School of Warriors (Abgeschlossen)

Kapitel 16: 'Antihero'

Mir fiel die Kinnlade runter.

Meinte Blake das ernst?

Ich starrte ihn ungläubig an. War er das wirklich gewesen? Oder sagte er das nur so?

Ich konnte es einfach nicht sagen, denn sein Gesicht war vollkommen ausdruckslos und ich konnte nicht sagen was in ihm vorging.

Ich sah ihn flehend an und hoffte darauf, dass er etwas sagte.

"Du weißt was jetzt mit dir passieren wird, oder?", fragte Carmen ihn und ich bat darum, dass sie ihn nicht verweisen würde.

Ich brauchte jemand der diese Verschwörung mit mir ausstand.

"Du wirst mich in den Palast sperren und ich werde regelmäßig überwacht werden", antwortete Blake schulterzuckend.

Was für ein Palast?

Ich verstand absolut nicht wovon sie da redeten.

Warum sollte Carmen Blake in einen Palast einsperren?

Ich verstand einfach nicht was in ihnen vorging. Blake war zwar ein größeres Rätsel, doch mit Carmen zusammen war es noch schlimmer.

"Willie, leg das Schwert ab und dann lass mich bitte mit den zwei allein", befahl Carmen und unser Hausmeister legte mein Schwert ab, bevor er ging.

Schließlich war ich ein weiteres Mal mit Carmen und Blake allein.

Ich wusste nicht was ich jetzt schlimmer fand.
Mein Leben vor der School of Warriors?
Oder mein Leben an der School of Warriors?

Vielleicht ließ sich das auch so gar nicht sagen.

Carmen ihr Blick richtete sich eindringlich auf ihren kleinen Bruder. "Warst du es wirklich, Caden?", fragte sie ihn.

"Ja", antwortete Blake und erwiderte ihren Blick genauso eindringlich.

Mein Gefühl riet mir so schnell wie möglich zu fliehen. Bevor ich hier zwischen die Fronten geriet.
Obwohl ich da vielleicht schon war.

"Warum?", fragte Carmen und ging langsam auf ihren Halbbruder zu.

Jetzt würde es noch richtig übel werden, sagte mir mein Unterbewusstsein.

"Du hast es hier doch eigentlich gut", fing Carmen vorwurfsvoll an. "Du hast Leute, die sich um dich sorgen, hast ein Dach über dem Kopf und ich lasse dir schon sehr viel durchgehen, kleiner Bruder."

Blake zuckte nur mit den Schultern.

"Ivory, hilfst du mir kurz?", fragte Carmen mich und deutete auf Blake.

Ich nickte.

Doch Blake stand schon auf und hob beide Arme. "Ihr müsst keine Gewalt anwenden um mich zum Palast zu bringen", versprach er uns seelenruhig.

Carmen trat langsam näher an ihn heran.

"Du gibst dich so einfach geschlagen?", fragte sie ihren kleinen Bruder ungläubig.

Blake nickte.

Was war mit ihm los?

"Na los!", knurrte Blake ungeduldig. "Worauf wartet ihr?"

•~~∆~~•

Der "Palast" war ein schönes kleines Haus mitten im Wald.

Da würde Blake eingesperrt werden?

Blake trug immer noch nicht mehr als eine Hose und Schuhe. Doch irgendwie schien er nicht einmal ansatzweise zu frieren.

"Wie lange wirst du mich voraussichtlich da einsperren?", fragte Blake seine große Schwester und ich verstand immer noch nicht was mit Blake los war.

Carmen zuckte nur mit den Schultern. Sie war nicht gerade gesprächig gewesen auf dem Weg zu dem "Palast".

So langsam machte sich die Erkenntnis in mir breit, dass ich nicht ganz mitkam was hier abging, doch vielleicht war das schlicht und einfach unmöglich. Ich wusste noch nicht einmal ob Blake es wirklich gewesen war oder ob er es nur gesagt hatte um mich aus einer unangenehmen Situation heraus zu bringen.

Blieb nur die Frage warum er so etwas tun sollte.

Ein gutes hatte mein Leben in London gehabt: es war überschaubarer gewesen.

Kein riesiger Haufen Chaos.

Carmen schloss den "Palast" auf und stieß Blake durch die offene Tür hinein. "Ich werde dir so zur Mittagszeit etwas Essen bringen lassen", versprach sie ihrem kleinen Bruder klang aber keineswegs fürsorglich.

"Darf ich noch kurz mit Ivory reden?", fragte Blake und sah seine große Schwester ausdruckslos an.

Jetzt wurde es interessant.

Würde ich vielleicht endlich erfahren in was ich hier hinein geraten war?

Carmen drehte sich zu mir und als ich mit den Schultern zuckte ließ sie mich in den "Palast" eintreten.

Ich sah mich natürlich sofort um und wollte sofort wissen was es mit dem Namen auf sich hatte. Das kleine Haus hatte Recht wenig von einem Palast.

"Ihr habt fünf Minuten", ermahnte Carmen uns und schloss die Tür hinter mir.

Kaum war die Tür geschlossen und ich wieder einmal mit Blake alleine fixierte ich ihn eindringlich.

Er schloss die Augen. "Ich weiß was du fragen willst und was du glaubst, Prinzessin", stellte er seufzend fest.

"Ach ja und was glaube ich?", fragte ich nach.

"Du glaubst ich habe die Situation nicht unter Kontrolle", antwortete er und drehte sich langsam von mir weg. "Und du weißt nicht ob du denken sollst, dass ich es war."

"Warst du es?"

**Und war Blake es? Was vermutet ihr? Grüße, Julia**