Ten

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Kilian
Ich laufe wütend weg. Sie ruft mir hinterher. Ich ignoriere es. Jetzt hat sie den Boden übersoannt. Noch heute Abend fliegt sie nach Hause.
Plötzlich höre ich einen Schrei. Einen schmeezerfüllten Schrei.
Ich drehe mich um und sehe wie Cecilia langsam zu Boden geht.
Ich renne sofort los. Sie mag zwar ein Arsch sein aber noch lange nicht so einer, den ich einfach sterben lassen würde.
Ich erreiche sie. Sie ist noch bei Bewusstsein. "Alles okay bei ihnen?", Frage ich einfühlsam. Sie nickt nur leicht. Also ist nichts okay. "können sie laufen", ich bekomme nur ein leichtes ,hm, als Antwort. Wenn sie denkt. Ich nehme ihre hände und ziehe sie nach oben. Sie taumelt ein bisschen aber läuft dann schließlich los. "Was war das?", Frage ich leicht verwirrt. "ich weiß es nicht. Es hat sich angefühlt als würde mir jemand ein Messer in den Bauch stechen.", sie schluchzt fast. Ihre Stimme ist brüchig. Sie läuft zur liege. Sie nimmt als erstes ihr Handy. Die Uhrzeit blinkt auf. Es ist schon 16:00 Uhr. "Ich gehe nach oben.", sagt sie leise. nimmt ihr Zeug und läuft los. Sie ist anders. Sie ist geschwächt. Ich weiß nicht was passiert ist. Aber viel schlimmer. Sie weiß es selbst nicht. Ich packe auch mein zeug zusammen und gehe ihr hinterher. Nach ein paar schnellen Schritten habe ich sie erreicht. Sie läuft langsam. " soll ich ihnen etwas abnehmen?", biete ich an. "Meine Tasche", sagt sie und drückt mir ihre Tasche unter den Arm. Wir gehen gemeinsam nach oben. Wir laufen langsam. Aber das ist in Ordnung. Und feuern werde ich sie jetzt ganz sicher nicht mehr. Nicht heute.

Cecilia
Wir erreichen die Wohnung. Der Schmerz ist noch da, aber hat etwas nachgelassen. Ich will mich hinlegen.
Wir fahren nach oben. Er schließt die Tür auf und ich gehe hinein. Ich habe immer noch meine nassen Badesachen an. Ich gehe in mein Zimmer und nehme mir eine graue jogginghose und ein weißes Top. Ich schlüpfe in die frischen Sachen. Die Badesachen hänge ich über die Dusche.
Bevor ich mich hin lege gehe ich noch mal in die Küche. "Brauchen sie etwas?", fragr Mr. Rosso. "Haben sie Tee?", frage ich leise. "Legen sie sich auf die Couch. Ich bringe ihnen eine Decke und koche den Tee für sie." Er ist auf einmal ganz lieb. So habe ich ihn noch nie vorher erlebt. "Danke", sage ich überrascht. " so überrascht das ich auch eine gute Seite habe?", fragt er ironisch. Ich lache leicht und schmerzhaft. Er bringt mir eine Decke. Ich lege mich bequem hin. In der Küche geht der Wasserkocher an.
Nach keine Ahnung wie vielen Minuten, bringt er mir den Tee. Er stellt ihn auf den Couchtisch und setzt sich neben mich in den Sessel. Ich trinke ein paar schlucke und mache dann meine Augen zu. Ich brauche Schlaf.

Kilian
Sie hat ein paar schlucke von dem Tee genommen und ist eingeschlafen. Ich mache mir Kopfhörer in die Ohren und schaue etwas auf meinem Handy. Wenn sie aufgewacht, wacht sie auf. Scheiße, Fluche ich. Ich habe vergessen das ich heute ein Abendessen mit meinem Anwalt habe. Ich schreibe ihm eine kurze e Mail, das es heute nicht klappt. Aus privaten Gründen. Ich Wechsle wieder zu Netflix.

