Hallo, mein Name ist Amina, aber alle nennen mich Mina. Ich bin 22 Jahre alt und wohne bei meiner Familie in Berlin. Meine Familie, dass sind die Abou-Chakers, vielen von euch bestimmt ein Begriff. Dazu zählen natürlich auch mein "Patenonkel" Anis Ferchichi und mein bester Freund Michael Schindler. Was heißt bester Freund.. er ist wie ein Bruder für mich; und manchmal der einzig Normale. Versteht mich nicht falsch ich liebe meine Familie und sie ist alles für mich, aber wie ihr euch schon denken könnt ist es als junges Mädchen nicht immer einfach zwischen all den Verwandten. Dazu kommt, dass ich die Tochter von Arafat bin. Sprich auf mich gucken immer ein paar Augen mehr. Es stört mich mittlerweile nicht mehr, ich kenne es von klein auf, jedoch bin ich froh wenn ich mit Michael bin und einfach abschalten kann. Wie mein Vater unser Verhältnis sieht? Kritisch, könnt ihr euch sicher vorstellen. Er mag Michael, privat wie geschäftlich, aber er weiß auch wie er zum Thema Frauen steht. Zugegeben ich finde sein Verhalten auch nicht immer klasse aber solange er das mit seinen Bitches macht und zu mir ist wie er zu mir ist, geht mich das nicht an. Mein Vater akzeptiert es, glücklich ist er darüber aber sicherlich nicht. Zum Glück ist da noch Anis, der meinen Vater immer wieder auf den Teppich zurückholt und ihn daran erinnert, was für eine tolle Tochter er doch hätte. Naja, wie dem auch sei...
Gerade genieße ich in letzter Zeit seltene, freie Minuten mit Michael und und sitze mit ihm in unserem kleinen Stammcafé ganz hinten in der Ecke verkrümelt. "Bin ich froh, wenn das Album endlich raus und der ganze Stress vorbei ist", genervt hing er über den Tisch. "Ja, dass glaube ich dir. Aber ohne Fleiß keinen Preis, mein Lieber!", erinnerte ich ihn. "Jaja, du hast ja recht. In meinem Wohnzimmer ist schon Platz für meine Platin-Platte!", er lachte. Skeptisch sah ich ihn an. "Really?", prustete ich los. Zu zutrauen wäre ihm das. Er nickte tatsächlich. "Mal gucken Herr Schindler, Hochmut kommt vor dem Fall", hustete ich gespielt. "Junge Dame, wenn sie nur halb soviel Eis mit ihrem Löffel gegessen hätten, wie die Weisheit, wären wir schon lange auf dem Ku'damm unterwegs.", schnippisch lenkte er ab. Ich verdrehte die Augen.
"Schindler!!", rief es auf einmal auf Richtung der Eingangstür und ich ahnte schreckliches. Bitte keine Fans, bitte keine Groupies, nicht jetzt. Irritiert sahen wir uns um. Dort stand ein einzelner, mir bekannt vorkommender Mann in der Tür. Wir atmeten erleichtert auf. Der Mann kam zu uns rüber, Michael stand auf und sie begrüßten sich. "Camora alter, was treibt dich an diesen verlassenen Ort?", lachend nahmen sie beide Platz. Ich sah Micheal an. Er verstand. "Mina - das ist Raf Camora, er ist ebenfalls Rapper. Camora - das ist Mina.",stellte er uns dann vor. Raf Camora lächelte mich an und gab mir die Hand. "Du kannst auch gerne Raphael sagen.", zwinkerte er mir zu. Ich nickte und senkte meinen Blick. Es war nicht so das ich übertrieben schüchtern war, aber ich nahm mich zurück sobald wir mit für mich Fremden waren, vor allem bei Männern. Vielleicht weil ich so erzogen wurde und Frauen, wenn Männer sich unterhielten nicht dazwischen quatschen sollten. So sah es jedenfalls mein Vater. Er verbot mir keinesfalls den Mund, doch bei Menschen, die nicht zur Familie oder zum nahen Bekanntenkreis gehörten, hatte ich in seinem Beisein zu Schweigen.
"Wie wärs wenn du zu mir ins Studio kommst und wir was zusammen starten? Beats oder so?", schlug Michael gerade vor.", Raf Camora schien zu überlegen. Sein Gesicht war sehr markant, er hatte etwas südlandisches, aber ich konnte nicht genau festlegen woher genau. Seine Augen funkelten bei ihrem Thema. "Bis dann Schindler, wir sehen uns. Schöne Frau hat mich gefreut.", er verabschiedete sich von uns und ging so schnell wie er gekommen war. Ich flüsterte ein leises "Ciao..", und sah ihm nach.
Kaum war die Tür zu prustete Michael los. Verständnislos sah ich ihn an. "Mina, du kannst auftauen, er ist weg.", lachend hielt er sich den Bauch. "Ich weiß gar nicht was daran so witzig!", zickte ich ihn an. "Eh kleine Ziege, beruhig dich. Du bist rot geworden.", grinste er mich an. "Ich bin was? Spinnst du? Warum sollte ich rot werden?", ich hatte es natürlich selbst bemerkt, wie die Hitze in meine Wangen gekrochen ist bei seinem Schöne Frau. "Vielleicht weil du dich geschmeichelt gefühlt hast... Entspann dich Papa Ari ist doch nicht da.", er streichelte mir beruhigend über den Arm. Zum Glück dachte ich ... zum Glück.
"Also was ist jetzt?", er schaute mich erwartungsvoll an und legte den Kopf schief. "Shoppen?", half ich ihm auf die Sprünge. Sein Gesicht erhellte sich und freudig sprang er auf. "Mit dir immer Baby!", zwinkerte er mir zu. Ich rollte nur mit den Augen. Michael bezahlte und wir fuhren auf den Ku'damm. Ich liebe Shoppen, er liebte shoppen, es war ein toller Nachmittag und ein teurer. Aber hey Geld ist da um ausgegeben zu werden. Am Abend fuhr Michael mich natürlich nach Hause. Ganz Gentleman öffnete er meine Tür und trug sogar meine Tüten zum Haus. Ich bedankte mich bei ihm und wir verabschiedeten uns mit einem Kuss auf die Wange, bevor ich im Haus verschwand.
"Muss das Geknutsche immer sein?", murmelte mir mein Vater entgegen. "Hallo Baba, schön dich zu sehen. Danke, ich hatte einen wundervollen Tag und du?", ich umarmte ihn und er küsste meine Stirn. "Du bist so frech geworden.", kopfschüttelnd aber lächelnd sah er mich an. "Mein Tag war sehr stressig, viel Arbeit momentan.", er winkte ab und sah auf meine Tüten. "Kriegt dein alter Vater die zu sehen?", neugierig versuchte er einen Blick auf meine Sachen zu erhaschen. "Ja, setz dich ins Wohnzimmer, ich komme sofort." Mit diesen Worten schnappte ich mir meine Tüten und zog alles der Reihe nach an. Mehrere Kleider, Schuhe und zum Schluss meine Sportsachen. Ich war mir unschlüssig, ob ich ihm die wirklich zeigen sollte. Gut fand er die sicher nicht, aber wenn ich sie versteckte fühlte er sich vielleicht hintergangen? Ich beschloss die Höhle des Löwen zu betreten und schlüpfte in meine neuen Sachen, Oberteil, Sweatjacke und meine Leggings. Als ich das Wohnzimmer betrat sah er mich schon schief an. "Amina, was ist das? Schlafanzug?", sein Stirn legte sich in Falten. "Nein Baba, dass sind Sportsachen... fürs Fitness.", ich mochte ihn gar nicht anschauen. "Ich weiß wofür Sportsachen sind. Muss das sein? Leggings? Warum keine Jogginghose?", kritisch musterte er meine knallenge, perfekt sitzende Tight. "Jogginghose ist voll lahm, alle Frauen tragen jetzt Leggings. Außerdem ist sie nicht so auffällig und ich hab drauf geachtet dass man wirklich nicht durchsehen kann.", dass war nicht gelogen. Da ich bereits vor dem Kauf wusste, dass diese Hose meinem Vater nicht sehr gefallen würde, hatten Michael und ich sie auf "Väter-Qualität" ausgiebig geprüft. Mein Vater winkte mich zu sich und zog mich in seine Arme. "Du weißt, ich will nur das Beste für dich und auf dich aufpassen.", er küsste erneut meine Stirn. Ich nickte zustimmend. Ja, ich wusste es. Trotzdem viel es mir manchmal schwer ihn zu verstehen. Dankbar über sein Einverständnis ging ich nach oben und ging dann auch zu Bett.
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Inshallah Amore | Raf Camora
FanfictionIn dieser Story geht es um die 22-ährige Mina und um ihre Familie, mitunter um ihren Vater Arafat Abou-Chaker, ihrem Onkel Anis Ferchichi und ihren besten Freund/schon fast Bruder Michael Schindler. Wie es sich in einer arabischen Großfamilie, mit...