„Nicht immer, aber heute schon. Heute ist die Trauerfeier für Richard Lockwood, der Bürgermeister von Mystic Falls. Er war, wie seine Frau Carol, im Gründerrat und deswegen gibt es ein Sondertreffen wegen seinem Tod gestern Abend. Woher kennst du das Lockwood-Anwesen?"
„Oh, ich war gestern schon einmal hier. Mit Katherine."
„Mit Katherine?! Was hast du denn mit ihr zu tun?"
„Sie ist meine beste Freundin, Damon. Sie war da, nach meiner Verwandlung, und hat sich um mich gekümmert. Wegen mir hat sie Emily Bennett angewiesen, euch und mir Tageslichtringe zu machen. Sie hat sich in den Jahren nach meiner Verwandlung um mich gekümmert, mir geholfen, mit dem Hunger klarzukommen."
„Reden wir von demselben Miststück, das uns damals verwandelt hat?"
„Damon!", rief ich empört.
„Emily!", ahmte er mich so übertrieben nach, dass ich lachen musste.
„Sie ist nun einmal neben euch die einzige Person, die mich nie verlassen hat. Sie ist wie meine Seelenverwandte."
„Wenn du meinst. Wir sind da."
Und tatsächlich standen wir kurz darauf vor der großen Haustür, durch die Damon wie selbstverständlich hindurchtrat, während ich die Schwelle nicht überqueren konnte.
„Damon?", rief ich meinen Bruder leise zurück. „Du weißt, dass ich noch nicht hereingebeten wurde?"
„Oh, natürlich. Warte kurz."
Er verschwand und ich setzte mich gelangweilt auf einen Blumenkübel in der Nähe der Haustür. Kurz darauf kam mein Zwilling jedoch auch schon wieder, Carol Lockwood im Schlepptau.
„Also, Damon, wen wollen Sie mir denn jetzt vorstellen?"
„Meine Zwillingsschwester."
„Emily Salvatore, freut mich, Sie kennenzulernen.", begrüßte ich die Bürgermeisterin meiner Heimatstadt freundlich mit einem Händedruck.
„Carol Lockwood, ich bin die Bürgermeisterin von Mystic Falls. Die Freude liegt ganz auf meiner Seite. Wie kommt es, dass Damon nie etwas über Sie erzählt hat?"
„Nun, er ist nicht gerade sehr gesprächig und erzählt so gut wie niemandem von mir. Nehmen Sie es also nicht persönlich, er ist nur immer sehr besorgt."
„Ah ja. Wieso stehen Sie eigentlich hier draußen?", fragte sie neugierig.
„Oh, ich finde es sehr unhöflich, ein fremdes Haus zu betreten, auch wenn mein Bruder da offenbar keine Probleme mit hat.", gespielt tadelnd sah ich ihn an und er musste sich ein Lachen verkneifen.
„Nun dann, jetzt sind wir uns ja nicht mehr fremd. Kommen Sie doch rein."
„Vielen Dank", lächelte ich die freundliche Frau an und überschritt ohne Probleme die Türschwelle. Damon ging sofort zu einer anderen Frau mit kurzen, blonden Haaren und einer Polizeiuniform. Das wird dann wohl die Polizistin sein, mit der er sich angefreundet hatte, um in den Gründerrat zu kommen. Da auch Carol sich zu ihnen gesellte und ich nicht wusste, wohin ich sonst gehen sollte, folgte ich meinem Zwilling einfach.
Ich kam gerade an, als Carol die Polizistin fragte, woran ihr Mann, Richard Lockwood, denn jetzt gestorben sei.
Die blonde Frau sah erst mich verwirrt, und dann Damon fragend an, woraufhin er antwortete: „Oh, das ist Emily, meine Zwillingsschwester, die gestern endlich wieder zu ihrer Familie zurückgekommen ist. Sie war auf einer Weltreise und so habe ich sie jahrelang nicht gesehen. Aber keine Sorge, sie weiß von allem Bescheid. Genau genommen, war sie sogar die erste, die mir Eisenkrautpflanzen besorgt hat."
„Achso, freut mich sehr, dich kennenzulernen. Ich bin Elizabeth Forbes, aber du darfst mich auch gerne Liz nennen."
„Emily.", erwiderte ich unnötigerweise mit einem gefälschten, aber freundlichen Lächeln.
„Also, Carol. Dein Mann ist gestorben, weil er auf das Gerät reagiert hat.", wandte sich Liz nun wieder an die Hausbesitzerin.
„Das ist unmöglich. Deine Deputies haben es einfach nur verbockt!", schrie diese daraufhin beinahe.
Sofort sah Damon sich um, um sich zu vergewissern, dass das niemand mitbekommen hatte und versuchte dann, die beiden aufgebrachten Frauen zu beruhigen: „Bitte! Ich weiß, dass dies hier schwierige Zeiten sind, aber wir müssen einander vertrauen!"
Das schien die beiden vorerst zu beruhigen, doch trotzdem gingen beide in unterschiedliche Richtungen davon, sodass mein Zwilling und ich alleine zurückblieben.
„Sie sollen dir also vertrauen?", fragte ich grinsend. „Ganz schön dreist, das zu verlangen, wenn du sie doch keine zehn Sekunden vorher noch angelogen hast."
„Es ist aber auch ganz schön dreist von dir, hier einfach uneingeladen auf einem Gründerrattreffen zu erscheinen."
„Das kann ich nur zurückgeben, Bruder. Außerdem, was sollte das mit der Weltreise? Nicht sehr kreativ, oder?"
„Du hast Recht, mir ist nur gerade nichts Besseres eingefallen.", lachte er. „Außerdem hast du doch mit Sicherheit viel von der Welt gesehen, oder etwa nicht?"
„Doch, das stimmt wohl. Aber wieso hast du ihnen erzählt, dass ich dir als erste Eisenkraut gegeben hätte?"
„Weil es die Wahrheit ist. Du hast mir schon davon erzählt, als ich noch ein Mensch war und nicht einmal wusste, was Katherine ist. Außerdem fällt es ihnen so deutlich leichter, dir zu vertrauen."
„Ja, wahrscheinlich. Danke dafür. Wer weiß, vielleicht trete ich ja auch noch dem Gründerrat bei? Man sagt doch immer, dass Zwillinge alles zusammen machen, oder?"
„Es würde diesen Kreis von Unorganisierten auf jeden Fall bereichern und ein bisschen Unterstützung wäre mit Sicherheit nicht schlecht. Nicht dass so etwas wie gestern Abend noch einmal passiert."
„Was ist denn gestern Abend passiert? Ich weiß nur, dass es eine Vampirhinrichtung geben sollte, aber Kat meinte, dass ihr mit Sicherheit schon davon wusstet und somit vorbereitet wärt?"
„Das waren wir auch, aber ich wurde leider trotzdem geschnappt. Jedenfalls habe ich es durch Elenas Hilfe wieder herausgeschafft und so überlebt. Ah, hallo, Liz!"
DU LIEST GERADE
Mysteries - The Story of Emily Salvatore
Fanfiction• Beendet • Sie starb am 25. September 1864. Und am 26. September begann ihr gemeinsames Leben mit Katherine Pierce. Seit diesem Tag hielt sie jeden aus ihrer Familie für tot. Doch jetzt, 150 Jahre später, kehrt sie in ihre Heimatstadt zurück, wo ih...