Kapitel 8

3.2K 300 348
                                    




A u r o r a

„Enzo! Enzoooo!" Meine Schreie hallten verzweifelt durch die Wüste, als ich mit voller Wucht gegen eines der Fahrzeuge geschleudert wurde. Der Aufprall raubte mir den Atem, und alles schien in einem wirbelnden Chaos zu verschwimmen. Es ging alles so verdammt schnell! Mehrere bewaffnete Männer stürmten auf mich zu, ihre Gesichter maskiert und bedrohlich. Sie packten mich an den Haaren, zerrten mich brutal hin und her. Der Schmerz durchzuckte meinen Körper wie ein glühendes Messer, und ich schrie erneut, dieses Mal in purer Qual und Angst.

„Enzo!" rief ich, während ich verzweifelt versuchte, mich zu drehen und ihm nachzusehen. Doch was ich sah, ließ mein Herz in tausend Stücke zerbrechen. Enzo war umgedreht und ging weg. Er ging einfach weg. Unendliche Tränen strömten über mein Gesicht, als mir die Realität mit voller Wucht bewusst wurde: Enzo hatte mich alleine gelassen.

Wie konnte er das zulassen? Mein Herz schmerzte nicht nur vor Angst, sondern auch vor unermesslicher Enttäuschung. Wie konnte er mich nur den Terroristen überlassen, nur weil wir gestritten hatten? Wir hatten doch so viele Gespräche miteinander gehabt, beide Amerikaner in einer fremden und feindlichen Umgebung. Hatte der Hass zwischen uns wirklich alle menschlichen Bindungen und Loyalitäten ausgelöscht?

Die Männer zogen mich weiter, und jeder ihrer Griffe war wie ein Feuer, das meinen Körper verbrannte. Ich kämpfte gegen die Tränen, gegen die lähmende Angst, die mich übermannte. Doch in diesem Moment fühlte ich mich schwächer und einsamer als je zuvor. Enzo, der einzige Mensch, der mir in dieser Hölle hätte helfen können, hatte mich im Stich gelassen.

„Bitte, tut mir nichts! Bitte lasst mich gehen," schluchzte ich verzweifelt, als einer der Taliban mich brutal auf den hinteren Teil des offenen Fahrzeugs warf. Mein Körper prallte hart gegen das kalte Metall, der Aufprall raubte mir den Atem. Ein schmerzerfüllter Schrei entrang sich meiner Kehle, während ich panisch versuchte, mich aus der misslichen Lage zu befreien. Alles in mir wollte nur weg von hier, fort von dieser Hölle.

„Ihr verdammten Amerikaner glaubt ernsthaft, dass ihr unser Land für euch gewinnen könnt, ohne mit den Konsequenzen zu leben?" Die Worte von gebrochenem Englisch, kamen von einem maskierten Mann, der mir näher trat. Sein Hass war beinahe greifbar, seine Augen funkelten böse unter der dunklen Maske hervor. Bevor ich reagieren konnte, schlug er mir mit voller Wucht ins Gesicht.

Der Schmerz explodierte in meinem Kopf, Sterne tanzten vor meinen Augen. Mein Gesicht brannte, und ich konnte das warme Blut spüren, das aus meiner aufgeplatzten Lippe rann. Alles verschwamm vor meinen Augen, die Angst überwältigte mich.

„Bitte..." war alles, was ich noch hervorbringen konnte, bevor die Dunkelheit mich einzuhüllen drohte. Der Gedanke an Enzo, an seine Entscheidung, mich zurückzulassen, nagte an meinem Bewusstsein. Hatte er wirklich zugelassen, dass ich diesem Albtraum ausgeliefert wurde?

Während die Schreie und das Dröhnen der Fahrzeuge um mich herum zu einem wirren, unaufhörlichen Lärm wurden, blieb mir nur die bittere Erkenntnis, dass ich hier auf mich allein gestellt war. Der Hass dieser Männer war unerbittlich, und ich wusste nicht, wie lange ich noch durchhalten würde. Die Hoffnung, die mich bisher am Leben gehalten hatte, drohte in dieser endlosen Nacht zu verblassen.

Ein ohrenbetäubender Knall zerriss plötzlich die Luft. Mit einer unvorstellbaren Wucht wurde das Fahrzeug, in dem ich mich befand, von einer Handgranate getroffen. Der Wagen überschlug sich in einer wilden, chaotischen Bewegung. Ich wurde wie eine Puppe aus dem Fahrzeug geschleudert und prallte mit voller Wucht mehrere Meter entfernt auf den harten, kalten Wüstenboden.

Ein schmerzerfüllter Schrei entrang sich meiner Kehle, während ich über den sandigen Untergrund rollte. Der Geschmack von Blut vermischte sich in meinem Mund, und ich konnte kaum atmen. Jeder Nerv in meinem Körper schrie vor Schmerz, meine Sinne waren betäubt, als ich schließlich zum Stillstand kam. Für einen Moment war alles still, als hätte die Welt aufgehört zu existieren.

Dark PassionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt