Kapitel 27: 'Gegenschlag?'

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Wer tat so etwas?

"Der Mischlingsabschaum und der Mörder waren es", las ich leise vor was da in großen, roten Buchstaben stand.

Ich wusste, dass man mich genau als das bezeichnen konnte, doch bis jetzt hatte es noch niemand gemacht.

Warme Hände legten sich um mich und ich wurde an einen starken Körper gedrückt.
Ich dachte es wäre Blake.

Doch dann drehte ich um und stellte fest, dass es Achak war.

Ich drehte mich in seinen Armen und ließ mich von ihm an sich drücken.

"Warum tut man so etwas?", fragte ich meinen besten Freund leise. "Was habe ich getan?"

Meine Augen brannten, doch ich wusste genau, dass keine einzige Träne meine Augen verlassen würde.
Achak strich mir sanft über den Hinterkopf.

"Ich weiß es nicht", flüsterte er tröstend.

Ich fühlte wie jemand hinter Achak und mich trat.
"Also das geht zu weit", bemerkte eine wütende Stimme.

Das war jetzt Blake.
Und er war gereizt.

"Was schlägst du vor, Caden?", fragte Achak während er mich langsam los ließ.

"Wir rächen uns", antwortete er mit eiskaltem Gesichtsausdruck. Doch ich konnte trotzdem die Wut unter dieser Fassade sehen.
Zorn.
Zorn traf es besser.

Ich wusste nicht weshalb, doch er war auf jeden Fall extrem wütend.

Achak sah zuerst mich an und dann Blake. "Bring sie hier weg, Caden", befahl er.

Ich wollte schon widersprechen und ich rechnete schon damit, dass Blake erst recht widersprechen wollte, doch er nickte einfach.

"Ich kläre das", meinte Achak und deutete auf die roten Buchstaben.

Blake legte seinen Arm um meine Taille und zog mich nach draußen. Er rechnete ganz bestimmt damit, dass ich Widerstand leisten würde wenn er es zu ließ.

Doch ich entschied erst etwas zu sagen wenn wir beide alleine waren.

Immerhin betraf das Ganze uns beide.

"Wo bringst du mich hin?", fragte ich als er mich zu der Treppe zog.

Blake sah mich unruhig an. "Dachboden", antwortete er dann als wäre das offensichtlich.

Ich seufzte als mir klar wurde, dass er nicht noch mehr sagen würde.

Er war jetzt sehr ausweichend warum auch immer.

Ich verstand ihn nicht.

Kaum erreichten wir einen ruhigen Flur schlossen Blake seine Arme sich um mich. Sein Kopf legte sich auf meine Schulter und ich konnte seinen Atem an meinem Hals spüren.
Ich brauchte einige Sekunde bis ich begriff, dass er mich nur umarmen wollte.

Etwas verunsichert strich ich ihm über den Hinterkopf.

Was sollte ich nur sagen?

Mir fiel nichts ein.
Mein Kopf war wie leer gefegt.

"Ich werde etwas dagegen unternehmen, Prinzessin", versprach Blake mir und ich merkte wie er langsam den Kopf hob.

"Was hast du vor, Blake?", fragte ich ihn leise und konnte nicht verhindern, dass ich skeptisch klang.

"Ich locke wen oder was auch immer in eine Falle und dann...", antwortete er und machte eine Bewegung als würde er etwas vertikal halbieren.

Erst langsam begriff ich, dass er darstellte wie er Schädel spaltete.

"Und wenn du dabei verletzt wirst?", fragte ich und verfluchte mich selbst dafür, dass ich so besorgt klang.

"Das heilt alles wieder", meinte er mit einer abwinkenden Handbewegung.

Doch ich wollte nicht, dass es heilte. Ich wollte überhaupt nicht, dass er verletzt wurde.

"Nein", sagte ich dann.

Blake sah mich sichtlich aus dem Konzept gebracht an.
"Nein?"

"Nein", wiederholte ich wild entschlossen. "Wir werden deinen Plan nicht durch zu ziehen. Du wirst dich nicht als Lockvogel bereitstellen."

Er sah mich an in seinen Augen ein gefährlicher Funke.
Ein klares Zeichen dafür, dass ich nicht zu weit gehen sollte.
"Und warum nicht?", fragte er kühl nach.

"Es muss eine andere Möglichkeit geben", antwortete ich immer noch entschlossen. Doch diese Entschlossenheit bröckelte langsam.

"Es gibt keine", entgegnete Blake und verschränkte die Arme.

"Du siehst nur keine weitere, weil du dich opfern willst", erwiderte ich. "Ich habe keine Ahnung warum, doch du bist auf einem Selbstzerstörungstrip und willst diese Verschwörung hier jetzt nutzen."

Meine Entschlossenheit fiel in sich zusammen und ich sah ihm tief in die Augen. "Warum redest du nicht einfach mit mir?", flüsterte ich.

Er drehte seinen Kopf weg. "So einfach ist das nicht", murmelte er kaum hörbar.

Ich griff nach seinem Kinn und drehte es zu mir.

Der sanfte Ausdruck in seinen Augen berührte mein Herz wie noch nie etwas zu vor.

"Ich will, dass du die School of Warriors verlässt, Ivory", hauchte er dann und mit jedem Wort wich der sanfte Ausdruck seiner üblichen Kälte.

*Ist das ein mieser Cut? Ich kann es gerade gar nicht sagen.
Liebe Grüße,
Julia*

School of Warriors (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt