„Ich... Ich habe keine Ahnung.", gab meine beste Freundin leise zu. „Ich habe mir noch nie wirklich Gedanken darüber gemacht, was passieren würde. Bisher sah es nie wirklich so aus, als ob ich eine Chance hätte, ihn wiederzubekommen, also habe ich mir auch keine großen Gedanken über die Zukunft gemacht. Ich habe Klaus einfach verdrängt... Irgendwann würde ich wohl wieder vor ihm fliehen müssen und dann würde ich einfach hoffen, dass Stefan mich genug liebt, um mitzukommen. Vermutlich wird es niemals so sein. Er hat hier viel zu viel, was ihn hier halten würde. Also würde ich ihn wohl verlieren. Aber ich glaube, dass es gar nicht erst so weit kommen wird. Dass der Deal mit Klaus funktionieren wird. Nichts will er mehr als seinen Fluch zu brechen, und wenn ich ihm alles dafür liefere, wird er gnädig sein und mich und somit auch Stefan in Ruhe zu lassen."
„Ich hoffe es.", murmelte ich. „Brauchst du eigentlich noch irgendwelche Hilfe von mir? Ich fange langsam an, mich furchtbar zu langweilen. Außer meinen Bruder zu erziehen, habe ich hier überhaupt keine Aufgaben mehr.", beschwere ich mich und grinse sie leicht an.
„Nein, eigentlich nicht. Ich habe einen Doppelgänger, einen Vampir, eine Hexe und sobald ich irgendwie dafür gesorgt habe, dass Tyler Lockwood den Fluch auslöst, auch einen Werwolf. Ich hatte ja schon einen, aber mit dem musstest du dich ja unbedingt anfreunden. Eigentlich warte ich also nur noch auf den Vollmond und auf die passende Gelegenheit, Klaus eine Nachricht zukommen zu lassen."
„Du bist übrigens ja auch die beste Freundin, weil du im Gegensatz zu meinem Bruder auf meine Gefühle achtest und Mase nicht sterben lassen wirst.", meinte ich schief grinsend.
„Ja, ich weiß.", antwortete Kat nur eingebildet und ich lachte wieder leise.
„Also schön, du hast also wenigstens einen Plan für die nächste Zeit. Und was mache ich jetzt morgen den ganzen Tag?"
„Damon verprügeln, weil er Mason umbringen wollte?", schlug Kat lachend vor.
„Ja, du hast Recht. Das klingt sogar nach einem ziemlich guten Plan.", grinste ich zurück.
„Na also. Ich gehe jetzt jedenfalls noch in den Grill, ein bisschen Druck bei dem kleinen Vampirblondie machen. Sie sollte Elena von hier fernhalten und hat nicht einmal das geschafft. Man sollte meinen, dass diese Caroline wenigstens etwas auf die Reihe kriegen würde... Vielleicht ärgere ich deinen Zwilling auch noch ein bisschen, mal sehen. Hast du Lust, mitzukommen?"
„Nein, aber danke. Ich warte lieber hier auf Damon, um ihn überraschen zu können.", antwortete ich leicht grinsend.
„Okay, bis dann, Süße. Und viel Spaß!"
„Gleichfalls!"
„Den werde ich haben."
Mit diesen Worten war meine beste Freundin auch schon aus meinem Zimmer verschwunden und ich lehnte mich zurück. Langsam schloss ich die Augen, und obwohl ich eigentlich wach bleiben wollte, bis mein idiotischer Zwillingsbruder wieder zurück war, war ich schon kurz darauf eingeschlafen.
Am nächsten Morgen wachte ich schon ziemlich früh auf, vor allen anderen in diesem Haus, wie ich an dem regelmäßigen Atmen aus den Zimmern meiner Brüder hören konnte. Sofort stand ich leise auf und machte mich schnell fertig, bevor ich lautlos in das Zimmer meines Zwillings schlich. Er sah so friedlich aus, während er schlief, aber ich wusste, dass das nicht wirklich so war. Er wollte meinen besten Freund umbringen, ohne Rücksicht auf meine Gefühle, und das würde er bereuen. Er hatte mich damit verletzt und das würde er jetzt auch zu spüren kriegen. Mit einem Sprung kniete ich auf seiner Brust und drückte ihn mit einer Hand, die seinen Hals umschlossen hatte, ins Bett, während ich mit der anderen seine Arme über seinem Kopf festhielt.
Sofort riss er die Augen auf und wollte sich befreien, aber ich war viel zu wütend, um ihn gehen zu lassen.
„Emily! Was soll das?", fragte er aufgebracht, als er mich endlich erkannte.
„Du bist ein Arschloch, Damon Salvatore! Dachtest du, ich würde es dir einfach so verzeihen, wenn du meinen besten Freund umbringst?", schrie ich wütend.
„Beruhige dich mal, ich habe ihn doch gar nicht umgebracht!", rief er zurück.
„Aber du wolltest es! Du hättest es geschafft, wenn du nicht zu dumm dazu gewesen wärst! Du hättest ohne zu zögern meinen besten Freund umgebracht, ohne einen wirklichen Grund und ohne auf meine Gefühle zu achten!"
„Ohne Grund?!", wiederholte er spottend. „Mason wollte uns umbringen!"
„Er hatte keine Kontrolle über sich! Aber er hat sich entschuldigt und versprochen, dass das nicht wieder vorkommen wird. Jetzt ist das aber vorbei, es gibt keinen Frieden mehr. Du hast alles ruiniert, Damon!"
„Na und? Das ist mir doch egal. Er kann uns nichts anhaben, vor dem nächsten Vollmond wird er tot sein."
Sofort verengten sich meine Augen und ich sah ihn wütend an, bevor ich meine Hand von seinen Armen löste und ihn mit voller Kraft ins Gesicht schlug. Ich hörte das Knacken seiner Knochen, als seine Nase brach, aber das war mir egal. Er hatte es verdient.
„Mason wird nicht sterben. Und wenn ich dafür gegen dich kämpfen muss, um ihn zu beschützen, werde ich das tun.", sagte ich leise und ließ ihn dann gehen.
„Du hast meine Nase gebrochen!", rief mein Zwilling nur überrascht auf. Ehrlich? Das war sein einziges Problem?
„Und du mein Herz.", antwortete ich nur leise, bevor ich mich umdrehte und ohne ein weiteres Wort aus seinem Zimmer verschwand. Vielleicht war das jetzt ein bisschen dramatisch, aber es war die Wahrheit. Ich hatte gedacht, dass ich Damon immer vertrauen könnte, und dass er mich nie verletzen würde. Ich war mir so sicher gewesen, dass er nie etwas tun könnte, was mir wehtat. Aber er hatte mich vom Gegenteil überzeugt. Er hatte sich wirklich verändert, genauso wie ich auch. Doch die vielen Jahre, die er von mir getrennt gewesen war, hatten anscheinend noch mehr verändert, als ich dachte. Ich bedeutete ihm einfach nicht mehr so viel wie früher. Und deswegen zerbrach definitiv ein Teil von meinem Herzen.
DU LIEST GERADE
Mysteries - The Story of Emily Salvatore
Fanfiction• Beendet • Sie starb am 25. September 1864. Und am 26. September begann ihr gemeinsames Leben mit Katherine Pierce. Seit diesem Tag hielt sie jeden aus ihrer Familie für tot. Doch jetzt, 150 Jahre später, kehrt sie in ihre Heimatstadt zurück, wo ih...