"Okay, nur damit ich das richtig verstehe: Wir gehen einfach so auf diesen Maskenball und Stefan wird uns da den Mondstein geben?" Skeptisch sah ich Kat an und musterte mich im Spiegel. Das klang zu einfach.
"Ganz so einfach wird es nicht, er wird ihn uns bestimmt nicht einfach überlassen. Aber das ist der grobe Plan, ja."
"Hmm, ich hätte mehr erwartet, als du mir versprochen hast, mich in deinen Masterplan einzuweihen", neckte ich sie grinsend, aber sie verdrehte nur die Augen.
"Zumindest gehen wir nicht ganz ohne Sicherung. Lucy hat mich mit Elena verbunden, also können deine Brüder mir nichts anhaben, ohne auch sie zu verletzen. Und falls sie auf die Idee kommen, dich anzugreifen, werden deine Wunden auch mich verletzen und somit auch Elena. Du weißt doch wie das läuft. Für die nächsten vierundzwanzig Stunden sind wir beide absolut sicher. Und der Ball wird kaum länger als drei Stunden dauern. Egal, was deine Brüder vorhaben, wir sind bestmöglich darauf vorbereitet."
"Ich weiß. Aber findest du nicht, dass dieser ganze Plan viel zu sehr auf einer einzigen Hexe aufbaut? Was ist, wenn Lucy uns verrät?" Mir war nicht wohl bei dem Gedanken, dass diese Bennett-Hexe für unsere Sicherheit garantierte. Es hatte mich schon einige Überwindung gekostet, überhaupt zuzulassen, dass sie den Zauber sprach, der mich für einen Tag mit Kat verband. Aber Kat hatte mir so oft versichert, dass wir ihr vertrauen konnten.
"Lucy wird uns nicht verraten. Das wird sie sich nicht trauen. Ich habe ihr aus einem guten Grund das Leben gerettet. Sie schuldet mir etwas. Und sie wird ihr Wort halten." Ich öffnete schon den Mund, um zu widersprechen, aber Kat drehte mich zu sich um und musterte mich. "Du siehst toll aus. Schade, dass wir dieses schöne Make Up hinter einer Maske verbergen müssen."
Ich wusste, dass sie das nur sagte, um mich abzulenken. Ich war nervös, schließlich würde ich auf diesem Maskenball vermutlich meine Brüder wiedersehen und ich hatte keine Ahnung, wie das laufen würde. Umso dankbarer war ich, dass Kat sich wirklich bemühte, damit ich an etwas anderes dachte. "Ach was, viel trauriger ist es doch, dass du dich auf diesem Ball als Elena ausgeben musst. Glatte Haare stehen dir einfach überhaupt nicht."
"Charmant wie eh und je", antwortete sie nur ironisch und reichte mir dann grinsend meine Maske. "Bist du bereit?"
"So bereit wie ich nur irgendwie sein kann."
Nur wenige Minuten später schritten wir an Lucys Seite in das Lockwood-Anwesen. Der Maskenball war schon in vollem Gange, Kat hatte darauf bestanden, dass wir nicht pünktlich hingingen. Sie war der festen Überzeugung, dass man sich verspäten musste, um richtig aufzufallen.
Lucy verabschiedete sich schnell, sie wollte nicht mit Katherine gesehen werden. Und als Kat mir sagte, sie würde jetzt Stefan suchen gehen, erfand ich auch schnell eine Ausrede, um woanders hinzugehen. Das war vielleicht feige von mir, aber ich war noch nicht bereit, mit meinem kleinen Bruder zu reden. Erst recht nicht, wenn dabei Kat neben mir stand. Diese Entscheidung bereute ich jedoch schnell, denn gerade als ich meine Freundin aus den Augen verlor, entdeckte ich Damon, der natürlich nichts Besseres zu tun hatte als mich sofort zur Seite zu ziehen.
"Was machst du hier?", zischte er leise und ich riss mich aus seinem Griff los. Ich wollte hier keine Szene machen, also ging ich ein wenig weiter abseits, bevor ich ihm antwortete.
"Ich bin mit Kat hier. Darauf hättest du kommen können, wenn du vernünftig nachgedacht hättest."
"Katherine? Du bist doch völlig verrückt geworden. Ich habe dir ja Zeit gegeben, um eine Nacht drüber zu schlafen, aber du kannst es unmöglich ernst meinen, dass du bei ihr leben willst!"
Fassungslos sah ich meinen Zwillingsbruder an und unterdrückte den Impuls, ihn zu schlagen. "Du hast mir Zeit gegeben? Das soll doch wohl ein Witz sein! Du hast Mason umgebracht! Ihn umgebracht, Damon. Du wusstest genau, dass er mein Freund war, aber du hast ihn umgebracht."
Kurz wich er ein wenig zurück, als hätte er nicht gewusst, dass ich davon schon erfahren hatte. "Ich weiß nicht, was Katherine mit ihm vorgehabt hätte, aber er wäre vermutlich eh gestorben. Sei doch ehrlich, Emily, Katherine hat ihm etwas vorgemacht. Sie hat ihn ganz sicher nicht geliebt. Warum auch immer sie ihn gebraucht hat, es wäre für ihn nicht gerade angenehm geworden. Wahrscheinlich habe ich ihm sogar einen Gefallen getan."
"Weißt du was? Du hast sogar recht. Kat hatte etwas mit ihm vor, und ich weiß auch, was das war. Aber sie hatte mir längst versprochen, dass sie Mason nichts tun würde. Weil sie wusste, dass ich ihn mochte. Kat hat so viel mehr auf meine Wünsche geachtet als du es je könntest. Du denkst, du wärst besser als sie, aber das bist du nicht. Hast du noch nie darüber nachgedacht, dass Kat hier nicht die Böse ist, sondern du?"
"Katherine ist definitiv die Böse hier. Denk nur daran, was sie uns angetan hat. Nur wegen ihr sind wir gestorben!"
"Du hast doch keine Ahnung, was du da redest. Weißt du denn nicht mehr, wie es mir ging, als Kat zu uns kam? Ich lag im Sterben, Damon. Indem sie mir ihr Blut gegeben hat, hat sie mir das Leben gerettet. Du selbst wolltest es doch auch nicht anders, ich weiß, dass du ihr Blut sogar freiwillig getrunken hast. Du hast sie geliebt, ebenso wie Stefan. Es ist nicht ihre Schuld, dass ihr euch beide in sie verliebt habt. Und ganz sicher ist es nicht ihre Schuld, dass wir alles getan haben, um sie vor unserem Vater zu retten. Sie hatte uns nicht darum gebeten, sie zu befreien. Es war unsere eigene Entscheidung, für sie zu kämpfen, also ist es auch unsere eigene Schuld, dass Vater uns erschossen hat. Nur weil Kat dein fragiles Ego verletzt hat, ist sie nicht gleich böse!"
Damon öffnete den Mund, schüttelte dann aber nur den Kopf. "Es hat keinen Sinn, darüber mit dir zu diskutieren. Sie hat dich schon zu sehr in ihrem Bann. Du bist genauso wie ich damals, du kannst nicht mehr klar denken. Aber mach dir keine Sorgen, ich werde nicht zulassen, dass sie dir etwas antut."
Und bevor ich auch nur ein einziges Wort sagen konnte, war er verschwunden und ließ mich mit dem unguten Gefühl, dass heute etwas Schlimmes passieren würde, zurück.
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Mysteries - The Story of Emily Salvatore
Fanfiction• Beendet • Sie starb am 25. September 1864. Und am 26. September begann ihr gemeinsames Leben mit Katherine Pierce. Seit diesem Tag hielt sie jeden aus ihrer Familie für tot. Doch jetzt, 150 Jahre später, kehrt sie in ihre Heimatstadt zurück, wo ih...