Sixty-two

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Cecilia

Es klingelt an der Tür. Das muss sein Vater sein.
„Lass uns runter gehen"
Ich nicke.
Wir gehen die Treppe hinunter.
Er steht bereits im Flur.
Er sieht ganz genau so aus, wie auf den unzähligen Fotos, die in der Zeitung waren.
„Guten Tag"
Er hält mir die Hand hin.
Ich schüttle sie freundlich.
„Kilian". Er lächelt ihm freundlich zu und umarmt ihn kurz.
So etwas noch einmal spüren zu können, es ist und wird nur ein Traum bleiben.

Wir gehen alles zusammen ins Wohnzimmer.
Auf dem Tisch stehen bowls.
Es sieht aus wie in einem Restaurant.
„Ich habe gedacht wir essen etwas zu Mittag, bevor wir nachher richtig weggehen."

Ich setze mich neben Kilian.
„Erzähl mal ein bisschen über dich, Cecilia. Von ihm hören wir ja nur selten was",
„Du weißt dass ich viel arbeite"
Sie winkt ab.
„was soll ich über mich erzählen.."
Ich zucke mit den Achseln.
„Außer dass ich erst seine Assistentin war und, naja. Jetzt sitze ich hier. So spannend ist mein Leben nicht."

Ich esse etwas von meiner Bowl.
Sie ist sehr lecker.
Sie lacht etwas.
„Was hätten sie gemacht, hätten sie den Job nicht bekommen?", jetzt fragt mich sein Vater.
„Ich schätze ich hätte weiter gemodelt. Ich hab das in meiner Jugend gemacht um mir mehr Geld dazu zu verdienen. Es ist gut gelaufen und irgendwann wollte ich allerdings etwas richtiges machen. Heißt nicht das Model kein Beruf ist, aber es hat mich nicht erfüllt"
Er nickt, als würde ihm meine Antwort gefallen.
„Und deine Eltern? Lässt du sie über die Feiertage alleine?"

Ich schlucke. Er hat ihnen gar nichts erzählt.
Mein Blick schweift kurz hilfesuchend zu ihm.
„Nein... sie sind gestorben als ich noch klein war", ich schlucke.
„Oh Gott, das tut mir unglaublich leid. Ich war unhöflich", sie entschuldigt sich. Es ist ihr sichtlich unangenehm.
Auch der Vater schaut etwas besorgt.
„Nein, sie müssen sich nicht Entschuldigen. Das kann man doch nicht wissen. Wer rechnet denn mit sowas", ich lache traurig auf.
„Komm her."
Sie steht auf und nimmt mich in den Arm.
Das tut so gut.
Ich kenne sie kaum, trotzdem tut es gut die Wärme einer Mama zu spüren.

„wir gehen hoch"
Ich habe fast aufgegessen.
„Wir wollen um 6 los."
Er nickt.

Die armen.
Er schließt die Tür.
„Du hast ihnen überhaupt nichts erzählt"
Er schüttelt den Kopf.
„Ich wollte das du es selber sagst. Das stärkt dich, vertrau mir. Außerdem sollst du selber entscheiden was du sagst und was nicht."
Ich nicke. Ich weiß ja was er meint.

„Wollen wir an den Strand? Wir haben noch 3 Stunden. Dann kannst du dich fertig machen und wir fahren los"
„Ich geh mich kurz umziehen."
Er zwinkert mir zu.
„Das kannst du auch hier machen"
Ich schüttle den Kopf.
Ich hole meinen Roten Bikini aus dem Kleiderschrank und verschwinde im Bad.

Damit ich nicht so bis hin gehen muss, ziehe ich mir ein Strandmantel drüber und Flop Flops.
Er hat sich auch schon umgezogen.
„Kill. Sieht man de Narben soll?"
So gut wie mein ganzer Rücken ist damit überseht.
„Nicht doll. Nur wenn man drauf achtet. Aber das ist doch egal. Es ist ein Teil von dir. Er zeigt wie stark du bist."
Kill nimmt mich in den Arm.
„Komm, wir gehen raus",
Wir gehen durch die Terrasse, entlang des Pools und den langen Weg über die Wiese hin zum Strand.
Es stehen große Strandliegen da. Im Wasser ist eine Schaukel gebaut.
Ich lege meinen Mantel ab.
„Kommst du?"
Er steht noch an der Liege.

Ich laufe schon durchs Wasser.
Er kommt langsam hinterher.

„Hier sind keine Haie, oder?"
Er schüttelt den Kopf.
Plötzlich Pakt er mich und wirft mich über die Schulter.
„Kill", ich schreie und zapple mit meinen Beinen.
Was fällt ihm ein.
Er läuft weiter ins Wasser.
Platsch. Er lässt mich reinfallen.
Noch kann ich stehen. Es geht mir bis zur Hüfte.
„Nicht dein Ernst."
Ich spritze ihn mit Wasser voll.
„Was fällt dir ein"
Er macht es zurück.
Ich tauche unter und schwimme ein Stück weg.

„Kill. Lass es", er läuft mir hinterher.
Doch er hebt mich hoch.
Ich schlinge meine Beine um seine Hüfte.
Seine Haare fallen ihm nass über die Stirn. Seine tattoos sind mit Wasser benetzt.

„Du starrst, arnesto"
Ich schaue erstarrt zu ihm.
Oh Gott. Ich hab das völlig ausgeblendet.
Und jetzt werde ich auch noch rot. Mann ist das peinlich.

Seine Hände sind unter meinem Arsch.
„Vergiss nicht wie du mich gerade anfasst, ich wäre leise."
Er drückt mich fester an sich.
„Und du vergiss nicht, was du mit mir anstellst"
In seiner Hose hat sich eine Beule gebildet, die gegen mich drückt.
Ich werde schon wieder rot.
„Du bist so Notgeil", ich muss lachen.
„Du etwa nicht?" Seine Hand wandert weiter nach unten.
„das ist nass wegen des Wassers, kill", sein Finger streicht durch meine Mitte.
Mein Körper wird von Gänsehaut überflutet.
„und weswegen die Gänsehaut"

Er hat mir die Sprache verschlagen. Da kann ich nichts gegen sagen.
Er fasst um meine Hüfte.
Ich küsse ihn.
Seine Zunge dringt in mich ein.
Meine Hände krallen sich in seinen Haaren fest.

Er lässt von mir ab.
„Kill", meine Atem ist schwer.
„Ich gehe mich fertig machen."
Ich löse mich von ihm und  stapfe aus dem Wasser.

Ich ziehe mir mein Mantel über und wickle meine Haare in ein Tuch ein.
Er ist immer noch im Wasser.
So wie er gerade ist, würde ich auch nicht rauskommen.
„Wo hast du denn Kilian gelassen?"
Seine Mama liegt auf einer der Liegen am Pool.
„Er baut noch seine Sandburg zu Ende", sage ich scherzend.
„Ich muss mich fertig machen. Und danke für das Kleid. Es ist absolut Traumhaft", sie lächelt mich lieb an.

Ich schiebe die Tür hinter mir zu.

Ich lege mein Outfit zurecht, auf seinem Bett.
Dann stelle ich die Dusche an.
Es ist so toll hier.
Reich zu sein ist wunderschön.
Auch wenn Geld nicht alles ist. Es tut gut es zu haben.
Das Wasser wäscht das Salz des Meeres aus.
Es erwärmt meine Haut.

Meine Haare können schon antrocknen, während ich mein make up mache.
Ich habe alles im Bad stehen, denn er hat keinen Schminktisch.
Noch nicht.

„Kill?"
Ich öffne die Badtür und schaue um die Ecke.
Er sitzt auf dem Sofa, immer noch mit seiner Badehose.
„Kann ich jetzt ins Bad? Du bist ja schon ziemlich lange da drin"

„Versuch du mal eine Frau zu sein"
Er muss sich nicht jede kleinste Körperstelle rasieren.
„Ich bleibe aber noch mit drin, noch habe ich ja keinen Schminktisch"
Er hat verstanden dass das ein Wink war.

„Das ist überhaupt kein Problem", da ist dieses Lächeln. Das was ich hasse.

Hate meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt