Kapitel 71: 'The pain HE felt'

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**Vielleicht erahnt man es am Titel schon: es ist aus Blake seiner Sicht.**

In dem Moment in dem Ivory ihr Kopf hinter der Glaswand unter Wasser tauchte klingelte etwas.

Es klang nach einem Handy.

Doch wessen konnte ich nicht sagen. Nur das es weder Thy seins - er ging nicht ran - noch meins war.

Also entweder war es von den anderen Entführern oder es war das von Ivory, das Thy zu den Messer gelegt hatte.

Doch um das herauszufinden war ich zu sehr auf Ivory konzentriert, wegen den Ketten um ihre Arme, die jetzt nicht mehr von der Decke herunter hingen sank sie immer tiefer ins Wasser.

Sie hatte die Augen mittlerweile geschlossen und ich vermutete, dass sie bereit war zu sterben.

Ich brauchte einen Plan, wie ich sie noch rechtzeitig retten konnte.
Doch zuerst musste ich mich hier befreien.

Ich schloss die Augen und konnte die Dunkelheit am Rande meines Bewusstseins spüren.

Sehr lange würde mein Körper das alles nicht mehr verkraften, mit meinen Schmerzen und den Wunden die meinen Körper übersäten, bevor ich bewusstlos wurde.

Ich musste mich beeilen um Ivory zu retten - sogar gleich doppelt.

Mit meinen Armen an meinen Ketten zu ziehen war nicht sehr erfolgreich und brachte mir wirklich nicht viel.

Ich öffnete meine Augen wieder und sah, dass Ivory mich immer noch ansah, das Wissen ihres nahenden Todes stand in ihren Augen, doch ich wollte nicht zu sehen müssen.

"Es funktioniert so gut", bemerkte Thy und lachte. "Der Schädelspalter kann nur tatenlos zu sehen, wie seine Freundin stirbt."

"Sie ist nicht meine Freundin", knurrte ich und versuchte Kraft zu schöpfen aus dem Zorn, der in mir Thy gegenüber loderte.

Ich war stark genug um irgendetwas zu unternehmen.

Meiner Vater hatte mir beigebracht nicht so schnell nachzugeben und das hatte ich wirklich nicht vor. Ich hatte in London auf den Straßen gelebt, war vor der Polizei auf der Flucht gewesen und hatte einige schwere Wunden überlebt. Jetzt würde ich auch nicht so schnell nachgeben.

Ich würde das schaffen.

Thy hatte mich vorhin schon Bastardprinz genannt und der war ich auch.

Außerdem war ich bereit zu kämpfen.

"Stimmt, ihr seid ja offiziell noch gar nicht zusammen", stellte Thy fest und ließ das Messer wieder in seiner Hand aufblitzen. Mit dem Messer wollte er mich töten wenn Ivory ertrunken war. Es war einfach offensichtlich.

Ivory versuchte den Mund geschlossen zu halten um kein Wasser zu schlucken und ich hoffte, dass sie noch etwas durchhalten konnte.

Ich konnte auch nicht zaubern.

Doch ich spürte bereits wie die Kraft in meinen Körper zurück kehrte. Es würde zwar nicht lange anhalten, doch es würde reichen um Ivory zu retten.

Das war jetzt erst einmal wichtiger als alles andere.

Entweder ich kam durch oder ich kam nicht durch. Was brauchte die Welt einen Mörder wie mich?

"So kommst du nicht weit, Blake", ermahnte Thy mich und sein Gesicht erschien von mir, das Messer, mit dem er mich töten wollte, nur Millimeter von meinem Gesicht entfernt. "Dir fehlt die Begabung dazu, weil du nur ein kleiner Bastard bist." Es folgte ein weiterer Schlag in mein Gesicht.

"Dir fällt auch nichts mehr ein, oder?", riet ich provozierend, spuckte das Blut in meinen Mund auf den Boden aus und spürte den Funken in mir wieder entflammen.

Der Kampf wartete auf mich.

Ich spürte Kampf, Geschick und die Hitze von brennenden Häusern durch meine Adern fließen.

Ich grinste triumphierend und riss die Eisenkette durch ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. "Der große Thy, Fast-Anführer über die Berserker, in die Knie gezwungen von einem Mischlingsabschaum", flüsterte ich und sprang Thy entgegen, so dass ich ihn kraftvoll zu Boden warf und meine Ketten rissen.

Ich war frei und mehr als jemals davor bereit zu Kämpfen.

Ich thronte über Thy und drückte ihn mit meinem Knie zu Boden. Oh, wie gerne hätte ich ihm jeden Knochen im Körper einzeln gebrochen.

Halt, meldete mein Verstand.

Da fiel mir wieder ein warum ich mich befreite hatte.

Ivory.

Ich sprang auf, so gut mein geschundenen Körper mir das ermöglichte und stürzte auf das Wasserbecken zu.

Jetzt war ich geistig wieder ganz da.

Mein Mädchen war fast ganz zu Boden gesunken und ihre Augen waren geschlossen, doch sie musste einfach noch leben.

**Liebe Grüße,

Julia**

School of Warriors (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt