Chapter 61 - Ende der Lesenacht

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"Elena? Wenn du dich entschuldigen willst, nur zu." Damons Worte überraschten mich. Kat stand, immer noch als Elena verkleidet, vor ihm vor der Tür, während ich im Schatten der Wand stand, wo mein Bruder mich nicht sehen konnte. Kat hatte darauf bestanden, sich Damon erst alleine zu zeigen. Sie wollte sehen, wie gut sie sich mittlerweile als Elena ausgeben konnte. Wie es aussah, war ihre Elena-Imitation schon ziemlich gut.

"Jetzt schon Ärger im Paradies?", fragte sie und bei ihrem Grinsen wurde auch meinem Zwilling klar, dass das vor ihm nicht Elena war.

"Katherine. Was machst du hier?"

"Ich hatte Sehnsucht nach dir", antwortete sie spöttisch und ich verdrehte leicht die Augen. Damon ging darauf jedoch gar nicht erst ein.

"Wo hast du denn meine Schwester gelassen?"

Ich lächelte leicht, als er zumindest nach mir fragte und trat dann aus dem Schatten hervor. "Hallo, Damon." Ich war mir nicht sicher, wie er reagieren würde, mich hier zu sehen, aber ich hatte nicht damit gerechnet, dass er mich in den Arm nehmen würde. Ihm schien es sogar egal zu sein, dass Kat neben mir stand.

"Du lebst ja doch noch", bemerkte er und sah mich grinsend an. "Ich habe schon fast gedacht, dass Katherine dich mittlerweile auf dem Weg zurückgelassen hat, um Klaus auf eine falsche Fährte zu locken und du dich deswegen nicht meldest."

"Damon..." Ich sah ihn böse an, aber er hob schon die Hände.

"Schon klar, keine Witze über die fiese Doppelgängerin. Lass uns doch einfach sagen, dass wir das Thema auf den Nicht-ansprechen-Stapel legen."

Fragend sah mein Zwilling mir in die Augen und ich seufzte leise. Ich wusste, das war die beste Entschuldigung, die ich von ihm erwarten konnte. Er bereute es nicht, was er zu mir gesagt hatte. Er wusste nicht einmal, dass es falsch war. Aber wenn er versprach, nicht wieder damit anzufangen, konnte ich damit leben. Letztendlich hatte er mich ja nur beschützen wollen. Er konnte ja nicht wissen, dass er mich vor Kat nicht beschützen musste. Und dass er mir dieses Zugeständnis machte, nicht wieder damit anzufangen, über Kat zu reden, war ein Kompromiss, mit dem ich leben konnte.

"Das klingt gut", antwortete ich also und lächelte meinen Zwilling leicht an. Ich würde einfach vergessen, was er gesagt hatte. Das war Vergangenheit. Ich konnte ja eh nicht für immer wütend auf ihn sein, das war für einen Vampir einfach eine viel zu lange Zeitspanne.

"Also, was macht ihr beiden hier? Ich dachte, ihr wärt auf einem ganz anderen Kontinent, um vor Klaus wegzukommen."

"Tja, da hast du wohl falsch gedacht. Wir waren bei Stefan. Ich habe mit ihm geredet, Damon. Und vielleicht haben wir sogar eine Möglichkeit gefunden, wie man Klaus töten kann. Interesse, Mystic Falls für einige Zeit zu verlassen?"

"Ja."

"Wir können dir nicht mehr verraten, weil... Warte, hast du gerade Ja gesagt?" Überrascht sah ich meinen Bruder an. Ich hatte gedacht, dass ich mehr Überzeugungskunst brauchte, um ihn dazu zu bringen, die Stadt mit uns zu verlassen.

"Ja, habe ich. Elena und ich haben gerade... ein paar Probleme. Jetzt, wo Stefan nicht mehr da ist, will sie mich zu ihm machen, und ich habe da keine Lust drauf. Ihr kommt wie gerufen, ein wenig Abstand zu dieser Stadt wird mir sicherlich gut tun."

Unwillkürlich gingen mir Kats Worte durch den Kopf, von dem Abend, als Damon und ich unseren Streit hatten.

Elena kann ihn niemals so lieben, weil sie ihn zu jemand anderem machen will als er ist. Er hat noch nie erfahren, wie es ist, wenn man alles an jemandem liebt.

Kat war wirklich erschreckend gut darin, die Menschen um sie herum zu verstehen. Ich hatte sogar Mitleid mit Damon. Es war nicht gerecht, dass ich diese Liebe mit Katherine erleben durfte, während sie ihm verwehrt war. Elena war nicht gut für ihn und jetzt konnte ich sogar verstehen, warum Damon so ausgerastet war, als er von Kat und mir erfahren hatte. Ich würde Damon ja selbst am liebsten anschreien, um ihm zu erklären, dass Elena ihn nur verletzen würde und er sich nicht auf sie einlassen sollte.

"Also begleitest du uns?", fragte ich lächelnd nach.

"Ja, das werde ich. Ihr könnt mir auf dem Weg erklären, was der Plan ist."

Das war das letzte Kapitel der Lesenacht. Es hat mir wirklich viel Spaß gemacht, vielen Dank :)

Mysteries - The Story of Emily SalvatoreWo Geschichten leben. Entdecke jetzt