Kapitel 4: 'Carmen und Blake'

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Bild: Gewächshaus der Schule

Wie konnte das sein?

Die Beiden sahen sich noch nicht einmal ähnlich und warum sollte der Bruder einer Frau wie Carmen ein Mehrfachmörder sein? Das machte doch alles keinen Sinn mehr.

"Du musst dich besser benehmen, Blake", ermahnte Carmen ihren kleinen Bruder streng. "Ich darf es sonst wieder aus baden wie immer. Also tu mir bitte den Gefallen und benimm dich so lange du hier in meiner Schule bist."

Ich war immer noch vollkommen perplex.

"Wie kann es sein, dass ihr Geschwister seid?", fragte ich und versuchte die Beide nicht zu sehr an zu starren.

Carmen sah kurz zu Blake. "Du erklärst es ihr nachher", entschied sie und sah uns beide an. "Ihr kommt jetzt erst einmal mit in mein Büro."

Ich nickte und folgte Carmen langsamer.

Es war echt bizarr, dass die beiden Geschwister waren.
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Carmen sah Blake und mich an als hätten wir eine Bank überfallen und das war echt nicht schmeichelhaft.

Blake saß neben mir und hatte beide Arme vor dem Bauch verschränkt. Er schien gerade sehr kooperativ eingestellt.

Carmen saß uns gegen über mit einem ernsten Gesicht und sah uns beide genauso ernst an. Was auch immer sie sagen wollte es würde nichts Gutes sein.

"Ich habe euch beide herbestellt", fing sie an. "Weil es schlechte Neuigkeiten gibt."

Das zu erraten war er nicht schwer gewesen.

"Was ist es?", fragte ich und sah Carmen gespannt, während Blake einfach nur gelangweilt wirkte.

"Es hat sich noch nicht herum gesprochen also seid froh", antwortete Carmen und klang sehr nachdenklich. "Aber es geht bereits das Gerücht um, dass ihr beide wieder etwas verbrochen habt."

Blake stöhnte genervt. "Wie schlimm ist es dieses Mal?", fragte er. "Besteht für mich die Gefahr wieder an die Bullen zu geraten?"

Carmen schüttelte den Kopf. "Es ist eine schulische Sache", erklärte sie uns.

War das jetzt besser oder schlimmer?
Wahrscheinlich schlimmer.
Anders konnte es nicht sein.

"Was genau wird uns in die Schuhe geschoben?", fragte Blake und stützte jetzt den Kopf mit den Händen.

Carmen seufzte und faltete die Hände. "Ihr sollt zusammen ein wichtiges Artefakt gestohlen haben", antwortete sie dann. "Während ihr die Gartenarbeit gemacht habt."

Jetzt sah Blake genervt aus. "Ist das dein Ernst, Carmen?", regte er sich auf. "Es sollte doch klar sein, dass wir das nicht waren. Für alle."

Carmen sah ihren kleinen Bruder mitfühlend an. "Ich habe den Tatort untersuchen lassen", gab sie zu. "Und es tut mir leid für euch beide."

Jetzt konnte nur etwas Schreckliches kommen.

Blake sprang auf und lief wie verrückt auf und ab. Er war extrem als hätte er eine Ahnung was hier abging.

So oder so er wusste mehr als ich und das störte mich. Ich verschränkte meine Arme. Ungeduldig wartete ich auf eine Erklärung.

"Ist es mal wieder passiert?", fragte Blake seine große Schwester und ich sah ratlos zwischen den beiden hin und her.

Blake war am anderen Ende des Raumes stehen geblieben in seinen Augen irgendwo ein Ausdruck zwischen Verzweiflung und Wut.
Carmen saß an ihrem Schreibtisch und fuhr sich aufgebracht durch die Haare.
Wie auch immer die Beiden verwandt waren Carmen sorgte sich um ihren Bruder.

Blake hatte noch nicht gezeigt wie viel ihm an seiner Schwester lag.

"Was soll passiert sein?", fragte ich neugierig und sah die beiden ratlos und fragend an.

Wenn ich jetzt keine Antwort bekommen würde.

Soweit ich wusste befand sich noch ein Messer versteckt an meiner Wade. Ich benutzte es nicht, doch es beruhigte mich.

"Wir werden es nicht leugnen können, Prinzessin", antwortete Blake und ich sah wie er die Augen schloss. "Die Beweise sprechen gegen uns."

Beweise? Was für Beweise? Es konnte doch keine geben.

"Wie kann es Beweise geben wenn wir es gar nicht waren?", wollte ich verwirrt wissen.

"Tja, Prinzessin, dass wird uns niemand glauben, wenn die Beweise raus kommen", bemerkte Blake und trat zum Fenster.

"Am Tatort wurden Blake seine Fingerabdrücke gefunden und das hier", erklärte Carmen schließlich und zog eine Schublade ihres Schreibtisches auf.
Im nächsten Moment hielt sie mein Armband in der Hand.

Das schwarze Lederarmband von meinem Vater.

Auf dem mein Name stand.

Fuck.

Ich sah meine beiden Handgelenke an. Es fehlte wirklich. Wie hatte ich das nur nicht merken können?

"Ich kann euch dieses Mal noch abschirmen", meinte Carmen. "Wir lassen die Beweise verschwinden und kehren die Sache unter den Tisch. Ihr wart es nicht. Aber vielleicht kann ich beim nächsten Mal nichts mehr machen. Wer auch immer euch was anhängen will wird nicht locker lassen."

School of Warriors (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt