Kapitel 67: 'Sicher, aber nicht sicher genug'

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Ich schloss die Augen kurz nachdem ich aus Burn seinem Auto gestiegen war, wohlwissend, dass alles was jetzt kommen würde nur übler werden würde.

Nach einem kurzen Augenblick der Ruhe öffnete ich die Augen wieder und sah in die Augen meiner Mitstreiter. In jedem Augenpaar konnte ich dieses aufgeregte Funkeln sehen - die Vorfreude auf einen möglichen Kampf. Verdammte Berserker, dachte ich mir mit einem unauffälligen Grinsen.

Doch mir war ein Kampf auch lieber als nichts machen zu können.

Ich war bereit.

Langsam zog ich mein Handy hervor und wählte die Nummer, die mir Burn gestern gegeben hatte.

"Hallo?", nahm eine verzerrte Stimme ab. "Wer ist dran?"

"Ich heiße Ivory Blackshield", antwortete ich entschlossen und merkte wie das Grinsen sich auf mein Gesicht stahl. "Und ihr wollt mich."

"Ja, wir wollen dich", kam von der verzerrten Stimme und ich hörte wie die Stimme sagte: "Deine Kleine ist am Apparat, Schädelspalter. Sie liefert sich aus."

Das hatte ich zwar noch nicht gesagt, doch es stimmte.
"Wollt ihr jetzt wissen wo ich bin?"

"Wir wissen es schon", kam die Antwort. "Und fünf von uns sind schon unterwegs."

Ich fragte nicht nach woher.
Vermutlich war das auch besser für meine Psyche.
Das in dem Krankenhaus in London hatte mich schon leicht verstört.

"Hau bloß nicht ab, sonst töten wir den Schädelspalter", drohte mir die verzerrte Stimme noch bevor sie auflegte.

In dem Moment wusste ich was ich zutun hatte.

Was hatten wir uns überhaupt die ganze Zeit von unserem Plan erhofft? Wie hatten wir so an Blake heran kommen wollen?

Es gab eine ganz einfache Möglichkeit.

Ich verstand den Plan nicht mehr, doch ich hatte jetzt meinen eigenen Plan und den würde ich auch umsetzen.

"Sie sind schon auf dem Weg", sagte ich zu meinen Mitstreitern als mir klar wurde, dass alle auf eine Antwort warteten. "Sie wussten schon irgendwoher wo ich bin."

Burn nickte und sah auch die anderen an. "Wir verstecken uns jetzt erst einmal ein bisschen."

Ich sah den Berserkern dabei zu wie sie mich allein ließen und sich alle etwas versteckten. Klar, ich musste zuerst wirken als wäre ich allein, dann würden unsere Feinde auch kommen.

Meine Hände zitterten etwas, auch wenn ich wusste, dass das Berserkerkommando sofort eingreifen würde.

Blake, ich bring dich in Sicherheit, dachte ich mir und hoffte, dass er das irgendwie hören konnte oder so.

Eine gefühlte Ewigkeit lang war es ganz leise. Ich hörte nur die üblichen Geräusch, die man eben nachts in einem Waldstück hörte. Das gelegentliche Rascheln von Blättern, einmal das Knacken eines Zweiges und den Schrei einer Eule.

Ich schloss die Augen und lauschte.
Burn zischte einem der anderen leise etwas zu und dann hörte ich wie eine Waffe gezogen wurde.
Es war leise, doch ich hörte es sehr gut.

Gleich ging es los.

Mittlerweile lag es schon in der Luft. Ich öffnete die Augen und machte mich bereit.

Tief seufzte ich.

Ich sah mich kurz um. Burn sein Kopf ragte hinter dem Baum hervor. "Sie kommen", formte er mit den Lippen.

Ich nickte und dann hörte ich einen Schrei. Die Stimme erkannte ich nicht sofort.
Bis mir klar wurde, dass es Lynwood war.

Ich riss die Augen auf.

Irgendwann war unser ganzer Plan komplett aus dem Ruder gelaufen.

Dann hörte ich schon die ersten Kampfgeräusche und überlegte wie ich meinen Plan am besten umsetzen konnte.

Mein Messer war an meiner Wade, doch ich wollte es nicht nutzen.

Ich sah mich um und stellte fest, dass Burn und Derrick zusammen in einem Kampf steckten mit einem maskierten Typen, Jonas und Thy befanden sich auch in einem Kampf, Lynwood kämpfte allein.

Ich konnte schon jetzt sagen worauf das hinaus lief.

Unweigerlich wanderte meine Hand zu meinem Messer.
Ich wollte mich zwar schnappen lassen, doch kampflos konnte ich das nicht machen.

Als ich Schritte hinter mur hörte zog ich mein Messer und drückte es in meiner Hand, bevor ich mich umsah.

Ein Mann kam auf mich zu.

Sein Gesicht lag im Schatten, doch ich wusste sowieso, dass ich ihn nicht kannte.

Ich hatte immer gedacht die Verschwörung ging von nur einer maximal zwei Personen aus, doch mittlerweile wusste ich es besser.

Der Mann griff mich an und so begann ein Kampf.

Ich kämpfte absichtlich nur mit halber Kraft, um mich besiegen zu lassen.

Schließlich ging ich zu Boden und alles wurde schwarz.

•~~∆~~•

"Was hast du nur gemacht, Prinzessin?", drang durch das Dröhnen meines Kopfes.

**ES IST DRAUSSEN!!!!

Übrigens könnt ihr jetzt bis zum Ende von diesem Buch alle möglichen Fragen an jeden Charakter aus SoW oder mich stellen.

Ich beantworte sie dann in Teil 2 - ja, Teil 2 ;-)

Liebe Grüße,

Julia**

School of Warriors (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt