Chapter 26

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Tatsächlich war die Fahrt bis zur Duke-Universität so lange wie ich es mir nie hätte vorstellen können. Die meiste Zeit schwiegen wir uns einfach nur an, wenn Damon nicht gerade Elena provozieren wollte und Alaric dann immer den Retter in der Not spielte und sie verteidigte. Niemand außer mir schien zu verstehen, dass Damon das nur tat, um die Fahrt wenigstens ein bisschen interessanter zu machen. Da wir aber dadurch immer wieder darüber redeten, ob Damon jetzt den Ring an Jeremys Finger gesehen hatte oder nicht, war die Stimmung bei unserer Ankunft definitiv im Keller.

Wir folgten Alaric, der gerade eine junge braunhaarige Frau begrüßte.

„Hallo, mein Name ist Alaric Saltzman, wir hatten telefoniert."

„Ah ja. Hallo, mein Name ist Vanessa Monroe.", erwiderte sie und sah fragend zu Elena, Damon und mir, bis Alaric erklärte: „Oh, das sind Freunde von mir. Es macht ihnen doch hoffentlich nichts aus, dass sie mitgekommen sind?"

„Nein, ganz und gar nicht." Mit einem letzten komischen Blick auf uns drehte sie sich um. „Folgt mir einfach." Irgendetwas an dieser Vanessa kam mir merkwürdig vor, aber ich konnte einfach nicht herausfinden, was. Es sah beinahe so aus, als ob sie uns erkennen würde, aber vielleicht wurde ich auch einfach nur paranoid.

„Das ist Isobels Arbeitszimmer. Sie können sich ihre Unterlagen gerne ansehen.", meinte sie und wir machten uns sofort an die Arbeit. Nach ein paar Sekunden drehte ich mich um, als mein Bruder mich leise fragte: „Kam sie dir auch irgendwie... merkwürdig vor?"

Unauffällig nickte ich und sah mich im Raum um, als mir etwas auffiel. „Ähm, Leute? Wo ist sie hin?"

Gerade als ich diese Frage gestellt hatte, stand sie plötzlich in der Tür und zielte mit einer Armbrust auf Elena. Sie wollte gerade den Holzpfeil auf sie abschießen, als Damon das auch bemerkte und in einem Sekundenbruchteil vor ihr stand und den Pfeil so mit dem Rücken abfing. Idiot, all unsere Probleme hätten mit diesem einen Schuss beendet sein können.

Sofort war ich bei ihm, als er vor der kleinen Doppelgängerin zusammenbrach. Aus den Augenwinkeln sah ich, wie Alaric Vanessa die Armbrust abnahm und sie an der Wand festhielt. „Verdammt, Damon, was machst du nur für Sachen?", fluchte ich leise vor mich hin. Erleichtert atmete ich aus, als ich sah, dass der Pfeil sein Herz nicht einmal streifen konnte. Eine gute Schützin war Vanessa wirklich nicht.

„Damon und Emily Salvatore sind 1864 gestorben, genauso wie Katherine Pierce! Es ist unmöglich, dass die drei noch leben!", erklärte die kleine Studentin gerade hinter mir.

Langsam drehte ich mich um und zeigte ihr mein Vampirgesicht. Sie wusste eh schon, was ich war. „Ach, tatsächlich?"

„Ihr seid wirklich Vampire!", schrie sie erschrocken, verstummte aber, sobald ich bedrohlich auf sie zuging.

„Ich dachte, das wüsstest du schon. Schließlich hast du gerade fast meinen Zwillingsbruder mit einem Holzpfeil getötet! Weißt du, ich kann es gar nicht leiden, wenn ihn jemand verletzt."

„Emily...", meinte Alaric warnend und stellte sich vor sie. „Lass sie in Ruhe, es ist doch alles gut gegangen."

Meine Vampirzüge verschwanden sofort, als ich ihn ansah und seufzte. „Dieses eine Mal!", warnte ich sie und drehte mich wieder zu meinem Bruder um. Elena war gerade dabei, den Pfeil aus ihm herauszuziehen und Damon beschwerte sich, dass sie nicht so lange zögern sollte, weil ihm das nur noch mehr wehtat. Wirklich Mitleid hatte ich nicht mit ihm, ich wusste, er würde wieder heilen und außerdem war er selber schuld. Er hätte sich ja nicht vor sie stellen müssen und er beschwerte sich eh nur, damit Elena Schuldgefühle bekam. Trotzdem zog ich den Doppelgänger von meinem Bruder weg, als sie endlich den Pfeil rausziehen wollte. Sie würde ihn mit ihren ungeschickten Händen nur noch mehr verletzen. Sanft, aber schnell, zog ich selbst das tödliche Holz aus seinem Rücken und er grinste mich dankend an, bevor er sich ebenfalls zu Vanessa umdrehte. „Also, wieso wolltest du Elena töten?"

„Elena?", fragte sie verwirrt. „Aber Katherine..."

„Sie ist nicht Katherine.", antwortete ich schlicht und fügte gedanklich ein „Leider" hinzu.

„Mein Name ist Elena Gilbert, ich bin die Tochter von Isobel und eine Nachfahrin von Katherine.", stellte sie sich selbst vor.

„Oh, tut mir leid, dass ich dich verwechselt habe."

„Schon gut.", antwortete sie und ich widerstand dem Drang, „Nein!" zu schreien. Mein Bruder wäre gerade fast für sie gestorben und statt sich zu bedanken, tat sie so, als wäre nichts gewesen. Miststück.

„Hast du vielleicht irgendwelche Aufzeichnungen, warum Katherine und ich genau gleich aussehen?"

„Nein, wir haben nichts mehr über Katherine, tut mir leid. Ich weiß nur, dass es Doppelgänger mit und das die meisten von ihnen, der Person, die ihnen ähnlich sieht, das Leben ruinieren wollen. Hoffe einfach, dass du Katherine niemals sehen wirst."

Trocken lachte ich und wandte mich wieder den Büchern zu. So wie es aussah, hatte Vanessa keine Ahnung von Doppelgängern. Kat quälte Elena nicht, weil sie so aussah wie sie, sondern weil sie damit ihre Freiheit bei Klaus erkaufen wollte. Mit halbem Ohr hörte ich zu, wie die Studentin ihnen ihr Halbwissen mitteilte, bevor sich die vier auch den Büchern widmeten, um mehr über Werwölfe herauszufinden. Plötzlich fiel mein Blick auf ein mir sehr bekanntes Buch mit dem Titel Petrova. Kat kam ursprünglich aus Bulgarien, wie sie mir erzählt hatte, und wurde unter dem Namen Katerina Petrova geboren. Dieses Buch enthielt ihre Lebensgeschichte. Das wusste ich, weil Damon und ich, als wir noch Menschen waren, uns über Kat informiert hatten. Wir beide kannten ihre Lebensgeschichte, auch wenn ich deutlich mehr wusste als Damon und ich ging leise zu ihm, um ihm das Buch zu zeigen.

„Petrova...", murmelte er. „Was soll ich mit der Familiengeschichte von Katherine? Wir beide haben dieses Buch gelesen, da steht nur drin, wie sie von ihren Eltern verbannt wurde und dass sie schließlich alle starben."

„Ja, aber ich bin mir sicher, Elena wird das interessieren. Ich kann sie zwar nicht leiden, aber du kannst ihr damit einen Gefallen tun, dann wird es ihr mit Sicherheit leichter fallen, dir zu verzeihen."

„Ok. Danke."


Frohes neues Jahr euch allen ♡

Mysteries - The Story of Emily SalvatoreWo Geschichten leben. Entdecke jetzt