kalten Oberfläche brodelte etwas Dunkles, eine Verletzung, die er zu verstecken versuchte.
„Enzo", flüsterte ich, und Tränen stiegen in meine Augen. Er lebte. Aber war er wirklich in Ordnung? Sein Gesicht verriet nichts, keine Anzeichen von Schwäche, keine Spur von dem Schmerz. „Du bist verletzt...", setzte ich an, doch er schüttelte nur stumm den Kopf, seine Kiefer angespannt, die Zunge schnappend – das nervöse Tic, das immer dann auftrat, wenn er innerlich tobte.
„Mir geht es seit vier Tagen wieder gut. Ich bin nicht das Problem", zischte er leise, doch seine Stimme klang hohl. „Bleib. Liegen." Sein Griff verstärkte sich erneut, als ob er verhindern wollte, dass ich die Realität um uns beide herum verändere. Aber ich konnte die Sorge, die mich von innen zerfraß, nicht ignorieren.
„Ich werde die Ärztin kündigen lassen", knirschte Enzo durch zusammengebissene Zähne, als er meine Hand abrupt losließ. Seine Bewegungen waren scharf und ungeduldig, und als er sich breitbeinig auf den Stuhl setzte, wirkte er wie ein Vulkan kurz vor dem Ausbruch. Die Spannung in seinem Gesicht war kaum zu ertragen, und ich spürte, wie sein Zorn in der Luft schwebte, dick und greifbar.
„Wieso?" Meine Stimme zitterte, während mein Herz unaufhörlich gegen meine Brust hämmerte. Die Angst, dass etwas Schlimmes mit ihm geschehen war, nahm mich vollständig ein.
„Wieso?!", Enzos Stimme grollte durch den Raum, als er mich ansah, seine Augen voller Wut und Unverständnis. Sein Körper war angespannt wie ein gestraffter Bogen, jeder Muskel schien bereit, gleich zu explodieren. Er stand so nah vor mir, dass ich förmlich spüren konnte, wie seine Emotionen um ihn herumwirbelten—roh, unkontrolliert, fast schon beängstigend. Sein Blick lag schwer auf mir, als könnte er nicht glauben, was geschehen war, als würde er versuchen, mich zu verstehen, doch gleichzeitig nicht fassen, dass ich wirklich hier vor ihm stand.
„Du warst ganze vier Tage bewusstlos, Aurora," zischte er. „Dein Kreislauf ist nach der Blutspende zusammengebrochen. Dein Körper konnte den Blutverlust nicht schnell genug ausgleichen, wodurch du beinahe in einen hypovolämischen Schock geraten wärst", knurrte er, seine Stimme düster und rau, so voller unterdrückter Wut, dass mir das Schlucken schwerfiel. Ich wollte etwas sagen, doch die Worte blieben mir im Hals stecken, während ich nur stumm zu ihm aufblickte. „Vier ganze Tage, zwei Stunden und zwölf Sekunden", fügte er hinzu, als ob er jede einzelne Sekunde gezählt hätte, als ob jede Minute eine Ewigkeit für ihn gewesen war. Der Schmerz und die Wut in seiner Stimme ließen mein Herz schneller schlagen.
Sein Blick bohrte sich in meinen, als würde er mich durch seine Worte festhalten, als wäre ich der letzte Anker in einem Sturm, den er nicht kontrollieren konnte. „Und das nur, weil du mal wieder so naiv warst, mir helfen zu wollen, ohne an dein verdammtes Leben zu denken!" Seine Stimme wurde lauter, fast wie ein Schrei, während er seine Fäuste noch fester ballte. Die Ader auf seiner Stirn trat bedrohlich hervor, als ob sie gleich platzen würde, und ich konnte das Zittern in seinen Händen sehen, ein klares Zeichen seiner unterdrückten Emotionen.
„Du hättest sterben können, Aurora!", wiederholte er, seine Stimme bebend vor Zorn und etwas anderem, etwas, das ich nicht ganz greifen konnte. Etwas, das sich hinter den Schichten von Wut und Schmerz verbarg. „Ich werde das Leben dieser verdammten Ärztin zerstören. Ich werde sie büßen lassen für ihr Handeln." Seine Worte hallten in der Stille des Raumes wider, scharf wie Klingen, die sich in die Luft schnitten.
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Dark Passion
RomanceEnzo Henington ist der beste Soldat seiner Delta Force-Einheit. Mit 28 Jahren hat er sich durch seine außergewöhnlichen Fähigkeiten im Kampf und seine unerschütterliche Disziplin den Respekt aller erarbeitet. Eiskalt, unberechenbar und ernst - so ke...