Ich merke wie sich etwas neben mir bewegt. Sie wacht auf. Die Zeit verging so schnell, ich habe gar nicht gemerkt wie lange sie geschlafen hat. Mein Blick fällt zur Uhr. 19:20 Uhr. Lange. Und ich habe so lange etwas geschaut? In der Zeit hätte ich locker arbeiten können. "Fühlen sie sich besser?", Frage ich und hoffe ich klinge nicht zu genervt. Sie will sich zu mir drehen, doch verzieht plötzlich schmerzerfüllt den Mund. "Es ist nicht besser geworden", schlussfolgere ich. "Nein", gibt sie nun zu. "Ich muss in mein Bett.", sie will sich nach oben bewegen, da stehe ich auf. In dem Zustand macht sie gar nichts. So sehr ich Menschen auch hasse. Leiden müssen sie nur selten. "Ist es okay für sie, wenn ich sie trage? Auch wenn sie nein sagen, sie wissen das es besser für sie ist.", lege ich hinterher. Sie zögert bevor sie die nächsten Worte ausspricht. "Na gut.", ich gehe zu ihr und hebe sie an. Mit ihr auf dem Arm gehe ich in das Gästezimmer, das Zimmer wo sie gerade drin lebt, und lege sie auf das Bett. Sie zieht sich die Decke bis zum Hals und blickt an die Decke. "Ich hole ihnen den Tee. Der ist noch warm, er ist in einem Thermosbehälter. Und dann können sie auf dem Fernseher etwas schauen und wenn es ihnen morgen nicht besser geht, rufe ich einen Arzt, einverstanden?", Frage ich hoffnungsvoll. "Einverstanden", presst sie hervor.
Och gehe zurück zur Couch, nehme den Thermosbecher, da fällt mein Blick auf die Couch. Ich erkenne es erst nicht, aber das ist ein Fleck. Und nicht irgendein fleck. Es ist Blut. Ich stehe eine paar Sekunden da bis ich eins und eins zusammenzählen kann. Aber wieso weiß sie nicht das sie ihrer Tag bekommen hat?  Spreche ich sie da jetzt drauf an. Muss ich ja, schließlich liegt sie auf einem weißen Bettlaken. Ich nehme den Becher. Um das Sofa mache ich mir keine Gedanken. Es war nicht besonders teuer und das kann man leicht ersetzen. Ich Stelle ihr den Tee auf den Nachttisch. Jetzt setze ich mich auf die Bettkante. "Hey, hör mal. Ich glaube ich weiß warum sie Bauchschmerzen haben. Kann es sein, das sie ihre Periode bekommen haben?", ich Frage vorsichtig. Ihr Blick verändert sich. Sie wirkt baff. "N...nein, das..s kann nicht sein", stottert sie. "Warum denn nicht. Es ist doch etwas ganz normales?", ich bin verwirrt. "Weil... ", sie stoppt. "Ich verurteile sie für nichts. Also rücken sie raus.", mein Ton verstärkt sich wieder. "ich kann meine Periode nicht bekommen. Sind sie jetzt zufrieden?", sie klingt sauer. Ich schlucke. Damit habe ich nicht gerechnet. "Wollen sie wenigstens mal nachschauen?", Frage ich ,in der Hoffnung sie tut es auch. "Ich würde ja, aber ich kann mich absolut nicht bewegen. Haben sie IBU?", fragt sie.  Genau so etwas habe ich nicht. "Ich habe weder Tabletten noch sonst irgendetwas. Ich kenne mich damit nicht aus, aber im Internet steht, baden hilft. Und während sie baden, kaufe ich Tabletten und binden und Tampons, je nachdem was sie wollen. Klingt das nach einer akzeptablen Idee für sie?" , ich hoffe sie ist damit einverstanden.

Cecilia
Ich muss ja sagen. Denn sonst Blute ich sein ganzes Bett voll und das will keiner von uns beiden. "Na schön", ich stimme ihn zu. Es ist so peinlich. Er geht in sein Bad und dreht den Wasserhahn auf. Bei mir gibt es keine Badewanne. Er kommt sofort wieder und hebt mich hoch. Ich drehe mich um und schaue aufs Bett. Tatsächlich. Ein riesen großer Blutfleck. 
Ich drehe mich zu ihm. "Geht das wieder raus?", Frage ich besorgt. "Bestimmt. Aber machen sie sich jetzt keine Gedanken darum.", er trägt mich aus dem Zimmer hinaus, in sein Badezimmer. Das Wasser plätschert in die Wanne. Er Sertzt mich vorsichtig auf den Teppich. "Darf ich?", fragt er. Ich sage ja, denn ich kann mich nicht bewegen. Ich hatte erst ein mal in meinem Leben solche schmerzen. Vor drei Jahren.
Schnell versuche ich in meinem Kopf das Thema zu wechseln.
Er zieht mir vorsichtig das Top über meinen Kopf. "Stütz dich mal mit deinen Armen ab", sagt er. Ich beobachte alles. Jede seiner kleinsten Bewegungen. Er schnürt meine Jogginghose auf. Langsam zieht er sie nach unten. Die kann man in den Müll werfen. Das wird nie wieder sauber. "Es ist hoffentlich okay wenn ich die Hose wegwerfe", er steht auf. "Na klar", antworte ich. Er geht zum Mülleimer und stopft die Hose hinein. Jetzt zieht er mir noch meine Socken aus. Das er so ist, hätte ich niemals gedacht. "Wollen sie so bleiben?", fragt er, Ehe er etwas macht , was ich definitiv nicht zulassen werde. Alleine das hier. In Unterwäsche vor ihm zu sitzen. Überall Blut und total reglos. Ich muss mich so überwinden nicht gleich in Tränen auszubrechen. "Es ist okay so, danke", gebe ich zurück. Er hebt mich in die Badewanne. Sofort verfärbt sich das Wasser rot. Ich blicke panisch zu ihm. "Es ist alles in Ordnung, okay. Ich gehe jetzt in die Apotheke. Ich bin in einer halben Stunde wieder da. Spätestens.", sagt er und geht aus dem Badezimmer. Ich atme aus. Die schmerzen werden tatsächlich weniger. Das Wasser ist angenehm warm.
Mein Handy brummt.

Mr. Rosso: wollen sie binden oder Tampons? Ich stehe vor einem riesigen Regal, ich habe keine Ahnung was ich nehmen soll

Ich: könnten sie mir Tampons mitbringen. Einmal kleine und normale?

Mr. Rosso: hab ich gefunden. Sonst noch irgendetwas? Schokolade?

Ich: ist nicht nötig, danke.

Mr. Rosso: sie müssen so schnell wie möglich wieder arbeiten können. Ich mache das nicht weil ich sie mag, sondern weil ich sie brauche.

Diese Nachricht hat es natürlich wieder heraus gerissen. Da war er Zehn Minuten nett und schon kommt wieder sein wahres ich zum Vorschein.
Aber warum soll ich mir da jetzt Gedanken drüber machen. Er ist es nicht wert.

Hate meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt