twenty-three

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Cecilia
Ich gehe nach dem Baden in mein Zimmer. Ich ziehe mir meinen Pyjama an. Meine Haare binde ich unter einem der habdtücher die über dem Heizkörper hingen zusammen. Mittlerweile muss es kurz nach 10 sein. Ich war echt lange baden und jetzt habe ich Hunger. Ich schlüpfe in meine Schlappen und gehe runter. Es duftet bereits himmlisch aus der küche.
"Wie ich sehe hat es ihnen gefallen?", er lächelt mich an. Ein Phänomen welches man sehr selten sieht. "Sie können also auch lächeln, na dass ich das noch erlebe. ", ich lache.

Er sagt nichts. "Haben sie gekocht?", Frage ich. "Nein, bestellt.", er schiebt mit Nudeln entgegen. Indisch. Ich mag indisch. "Wollen sie einenn Film schauen?", er schiebt mit Besteck hin. "Gerne, was wollen wir schauen?", ich schaue ihn an. "Titanic.", er steht auf. "Sie schauen romantische schnulzen?, sage ich kichernd. Einer wie er schaut romantische Dramen. Damit hätte ich niemals gerechnet. "Dann schauen wir etwas anderes. ", er geht zum Fernseher und öffnet Netflix. "Was?", ich mag Titanic. Das er den Film nur nicht schauen mag, weil ich mich über ihn lustig mache. Unglaublich. "Was für ein Film", Frage ich erneut. Er drückt Play. Ich habe während meinen gedankengängen vergessen zu schauen was er audwählt.

Nein. Das meint er nicht ernst. "Meinen sie das ernst?", Frage ich. Das kann er doch nicht machen. "Fifty shades of grey?" Ich bin geschockt. "Finden sie das besser?", fragt er amüsiert über meine Reaktion. Ich kann ihn verstehen. "Passt es ihnen nicht?", er ist immer noch amüsiert. Ich kann es nicht ausstehen. "Schauen sie mit?", fragt er. "meinetwegen", ich setze einen schmollenden Gesichtsausdruck auf. "Ich habe den Film noch nie geschaut.", gebe ich nach einer langen Pause zu. Warum sollte ich auch. Es ist wie ein legaler porno. Ich meine als ob ich sowas schauen würde.
Ich habe nicht einmal das sexviedeo von mir gesehen. Ich werde es niemandem sagen, es niemals schauen und hoffentlich nie wieder erleben.
"Der Film ist seltsam", sage ich. "Ich meine wer Dreht sowas freiwillig und wer lässt sowas freiwillig mit sich machen.", ich schüttle den Kopf. "Viele Menschen stehen darauf ", er zuckt mit keiner Wimper.
Der Film läuft weiter. Zwischendurch muss ich immer mal lachen. Es ist so seltsam dass es schon wieder lustig ist. "Wann ist es vorbei?", meine Stimme weißt einen kleinen Hauch von genervtheit auf. Aber nur ein bisschen. "Sie können jederzeit gehen",
Ich weiß dass ich das kann. Aber dann würde er eine Wette gewinnen. Eine Wette die offiziell nicht existiert, aber ich Wette immer.
"Ich werde nicht hoch gehen.", antworte ich stur. Wie auch sonst. Bei seiner Laune.

Zum glück ging der Film nur noch 10 Minuten.
Jetzt bin ich oben. In diesem Kuschelweichen Bett mit mindestens 10 Kissen. Ich glaube ich werde nie besser schlafen.
Mein Handy liegt auf meinem Nachttisch. Ich will danach greifen und ein Buch lesen, aber ich bin zu müde. Der Tag war stressig.
Der Tag. Er hat mich verfolgt. Er wollte es wieder tun. Wollte er mich wieder Vergewaltigen? Ist sein Freund hier? Ich will nicht mehr so leben. Ich will nicht jeden abend an sie denken. Nicht mehr jeden Abend nochmal alles durchleben. Immer und immer wieder.
Ich merke wie eine träne über meine Haut rollert. Der salzige Geschmacks betört meine Lippen.
Ich schließe meine Augen. Seit dem Film vrohin, geht mir dieses viedeo nicht aus dem Kopf. Soll ich es nicht doch schauen?
Ich greife nach meinem Telefon.
Ich weiß auf welcher Website sie es hochgeladen haben. Das habe ich damals von einem meiner engsten Freunde erfahren. Ich habe ihm nichts davon erzählt, aber er muss es wohl gefunden haben.
Ich kann das nicht.
Ich schluchze. Ich weiß ich sollte es tun. Vielleicht kann ich dann damit abschließen. Aber ich weiß auch das ich nur damit abschließen kann, wenn ich zur Polizei gehe.
Ein klopfen zieht mich zurück in die Realität. "Darf ich reinkommen?", ich nehme seine Stimme nur ganz schwach wahr. "Nein", Versuche ich so normal wie möglich zu sagen. "Ich höre doch dass es ihnen nicht gut geht.", sagt er.
Er macht die tür auf. "Sie müssen meine Privatsphäre respektieren.", Maule ich ihn an und wende ihn meinen rücken zu. "Wie geht es ihnen?", ich merke wie das Bett einsinkt. Er muss sich neben mich gesetzt haben. Ich drehe mich langsam um. "Ist es wegen..", er stockt. ich weiß selbst wie schwer es ist das auszusprechen. Wie schwer es ist das was passiert ist zu verstehen. Es zu realisieren. Diesmal sage ich ihm nichts. "Es geht um das viedo, nicht?", ich fahre ruckartig herum. "Woher wissen sie davon?", Frage ich verwirrt. "Ich bitte sie, sie denken doch nicht wirklich ich hätte mich nach der Sache in L.A. nicht nach ihrer Vergangenheit erkundigt.", sagt er als wäre es selbstverständlich. "Haben sie es gesehen?", Frage ich nur. "Nein", er wartet kurz bevor er weiterspricht. "Ich wusste sie würden es irgendwann sehen wollen.",
"Jetzt?", fragt sie. "Wann auch immer sie bereit sind.", antwortet er.
Er schaltet seinen Laptop an. Er öffnet eine E-Mail. Keine Pornoseite.
Das viedo ist geschützt. Er muss erst ein Passwort eingeben. Mein Herz rast. Ich könnte schwören es fällt aus meiner Brust heraus. Ich weiß nicht ob ich das kann. Ich schlucke. Mehrmals. "Sie wissen dass sie das nicht tun müssen", er muss gemerkt haben, dass ich Schwierigkeiten habe mich zu überwinden. Was völlig normal ist. "Ich weiß", sage ich und drücke auf starten.

Wir sitzen beide still davor. Bisher ist nichts großartiges passiert. Ich wurde gefesselt.
Eine träne läuft mein Gesicht herunter. Sie ziehen mich aus. Er sieht mich. Nackt. Verängstigt. Am schlimmsten Tag meines Lebens. Ich will das nicht. Ich will nicht dass mein Chef sieht wie ich von jemandem vergewaltigt werde.
"Können sie.. können sie gehen?. Bitte", Frage ich still. "Schaffen sie das?", fragt er mich. "ja. Ja ich komme klar.", meine Stimme senkt sich. Ich drücke auf Stop und warte bis er aus meinem Zimmer geht.
Ich merke das es ihm zu schaffen macht.
Ich atme erneut auf und drücke Play.
Die Zeit steht. Doch das Gefühl von Angst und enge ist da.
Meine Augen schließen sich mehrmals. Das was sie mit mir machen ist nicht menschlich.

Die Zeit vergeht. Das viedeo ist schon lange vorbei. Aber es fühlt sich an als wäre es erst gestern gewesen.

Mit meiner aller letzten Kraft stehe ich auf . Meine Beine stehen wackelig auf dem Boden. Alles an mir zittert. Ich öffne meine tür.

Kilian ist in seinem Zimmer. Ich klopfe bevor ich rein gehe. "Ja",kommt es von innen. Er klingt angespannt.
Ich mache die Tür auf. Er sitzt auf seinem Bett.
Sein Blick sagt alles. "sie haben das viedeo auch gesehen, nicht?", Frage ich, obwohl ich die Antwort bereits kenne.
"Ja. Habe ich", dass erste Mal dass er verletzt klingt. "Das hätten sie nicht tun sollen", ich senke meine Stimme. "Ich weiß, aber sie sind traumatisiert. Wenn ich das sehe, ich hoffe ich Urteile jetzt nicht zu schnell, aber sie werden sich nie wieder auf jemand einlassen können, wenn sie das nicht verarbeiten können." Er verstummt. "Wie soll ich das verarbeiten?", während ich es sage, setzte ich mich auf den Sessel.

Hate meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt