Kapitel 26: 'Wohin mit der ganzen Schuld?'

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Ich nickte.

Blake war es nicht.

"Ich wusste es", bemerkte Carmen und schloss die Augen.

Ich sah den Flur entlang und versank in Gedanken.

"Was soll ich jetzt mit ihm machen?", fragte Carmen mich und seufzte wieder. "Blake ist ein Schüler von mir und gleichzeitig mein Pflegebruder und das ist bei seinem Verhalten manchmal schwer zu managen."

Ich konnte mir das sehr gut vorstellen.

Ich hatte immerhin schon mitgekriegt, dass Blake manchmal etwas kompliziert war. Und das war noch höflich ausgedrückt.

"Ich hoffe er bringt sich nicht in Lebensgefahr", seufzte Carmen.

Ich hoffte es auch.

Doch vermutlich war genau das sein Plan.
Sich in Lebensgefahr zu bringen und nebenher gegen unseren Feind vorzugehen.

In dem Moment öffnete sich die Tür und Blake trat raus. "Lasst uns gehen", entschied er.

Ich wollte eigentlich fragen was Lee und er besprochen hatten, doch ich merkte auch ohne ihn an zu sehen, dass seine Stimmung echt bescheiden war.

Blake lief schweigend vor uns her und so verfielen Carmen und ich auch in Schweigen.

Ich sah Blake dann dabei zu wie er die Autotür öffnete, einstieg und die Tür dann hinter sich zu knallte.
Mein Blick huschte zu Carmen.

"Es lief eindeutig nicht gut."

Carmen nickte und wir stiegen auch ein.

Blake starrte die ganze Fahrt über aus dem Fenster, doch ich wusste, dass er mit seinen Gedanken hier im Auto war.

Es war irgendwie offensichtlich.

Er rätselte was er wegen Carmen und mir machen sollte und er hatte eindeutig vor sich selbst in Gefahr zu bringen.

So viel konnte ich erraten.

Doch der Rest seiner Gedanken lagen für mich in unerreichbarer Ferne.

An der Ortsausfahrt in Richtung der Schule hielt Carmen an, stieg aus und hielt sich ihr Handy an das Ohr.

Ich vermutete, dass etwas sehr wichtiges passiert war.

Vermutlich war es auch nicht gut.

Ich warf einen Blick zu Blake. Er sah Carmen zu wie sie den Kiefer anspannte.

"Denkst du es hat mit uns zutun?", fragte ich meinen Verbündeten.

Er sah mich schweigend an.
Doch er musste auch nichts sagen.

Ich sah selbst wie die Resignation und der Widerstand auf seinem Gesicht tanzten.

Schließlich sah Carmen irgendwann so aus als würde sie gleich ihr Handy so weit wie möglich weg werfen wollen.

Ich sah Blake an.

"Was denkst du ist dieses Mal passiert?", fragte ich leise.

Er zuckte mit den Schultern und ich hoffte, dass er endlich den Mund aufmachen würde und mit mir reden.

"Ich weiß es nicht, Prinzessin", antwortete er genauso leise. "Doch wahrscheinlich ist alles andere ein Witz dagegen."

"Wir stehen das gemeinsam durch, oder?", flüsterte ich.

Blake schwieg wieder.

"Warum kannst du mir nicht einfach antworten?", fuhr ich ihn noch an. "Meine Nerven sind überspannt und dann kommst du und machst es auch nicht besser..."

Ich wurde so abrupt unterbrochen, dass ich die Augen so weit aufriss, dass ich glaubte mir würden die Augäpfel raus springen.

Blake seine Lippen lagen auf meinen und hatte die Augen geschlossen.

Ich wusste, dass er nur auf meine Reaktion wartete.

Mit einem leichten Seufzen gab ich nach und schlang meine Arme um seinen Hals.

Dann erwiderte ich den Kuss anfangs noch sehr langsam.

So küsste ich den Schädelspalter zum ersten Mal.

•~~∆~~•

"Da sind die beiden", hörte ich jemanden flüstern als Blake und ich das Schulhaus betraten.
Wir waren einander nicht zu nah.

Ich glaube wir beide wollten nicht, dass man uns den Kuss ansah.

Er war gut gewesen.

Doch Blake hatte ihn abgebrochen als wir gehört hatten wie Carmen sich am Handy verabschiedet hatte.
Wir waren auseinander gerutscht und hatten beide versucht nicht zu viele Gefühle zu zeigen.

Jetzt hatte ich immer noch das Gefühl dabei auf ganzer Linie versagt zu haben.

Vermutlich lag das nur daran, dass Blake absolut kühl gewirkt hatte.

"Da seid ihr ja", riss mich eine Stimme aus den Gedanken und ich sah wie Burn - in roter Weste - und Achak uns entgegen kamen.

"Etwas schreckliches ist passiert", informierte Burn uns.

Und natürlich betraf es Blake und mich.

Burn führte uns auf die Klos zu und ich sah wie ein paar Lehrer verzweifelt versuchten die Schüler daran zu hindern auf die Klos zu stürmen.

Dann war da etwas passiert?

Ich bahnte mir einen Weg ins Mädchenklo und erstarrte.

**Genau 700 :D
Grüße, Julia**

School of Warriors (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt