Kapitel 72: 'Rettung?'

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**Immer noch Blake seine Sicht.**

Ich rannte halb humpelnd auf das Wasserbecken zu. Dank der Energie, die mich durchströmte bemerkte ich den ganzen Schmerz nicht.

Das würde ich noch bereuen, doch gerade tat ich es noch nicht.

Ich erreichte das Wasserbecken und kletterte die Leiter zum Becken hoch, dabei spürte ich bereits schon wie meine Energie nachließ.

Ich zog mich die Leiter hoch und sprang ins Wasser.

Panik durchflutete mich, wegen Ivory und wegen dem Schmerz, der langsam aufkam.

Mit schnellen Schwimmzügen stieß ich mich zu ihr tiefer ins Wasser.

Ich musste Ivory retten.
Alles andere war Nebensache.
Auch das ich gerade mehr mir selbst schadete als jemand anderem.

Jetzt war Ivory das Wichtigste.

Ich spürte nicht einmal das Wasser an meinem Körper.

Meine Hand streckte sich bereits nach Ivory aus und merkte, dass ich mich beeilen musste, denn meine Energie ließ immer mehr nach.

Ich musste für einen Moment die Augen schließen und unterdrückte die aufkommenden Schmerzen.

Ivory.

Sie war jetzt wichtiger als ich.

Meine Sicht verschwamm bereits etwas.
Doch ich kam Ivory immer näher und versuchte mich auf sie zu konzentrieren.

Meine Hand streiften Ivory ihre Haare und ich wusste, dass ich nur noch so wenig tauchen musste.

Ich stieß mich noch ein bisschen tiefer in Wasser.

Mühsam streckte ich meine Hand noch weiter aus und dieses Mal erreichte endlich etwas an dem ich Ivory aus dem Wasser ziehen konnte.

Jetzt brauchte ich nur noch die Energie um sie aus dem Wasser zu bringen.

Hatte ich die noch?

Ich lauschte auf meine innere Stimme.

Ich wusste bereits, dass diese innere Stimme ein leidenschaftlicher Kritiker war.

Doch ich glaubte daran, dass ich zumindest Ivory retten konnte.

Mich selbst hatte ich nie retten wollen.
Ich hatte nur manchmal nicht gewollt, dass ich in die Hände von manchen Leuten geriet.

Konzentrier dich, ermahnte ich mich streng und biss auf die Unterlippe.

Ich hatte gedacht, dass ich noch mehr Energie hatte als eigentlich der Fall war, stellte ich fest als wir etwa eineinhalb Meter über dem Boden war.

Sei noch am Leben, Prinzessin, bat ich im Stillen, während ich mich weiter nach oben kämpfte.

Etwa auf halber Höhe flammte der Schmerz auf und ich hätte Ivory fast losgelassen oder geschrien.
Die Zeit, die mir blieb wurde immer knapper.

Hektisch - schon fast panisch - wurden meine Bewegungen schneller.

Mein Kopf kämpfte mit den Schmerzen, mein Körper mit der wachsenden Erschöpfung.

Es ist nicht mehr so viel, redete ich mir zu.

Mir tat alles weh und die Dunkelheit schrie nach mir.
Doch ein Blick auf die schwarzen Haare, die neben mir durchs Wasser flatterten erinnerten mich daran nicht aufzugeben, sondern weiter zu kämpfen.

Jeder Schwimmzug war ein Kampf, Höllenquale und die Frage ob es das wirklich wert war.

Ivory, erinnerte ich mich.

Ich konnte nicht beschreiben was ich für sie fühlte.
Doch ich wusste, dass ich nicht zu sehen konnte wie sie starb.

Die Wasseroberfläche kam immer näher und gleichzeitig wurde ich immer schwächer.

Bleib stark, ermahnte ich mich wieder und wieder.

Meine eine Hand drang schließlich durch die Wasseroberfläche und ich konnte nicht anders als mich zu freuen.

Meiner Hand folgte mein Arm und dann mein Kopf.

Ich schnappte nach Luft und hörte zu meiner Erleichterung, das Ivory auch atmete.

Ich hatte sie gerettet.

Vielleicht war die gefühlte Ewigkeit gar nicht so lang gewesen.

Ich zog Ivory in meine Arme und küsste ihre Stirn.
Ich hatte es geschafft.

Langsam zog ich mich, so gut es mit Ivory in den Armen und den Schmerzen in meinem ganzen Körper, aus dem Wasser.

Meine Kleidung - oder besser gesagt das was davon übrig war - klebte an meinem ganzen Körper.

Ich mühte mich damit ab die Leiter herunter zu kommen.

"Schön, du hast sie gerettet", bemerkte Thy als ich taumelnd auf dem Boden ankam. "Doch du bist selbst schon fast tot."

In dem Moment bemerkte ich die Pistole in seiner Hand.
Er wollte entweder Ivory oder mich erschießen.

Ich drehte mich von ihm weg.

"Thy, da kommt jemand", rief die Frauenstimme und meine Sicht verschwamm vor meinen Augen, doch das Motorgeräusch konnte ich trotzdem gut genug hören, um zu wissen, dass es wirklich so war.

Vielleicht konnten Ivory und ich gerettet werden.

In dem Moment durchbohrte eine Kugel meinen Rücken und ich ging zu Boden.

**Dieser Cut.

Jetzt würde ich gerne eure Meinung wissen: in welcher Szene fandet ihr Blake am nettesten oder am süßesten?

Trotzdem liebe Grüße :*

Julia**

School of Warriors (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt