Chapter 28

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Gähnend wollte ich aufstehen, doch irgendjemand zog mich zurück. Erst da bemerkte ich, dass Damon auch noch neben mir schlief. Mit geschlossenen Augen murmelte er: „Nicht."

„Was? Wieso nicht?"

„Hast du es nicht gehört? Es sind nur Stefan und Elena. Schlaf weiter."

Grinsend sah ich ihn an. Offenbar war Damon immer noch ein Morgenmuffel. „Die eigentliche Frage lautet wohl eher, was du meinst, gehört zu haben? Stefan ist nicht alleine, aber das Geräusch kam nicht von ihm und Elena, sondern von Kat."

Sofort war er hellwach. „Katherine ist hier?", fragte er erschrocken.

„Da ich nicht davon ausgehe, dass Elena sagen würde, dass sie Stef ohne Probleme töten könnte, ja."

Damon wollte beim Wort „töten" sofort aufstehen und zu ihnen rennen, aber dieses Mal war ich es, die ihn zurückhielt.

„Lass sie. Sie wird ihm nichts tun, versprochen."

„Wie kannst du dir da nur so sicher sein?", fragte er mich, lehnte sich aber tatsächlich wieder zurück.

„Sie ist meine Freundin, Damon. Sie hat es mir versprochen und ich glaube ihr. Das nennt man Vertrauen."

„Ach, Emily. Wieso musst du nur so naiv sein?"

„Ich bin nicht naiv.", verteidigte ich sie. „Kat war immer für mich da, wir sind wie Schwestern. Sie bedeutet mir nun einmal viel."

Mein Zwilling seufzte nur und ich fragte ihn, um ihn abzulenken: „Und, was machen wir heute noch so?"

Augenblicklich breitete sich ein Grinsen auf seinem Gesicht aus. „Heute, Schwesterherz, gehen wir auf eine Grillparty bei Jenna."

Kurz überlegte ich, bis es mir wieder einfiel, wer Jenna war. „Das ist doch die Tante von eurer kleinen Doppelgängerin, oder?"

„Sie heißt Elena.", verbesserte er mich genervt und ich lachte. „Hmm, und ich dachte, sie heißt Jenna..."

„Wenn du so weitermachst, nimm ich dich nicht mehr mit.", drohte er.

„Und das sollte mir etwas ausmachen, weil?"

„Weil du Zeit mit deinem geliebten Zwilling verbringen möchtest."

„Na gut. Wieso willst du da überhaupt hin?"

„Oh, ich möchte deinen Kumpel Mason Lockwood kennenlernen.", antwortete er unschuldig.

„Mase kommt auch? Dann komme ich auf jeden Fall mit, irgendeiner muss doch aufpassen, dass ihr euch nicht gegenseitig umbringt. Sonst noch irgendwelche Überraschungsgäste, mit denen ich rechnen muss?"

„Nein. Nur Alaric und Caroline. Und Elena natürlich, aber das ist ja wohl klar."

„Ja, leider."

***Ein paar Stunden später***

„Ja, okay. Sie können dann kommen, sobald Sie alles haben. Auf Wiederhören!"

Ich legte gerade auf, als Damon reinkam.

„Na, wer war das?", fragte er mich.

„Oh, nur irgendein Typ, der mir mein Zimmer hier einrichten wird. Ich habe ihm gerade genauestens erklärt, wie er zu arbeiten hat, da sollte nichts mehr schief gehen."

„Ah, okay. Und, bist du fertig für eine Party bei den Gilberts?"

„Ja, von mir aus können wir los."

Kurze Zeit später standen wir vor dem Haus der Gilberts und Damon schritt wie selbstverständlich einfach durch die Tür.

„Damon!", rief ich ihn leise zurück. „Ich wurde noch nicht hereingebeten!"

„Warte kurz!", befahl er mir und ich verdrehte die Augen. Als ob mir eine andere Wahl bleiben würde.

Es dauerte nicht lange, bis er mit Elena wiederkam, die mich angrinste. Anscheinend gefiel ihr der Gedanke, dass ich auf sie angewiesen war.

„Hallo, Emily. Wieso stehst du denn da draußen?"

„Das weißt du genau."

„Nenne mir einen Grund, warum ich dich hereinbitten sollte!"

„Ich sehe liebenswert und vertrauensvoll aus.", meinte ich sarkastisch.

„Du bist mit Katherine befreundet, wieso sollte ich dir vertrauen?"

„Du spielst mit meinen Brüdern, wieso sollte ich dir vertrauen?", entgegnete ich, bevor ich vernünftiger hinzufügte. „Weißt du Elena, wie du schon ganz richtig erkannt hast, bin ich Kats Freundin und nicht ihr Handlanger. Ich erledige nicht die Drecksarbeit für sie. Sie selbst kann schon längst dieses Haus betreten, genauso wie jeder ihrer kleinen Helfer. Vor mir musst du am wenigsten Angst haben."

„Ich dachte, du hasst mich?"

„Ich dachte, das hätten wir schon geklärt. Bedauerlicherweise liegt meinen Brüdern aus irgendwelchen Gründen sehr viel an dir, weshalb ich deine Familie und dich nicht anrühren darf. Also, lässt du mich jetzt bitte rein?", fragte ich genervt und sie versuchte sich an einem freundlichen Lächeln.

„Ja klar, komm rein."

„Vielen Dank, wie großzügig.", meinte ich ironisch und ging wortlos an ihr vorbei in Richtung Küche. Damon stand dort bereits, was dazu führte, dass zuerst Jenna und dann Alaric an mir vorbeiliefen. Offenbar mochte Elenas Tante meinen Bruder nicht wirklich, aber Alaric mochte Jenna, weshalb er sie nicht alleinlassen wollte.

„Hallo, Miss Sommers!", begrüßte ich sie freundlich. „Ich glaube, wir wurden uns noch gar nicht vorgestellt. Ich bin Emily Salvatore, Damons Zwillingsschwester."

„Oh, hallo, Emily. Nenn mich doch bitte einfach Jenna, sonst fühle ich mich so alt.", lachte sie und ich stimmte ehrlich mit ein. Sie schien wirklich ein freundlicher Mensch zu sein. Ein wenig naiv und unwissend, aber ganz nett.

„Ich geh mal nach meinem Bruder sehen, nicht, dass er wieder was anstellt.", verabschiedete ich mich schnell, und ging in die Küche, wo ich Mason und Damon antraf.

„Ich habe schon viel Gutes von Ihnen gehört.", meinte Mason gerade, woraufhin Damon erwiderte: „Merkwürdig. Ich bin ein Idiot."

„Ach, erzähl keinen Schwachsinn!", schaltete ich mich in das Gespräch ein und begrüßte meinen Freund mit einer kleinen Umarmung. „Hey, Mase!"

„Emily! Ich wusste gar nicht, dass du auch kommst!"

„Naja, irgendjemand muss ja auf meinen Bruder aufpassen.", lachte ich.

Einige Minuten später saßen wir alle im Wohnzimmer der Gilberts und spielten Pictionary. Damon hatte selbstverständlich keine besseren Ideen als Wolfsmetaphern zu malen und ich verdrehte die Augen. War ja klar, dass sowas kommen musste. Die meisten verstanden jedoch nie, was er meinte, sodass nur Mason und ich uns raushielten, während die anderen verzweifelt weiterrieten.

„Der mit dem Wolf tanzt.", löste Mason schließlich irgendwann auf und alle außer Damon und mir sahen ihn erstaunt an. Ich konnte mir das Lachen gerade noch so verkneifen, als Damon grinsend meinte: „Volle Punktzahl. Schon wieder."

„Also, wollen wir jetzt endlich essen?", fragte Jenna, um die merkwürdige Stimmung aufzulockern, die sich ergeben hatte und wir gingen alle wieder zurück in die Küche und setzten uns dort wieder hin.

Mysteries - The Story of Emily SalvatoreWo Geschichten leben. Entdecke jetzt