„Tadaa!" Übertrieben schwungvoll öffnete Damon eine Tür und als ich das Zimmer sah, schrie ich schockiert auf.
„Du Idiot! In so einem Zimmer werde ich ganz bestimmt NICHT leben!"
„Wieso denn nicht? Gefällt es meiner kleinen Schwester etwa nicht?"
„Erstens, bist du nur drei Minuten älter als ich und zweitens... Das Zimmer ist grauenhaft!"
„Merkwürdig. Dabei hat Elena es doch extra mit ihren Freundinnen eingerichtet, damit das Haus nicht mehr so, ich zitiere, „furchtbar dunkel" ist. Angeblich macht das depressiv."
„Damon, es ist mir scheißegal, wer das Zimmer eingerichtet hat und wieviel Arbeit das war, ich werde auf gar keinen Fall hier wohnen! Eher schlafe ich unten auf der Couch."
Mit verschränkten Armen sah ich mich in dem Zimmer um. Es war das komplette Gegenteil von Damons Zimmer. Die schönen Holzvertäfelungen waren abgenommen und durch hässliche weiße Tapeten mit violettem Blümchenmuster ersetzt worden, das dunkle Parkett konnte man unter dem hellrosa Teppich kaum noch sehen und die weißen Möbel und Vorhänge ruinierten das Zimmer endgültig. Von der kitschigen, rosa Bettdecke und den lila-weißen Stehlampen wollte ich gar nicht erst anfangen...
„In diesem Horrorzimmer werde ich niemals schlafen.", verkündete ich.
„Hmm, ich dachte, das würde meiner kleinen Prinzessin gefallen."
Ich wusste, dass er das nicht ernst meinte, schließlich wusste er genau, dass ich rosa noch nie mochte. „Deine kleine Prinzessin ist aber leider weder klein noch prinzessinnenhaft, also zeig mir gefälligst ein anderes Zimmer!"
Er lachte nur und sah auf mich herab, bis ich seufzte und sagte: „Na gut, klein bin ich vielleicht wirklich, aber du weißt genau, dass dieses Zimmer der Horror für mich ist."
„Also schön, komm mit. Wir haben fünf freie Schlafzimmer, ich bin mir sicher, dass dir eines davon gefallen wird."
„Geht doch."
Als ich das nächste Zimmer sah, schaute ich sofort wieder zu Damon, der breit grinste. Ich strafte ihn mit einem wütenden Blick von mir. „Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?"
Das Zimmer war zwar besser als das andere, aber es war immer nur weitestgehend in Weiß gehalten. Wieso quälte mein Bruder mich so?
Bei seiner kleinen Führung durch das Haus wurden die Zimmer zwar immer besser, aber ich schlug immer wieder meinen Kopf gegen die Wand.
Als wir in allen Zimmern gewesen waren, sah Damon mich abwartend an. „Und, in welchem willst du wohnen?"
„In keinem.", antwortete ich tonlos. „Sie sind alle grauenhaft. Selbst das dunkelste Zimmer ist noch strahlend weiß. Das Haus hier ist bestimmt 100 Jahre alt, wieso sind die freien Räume hier also alle so hell und offen? Das ist doch furchtbar!"
„Tja, Schwesterherz. Wir befinden uns nun mal in der Salvatore-Pension, was heißt, dass hier Gäste übernachtet haben. Und die meisten Menschen mögen nun einmal hell und offen, weshalb unser lieber Nachfahre Zach Salvatore fast alle Zimmer renovieren lassen hat, außer sein eigenes und sein Arbeitszimmer, in dem Stefan wohnt."
„Du willst mich umbringen, oder?", fragte ich gequält. Ich wusste, dass ich in keinem dieser Zimmer jemals wirklich entspannen könnte. Ich war ein Vampir, ein Geschöpf der Nacht, ein Killer im Dunkeln und das vertrug sich überhaupt nicht mit hellen Räumen und Blümchenmustern.
„Nein, Schwesterherz, dann würde ich dich im Keller unterbringen, wo wir Eisenkraut anpflanzen."
„Ganz ehrlich? Da schlafe ich lieber als in einem von diesen grauenhaften Mädchenzimmern."
Damon lachte nur und schlug mir vor: „Also schön, du darfst ein Zimmer ganz nach deinem Geschmack gestalten und bis es fertig ist, schläfst du erstmal bei mir, okay?"
Zufrieden lächelte ich ihn an. „Jap, das klingt gut. Ich könnte natürlich auch bei Kat..."
„Vergiss es. Du schläfst hier."
Ich verdrehte die Augen. „Jaja, schon gut. Ich geh mal kurz telefonieren, ja?"
„Klar." Trotzdem machte er keine Anstalten, zu gehen.
„Damon? Allein. Ich will mit Kat reden und das geht dich nichts an."
„Oh, ich denke schon, dass mich das was angeht."
Ich sah ihn einfach nur wortlos an, bis er verstand, dass es mir wirklich ernst war und sich geschlagen gab. „Also gut, ich gehe dann wohl mal duschen."
„Danke, Damon!", rief ich ihm hinterher. Er blieb mir jedoch eine Antwort schuldig.
„Hey, Kat.", begrüßte ich meine beste Freundin am Telefon.
„Emily! Schön, auch mal wieder was von dir zu hören. Wo bist du?"
„Ich? Ich bin in der Salvatore-Pension. Damon hat mich dazu gezwungen, hierher zu ziehen, tut mir leid."
„Schon in Ordnung, ich denke, ich komme auch gleich vorbei."
„Na gut. Aber zuerst musst du mir etwas versprechen, Kat."
„Und was?"
„Bitte hör auf, meine Brüder zu verletzen. Besonders Damon. Das hat er nicht verdient."
„Emily..."
„Nein, Kat. Bitte. Versprich mir, dass du aufhörst, mit ihnen zu spielen."
„Ich kann nicht. Tut mir leid, Emily. Aber ich verspreche dir, wenn Damon mich fragt oder versucht, mir eine Chance zu geben, werde ich ihm sagen, dass ich ihn nie geliebt habe und es für mich immer nur Stefan war. Wenn er mir dann immer noch eine Chance geben will, werde ich nicht mehr nein sagen können. Du weißt, ich liebe Stefan zwar mehr, aber auch Damon bedeutet mir etwas. Wenn er also noch etwas von mir will, nachdem ich klar gemacht habe, dass ich mich immer für Stefan entscheiden würde, werde ich ihm diesen Wunsch nicht verwehren."
„Was Besseres kriege ich wahrscheinlich nicht von dir, oder?", seufzte ich.
„Nein. Tut mir leid, Süße."
„Schon in Ordnung. Aber du könntest wenigstens aufhören, die beiden körperlich zu verletzen. Es ist nämlich nicht gerade lustig, wenn du deinen Bruder mit einem Loch im Bauch vorfindest.", meinte ich etwas wütend.
„Ja, das hatte ich auch nicht so geplant. Es hat mich verletzt, als er mir sagte, dass er mich hassen würde und da ist wohl mein Temperament mit mir durchgegangen."
„Okay. Wann kommst du denn?"
„Weiß ich noch nicht, das kann noch ein bisschen dauern. Mason wollte gleich kommen."
„Uh, na dann, viel Spaß.", grinste ich.
„Danke, werde ich haben. Ah, da kommt er ja schon. Bye, Süße."
„Bye, Kat."
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Mysteries - The Story of Emily Salvatore
Fanfic• Beendet • Sie starb am 25. September 1864. Und am 26. September begann ihr gemeinsames Leben mit Katherine Pierce. Seit diesem Tag hielt sie jeden aus ihrer Familie für tot. Doch jetzt, 150 Jahre später, kehrt sie in ihre Heimatstadt zurück, wo ih...