Bild: Thy
Thy so hieß er also. Er sah mich eindringlich an.
"Wir sollten vielleicht gehen", meinte er ruhig.Doch ich schüttelte den Kopf.
Ich wollte noch nicht gehen. Wollte noch nicht wieder zurück.
Nicht wieder zu Blake.
Ich wollte noch nicht wieder zurück. Hier bei Thy konnte ich das zumindest ein bisschen vergessen.
Doch Thy hatte andere Pläne und packte mich grob am Arm. "Du hast zu viel getrunken", bemerkte er und zog mich wirklich grob aus der kleinen Bar. "Und du hast in ein paar Stunden Schule. Du brauchst nicht noch mehr Alkohol, das wird auch nicht besser."
•~~∆~~•
Thy brachte mich bis direkt vor das Schulhaus und ich sah jemanden im Schatten der Eingangstür stehen.
Ich bat darum, dass es nicht Blake war.
"Kommst du allein hoch in dein Zimmer oder brauchst du Hilfe?", fragte Thy.
Ich zuckte mit den Schultern als ich von dem Motorrad stieg. "Ich schaff das." Kurz taumelte ich, Thy hielt mich fest und zog mir den Helm ab.
"Man sieht sich", sagte er noch und ließ mich los.
"Thy?", hörte ich eine Stimme aus den Schatten.
Mein Blick folgte der Stimme und ich stellte fest, dass ich nicht erkennen konnte wer das war.
"Räum das Motorrad aber wieder auf und dann verpiss dich", befahl derjenige aus den Schatten. Anfangs klang er sehr ruhig, dann wurde die Stimme immer wütender.
Thy nickte. "Wir werden uns wiedersehen", meinte er und ich war mir sicher, dass er nicht mit mir redete.
Sondern mit dem mysteriösen Schatten.
"Wir werden uns auch wiedersehen, Sonnenscheinchen", wandte er sich dann an mich. "Und noch viel Spaß mit der Nervensäge."
Er nickte noch kurz in Richtung des Schattens.
Dann ging er zu dem Motorrad, stieg drauf und fuhr davon. Ich sah ihm nach bis er im Dunkeln nicht mehr sichtbar war.
Ich drehte mich zum Schulhaus um und schwankte in Richtung der Treppe.
Für meinen Moment verlor ich das Gleichgewicht und wurde gerade noch so von zwei starken Armen aufgefangen.
"Hast du getrunken?", wurde ich vorwurfsvoll gefragt.
"Vielleicht ein bisschen", antwortete ich und hörte jemand dicht neben meinem Ohr fluchen.
"Schaffst du es in dein Zimmer?", wurde ich weiter gelöchert.
Ich zuckte mit den Schultern und merkte wie ich hochgehoben wurde und schmiegte mich an einen muskulösen Oberkörper.
"Du bist schön warm", flüsterte ich müde, hob meine Hand und strich über ein blankes Sixpack.
"Das hör ich gerne", wurde ruhig entgegnet.
Ich schloss halb die Augen und merkte wie ich getragen wurde.
So schön warm.
Mir war echt egal wer mich da trug.
Wichtig war nur, dass derjenige warm war und mich sanft in Richtung meines Zimmers trug.Irgendwann merkte ich, dass das gar nicht der Weg zu meinem Zimmer war und riss die Augen auf.
Wohin wurde ich gebracht?
Wurde ich hier gerade entführt?
Fuck.
Gerne hätte ich mich befreit doch in meinem Zustand konnte das nicht gut gehen.
Also würde ich erst einmal ruhig bleiben und schauen wo ich hin gebracht wurde.
Vielleicht war es auch gar nicht so schlimm wie meine Paranoia mir gerade klar machen wollte...Ich seufzte tief und dann sah ich die große Holztür vor uns.
Bibliothek?, schoss mir durch den Kopf.
Weil das sogar irgendwie sinnvoll wäre wenn die Bibliothek hinter so einer Tür lag
Ich stieß die Tür auf als wir direkt davor standen und riss die Augen auf als sich die Tür langsam öffnete.
Oh.
Mein.
Gott.
Der Raum hinter der Tür war riesig und die Bücherregale reichten bis zur Decke. Gelegentlich führten Leiter an den Regeln hoch und zwischen den Bücherregalen standen auch manchmal Tische oder Sofas. Doch scheinbar schien es darüber noch ein Stockwerk zu geben.
Moment?
Noch mehr Bücher?
Ich wurde den Mittelgang entlang getragen und stellte dabei fest, dass es tatsächlich noch ein zweites Stockwerk gab. In dem wahrscheinlich auch noch einmal genauso viele Bücher zu finden waren.
Und hier gab es WLAN?
Am Ende des Mittelganges war eine Treppe, die wir hoch gingen und dann wurde ich zu einem Sofa getragen.
Langsam wurde ich abgesetzt und da erkannte ich endlich wer mich hierher getragen hatte.
Ich hörte mich selbst fluchen. Warum hatte ich das nur nicht schon früher bemerkt? Es war doch offensichtlich gewesen.
Ich sollte wahrscheinlich nie wieder Alkohol trinken.
"Ich freu mich auch sehr dich zu sehen, Prinzessin."
Grüße
Ju
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School of Warriors (Abgeschlossen)
FantasíaMein Name ist Ivory und meine Mutter war eine Amazone und mein Vater ein Samurai. Ohja es lief nicht immer gut in meiner Familie. Aber jetzt habe ich ein neues Leben an der School of Warriors, eine Schule an der...