"Du hast ihm also echt gesagt, dass du bereit bist, das alles zu vergessen? Das ist beeindruckend." Kat sah mich grinsend von der Seite an und ich lächelte schief zurück.
Leise, damit die anderen Gäste im Mystic Grill uns nicht hörten, antwortete ich: "Na ja, er ist mein Bruder. Und ich habe ihn so lange schon vermisst. Ich konnte ihn nicht einfach so wieder fortschicken. Aber es tut mir trotzdem leid, dass ich nur wegen diesem Gespräch nicht bei der Sache war..."
"Mach dir keine Vorwürfe. Du hättest Qetsiyah auch nicht aufhalten können. Sie hat mir versprochen, mir zu helfen, nur um sich direkt danach umzubringen. Damit hätte niemand rechnen können."
Leise seufzte ich auf und bestellte bei Matt einen neuen Drink. "Wir werden schon einen anderen Weg finden. Qetsiyah war ja erst unsere erste grobe Idee, es wird jemand anderen geben, der uns helfen kann."
"Ich weiß, du bist fest davon überzeugt, dass wir einen Ausweg finden, aber... Vielleicht ist es für mich einfach an der Zeit. Ich hatte ein langes Leben, ich habe meine Tochter und meine große Liebe gefunden. Du solltest dich langsam mit dem Gedanken abfinden, dass wir dieses Mal wohl keine Lösung haben."
Normalerweise hätte es mich zum Lächeln gebracht, dass sie mich ihre große Liebe nannte, aber ihre Worte machten mir furchtbare Angst. Sie klang so, als ob sie sich schon lange aufgegeben hätte. "Sag so etwas nicht. Du bist Katherine Pierce, du findest immer eine Lösung." Nicht bereit, weiter mit Kat darüber zu diskutieren, drehte ich mich genervt zu Matt. "Hey, hatte ich nicht gerade einen Drink bestellt? Vielleicht solltest du aufhören, diese schlechte bulgarische Sitcom zu schauen und lieber ein bisschen arbeiten!"
Erschrocken sah Matt zu mir und musterte uns beide dann nachdenklich. "Das ist bulgarisch? Könnt ihr das übersetzen?"
"Ich habe nur ein paar Monate versucht, ein wenig von Kat zu lernen, aber selbst ich verstehe, was sie da sagen. Was guckst du dir denn da an?"
Widerwillig reichte Matt uns sein Handy rüber und ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Er musste wirklich verzweifelt sein, wenn er uns um Hilfe bat. Neugierig sah ich mir das Video an. Es zeigte Matt, der schlief und dann von irgendwem angerufen wurde. Für eine Sekunde wurden seine Augen schwarz und danach fing er an zu grinsen. Nur dass er irgendwie nicht mehr wie er selbst aussah.
"Was ist das denn? Das sieht ja aus, als wärst du von irgendwem besessen", bemerkte ich.
"Genau das ist er auch", antwortete Kat und sah bedeutungsvoll zu mir. "In ihm steckt ein Traveller-Passagier."
"So sieht ein Traveller-Passagier aus?" Überrascht sah ich meine Freundin an. "Wieso haben die Traveller Interesse an jemandem wie Matt? Denkst du..." Ich beendete meine Frage nicht, aber Kat wusste eh, was ich meinte. Sie hatte mir einmal erzählt, dass ihr eigener Vater ein Traveller war. Traveller konnten bestimmte Zaubersprüche sprechen und hatten die nervige Angewohnheit, ihren Geist in die Körper anderer Menschen zu verpflanzen und diese als Passagier zu kontrollieren. Dass ein Traveller jetzt hier in Mystic Falls war, könnte durchaus mit Kat zusammenhängen. Kats Nicken zeigte mir, dass auch sie darauf gekommen war.
"Entschuldigt, aber... Was zur Hölle hat das zu bedeuten?", fragte Matt und Kat grinste ihn leicht an.
"Das bedeutet, dass du gerade interessant geworden bist. Dieser Traveller ist in deinem Kopf und ich würde wirklich gerne wissen, was er dort zu suchen hat."
"Na ja, er hat gesagt, ich soll auf dieses Messer aufpassen." Verstohlen sah Matt sich um, bevor er ein Messer unter seiner Schürze hervorholte. Er war offenbar nicht sehr gut darin, dieses Messer zu verstecken.
Ein kurzer Blick zu Kat sagte mir, dass es tatsächlich das war, was ich vermutete. Das Traveller-Messer. Die einzige Waffe, mit der man einen Passagier umbringen konnte, ohne dabei den Wirt zu verletzen.
"Weißt du, wer dir diesen Traveller eingepflanzt haben könnte?"
"Das war dann wohl ich." Überrascht drehte ich mich zu Nadia um, die sich unbemerkt neben uns gesetzt hatte. Seit Kat ihr gesagt hatte, sie wollte keine Zeit mit ihrer Tochter verbringen, hatten wir sie nicht mehr gesehen.
"Ah, meine liebste Tochter. Wie geht es dir?", fragte Kat, woraufhin Nadia leicht die Augen verdrehte.
"Du bist zu nett. Was willst du von mir?"
"Ach, nichts... Ich würde nur gerne mal mit deinem Traveller-Freund reden und ihn fragen, was er hier will."
Nadia seufzte leise auf, führte uns und Matt aber zu meinem Überraschen nach hinten in einen Lagerraum. Offenbar war sie sehr verzweifelt und würde alles tun, um ein wenig Zeit mit ihrer Mutter zu verbringen. Irgendwie tat sie mir leid. Diese Gedanken verdrängte ich aber, als Nadia einige Worte zu Matt sagte und sich dessen Augen wieder schwarz verfärbten.
"Nadia, was machst du hier?", fragte Matt mit einer Stimmlange, die so gar nicht mehr nach Matt klang.
"Die eigentliche Frage ist doch, was du hier machst, Gregor", antwortete Nadia leise. "Ich habe dich doch nur in Matt gesteckt, damit du mir helfen kannst, Katherine zu finden. Und ich habe sie gefunden. Wieso bist du also immer noch in ihm?"
"Tut mir leid, Nadia, aber du bist nicht die einzige, die Katherine finden wollte. Die Traveller haben ein eigenes Interesse daran. Es war mein Auftrag, sie zu töten." Sein Blick fiel auf Kat, die immer noch das Traveller-Messer in der Hand hielt und ich stellte mich sofort vor sie.
"Denk nicht mal dran", knurrte ich leise und er wandte sich schnell wieder Nadia zu, die ihn verletzt ansah.
"Was? Du wolltest sie umbringen? Aber was ist mit mir? Was ist mit uns? War das etwa auch nur Teil von deinem Auftrag?"
Matt - oder eher Gregor - antwortete nicht, aber das war Antwort genug. Autsch, das musste wehtun. Bevor noch irgendjemand etwas sagen konnte, trat Kat hinter mir hervor und stieß das Messer direkt in Matts Bauch.
"Nein!" Schockiert schrie Nadia auf und hielt Matt fest, damit er nicht umkippen konnte. "Gregor, bleib bei mir!" Doch ihre Rufe brachten nichts, es war schon zu spät. Matts Augen verfärbten sich schwarz und wurden dann wieder ganz normal. Gregor war tot.
Wütend drehte sich Nadia zu ihrer Mutter um. "Wie konntest du das nur tun?"
"Vielleicht wollte ich dich ja vor ihm beschützen. Nenn es einen spontanen Anflug mütterlicher Liebe", grinste Kat.
"Mütterliche Liebe? Oh nein, die einzige, die du beschützen willst, bist du selbst. Aber ich habe schon verstanden. Ich hoffe, du bist zufrieden, wenn du irgendwann ganz alleine auf einem mickrigen Totenbett stirbst und dir klar wird, dass dich niemand je lieben könnte."
Aufgebracht stürmte Nadia davon und ließ uns mit dem bewusstlosen Matt alleine.
"War das wirklich nötig?", fragte ich meine Freundin leise.
"Ja, das war es. Sie hätte mich sonst nie aufgegeben. Sie hat das gebraucht. Es ist besser, wenn sie mich hasst. Aber ich würde jetzt trotzdem einfach gerne ein wenig allein sein, okay?"
"Ja, natürlich. Nimm dir alle Zeit, die du brauchst. Ich erkläre Matt alles, wenn er wieder aufwacht."
Kat schenkte mir eines ihrer ehrlichen Lächeln und küsste mich dann kurz sanft. "Danke. Ich liebe dich, Emily."
Ich wurde überzeugt, dass ab jetzt jeden Tag zwei neue Kapitel kommen, bis die Story zu Ende ist. Wenn ihr aber jetzt schon nach einer neuer TVD FF sucht, kommt jetzt ein bisschen Werbung für "Just a little bite" von Beeecci
Die FF ist vom Stil her zwar etwas anders als diese hier, aber dafür mindestens genauso gut und um einiges lustiger. Sie geht um Damon und wie sein Leben verlaufen wäre, wenn er Stefan nicht kennen würde (Spoiler: Damons innere Stimme ist das lustigste, was ich jemals gelesen habe und lesen werde)
Außerdem wird Beeecci vermutlich nur weiterschreiben, wenn ganz viele Leute kommentieren, und da ich die Geschichte selbst unbedingt weiterlesen möchte: LEST SIE UND KOMMENTIERT GANZ FLEIßIG! 💕😅
Ab jetzt kommt auch keine nervige Werbung mehr, danke 😅
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Mysteries - The Story of Emily Salvatore
Fanfiction• Beendet • Sie starb am 25. September 1864. Und am 26. September begann ihr gemeinsames Leben mit Katherine Pierce. Seit diesem Tag hielt sie jeden aus ihrer Familie für tot. Doch jetzt, 150 Jahre später, kehrt sie in ihre Heimatstadt zurück, wo ih...