School of Warriors (Abgeschlossen)

Kapitel 18: 'Ablenkung'

Schule war so ziemlich das Letzte was ich wollte. Trotzdem versuchte ich darin meine Chance auf Ablenkung zu sehen.

Doch das war schwer, auch wenn Achak wirklich versuchte mich auf andere Gedanken zu bringen.

Ich saß die meiste Unterrichtszeit über neben ihm, seitdem er Carmen und mich schon vor der Schule abgeholt hatte. Er hatte uns dann in die Schule begleitet. Hatte es sogar irgendwie hingekriegt mich für den Unterricht zu motivieren. Obwohl das echt unmöglich gewesen war.

"Hey, Ivory", flüsterte Achak und stieß mich leicht mit dem Ellbogen an.

Ich sah zu ihm. Das jetzt war die letzte Stunde. Bereits jetzt bemerkte ich die Erleichterung in mir.

"Ja?", fragte ich leise.

"Du hast es gleich überstanden", versuchte Achak mich auf zumuntern.

Ich nickte und konnte es immer noch klar und deutlich merken, dass ich nicht geschlafen hatte. Kaffee hatte ich auch noch nicht gehabt.

Mittlerweile war es schon fast 14:30 Uhr.

"Ich mache mir Sorgen, Achak", stellte ich schon wieder fest.

Er sah mich ruhig an. "Ich weiß",  sagte er. "Aber Caden kommt schon klar. Er ist zwar komplett durchgeknallt, doch er kommt durch, glaub mir. Ich kenne ihn immerhin noch aus London."

Ich kam nicht dazu nach zu fragen, weil es endlich zu dem Unterrichtsende klingelte.

Achak stand auf.

"Wohin gehst du?", fragte ich ihn neugierig.

"Ich muss noch etwas erledigen", antwortete er. Damit war er schon aus dem Weg nach draußen.

Ich packte langsam alles zusammen und überlegte nebenher was ich jetzt nach dem Unterricht machen sollte.

"Hey, Ivory", riss mich Luzia, die Germanin von der ich vermutete, dass sie auf Achak stand, aus meinen Gedanken.

Ich sah sie an. "Was ist?", fragte ich sie.

"Kommst du mit in den Aufenthaltsraum?", erwiderte Luzia und warf einen kurzen Blick auf ihr Handy. "Achak kommt nach."

Ich schnappte mir meine Schultasche und nickte dann. "Warum nicht?"

Luzia lächelte mich an und wir gingen gemeinsam aus dem Unterrichtsraum heraus. "Du kriegst es nicht hin dich von Blake fern zu halten, oder?", fragte sie mich leise als wir uns durch die Schulflure kämpften.

"Es würde auch einfach nicht gehen", antwortete ich schulterzuckend. "Er steckt genauso in den Verschwörungen mit drinnen wie ich."

"Ich weiß", bemerkte Luzia und hielt schließlich vor einer alten Holztür.
"Es geht das Gerücht herum, dass Blake für das heute morgen verantwortlich sei. Ich weiß nicht was ich davon halten soll."

Ich wusste worauf Luzia hinaus wollte.

Es konnte ja sein, dass ich etwas wusste und da lag sie ehrlich gesagt gar nicht so falsch.

Blieb nur die Frage was ich ihr sagen sollte.

"Er hat zu mir gesagt, er wäre dafür verantwortlich", gab ich seufzend zu. "Doch ich glaube ihm nicht. Ich weiß nicht warum aber ich tue es einfach nicht."

"Wo ist Blake gerade?", fragte Luzia mit großen Augen nach. "Ich habe ihn heute noch gar nicht gesehen."

"Er hat sich in dem Palast einsperren lassen", antwortete ich.

Luzia nickte und öffnete die Holztür langsam und mit einem unangenehmen Quietschen. "Ich glaube die Schaniere müssen mal geölt werden", brummte sie vor sich hin.

Ich grinste leicht.

Hinter der Tür war ein großer Raum mit einigen Sofas und einem Tischkicker.

Ohne lange zu überlegen schmiss ich mich erst einmal auf das Sofa. Die Müdigkeit machte sich nur zu gut bemerkbar.

"Kaffee?", fragte Luzia als hätte sie meine Gedanken erraten.

Ich nickte aufgeregt. "Immer her damit."

Luzia legte ihre Tasche ab, ging dann zu einem Automat und machte uns beiden zwei Tassen.

In dem Moment ging die Tür wieder auf und Achak kam herein. Er warf sich neben meinen Füßen auf das Sofa und sah mich etwas müde an.

"Warum guckst du so müde?", fragte ich ihn und stieß ihn mit dem Fuß an.

"Okay, ich mache uns einen dritten Kaffee", entschied Luzia und kam dann mit drei Kaffeebechern zu uns.

"Hey, Ivory, für heute Abend ist ein Lagerfeuer geplant", informierte Achak mich. "Am Strand und ich glaube es wäre nicht schlecht wenn du auch mitkommen würdest."

Ich nickte. "Ok, ich werde da sein..."

Bevor ich noch irgendetwas sagen konnte hörte ich zwei Stimmen auf dem Flur streiten und diese Stimmen steuerten direkt auf den Aufenthaltsraum zu.

Genau als ich zur Tür sah ging sie auf und ein großer Typ mit hellbraunen Haare kam rein und zog einen anderen Jungen hinterher.

Blake.

Liebe Grüße,
Julia